Felddaten
Felddaten bilden die Grundlage für die Ermittlung der Ladezeit einer Website. Dabei werden die einzelnen Elemente der Website einbezogen und untersucht. In einem weiteren Sinne handelt es sich bei Felddaten um alle Daten, die bei der Nutzung eines Produkts innerhalb von einem bestimmten Feld anfallen.
Allgemeine Informationen zum Thema
Bei der Verwendung von Felddaten werden tatsächliche Nutzererfahrungen verwendet, um die Ladezeiten einzelner Elemente zu erfahren. Voraussetzung für ein erfolgreiches Ergebnis ist eine ausreichende Anzahl an Seitenbesuchern innerhalb der letzten 30 Tage. Diese müssen zudem der Auswertung ihres Surfverhaltens zugestimmt haben.
Felddaten werden zum Teil im Zusammenspiel mit Labdaten genutzt. Der Unterschied besteht im Wesentlichen darin, dass Labdaten mit geschätzten und theoretischen Daten arbeiten, während Felddaten tatsächlich vorhandene Daten auswerten[1].
Felddaten und PageSpeed Insights
Mit Hilfe von PageSpeed Insights (PSI) lässt sich die Leistungsfähigkeit von Websites auf Desktop-Geräten und mobilen Versionen messen. Zudem werden Möglichkeiten der Optimierung aufgezeigt, die der Verbesserung der Seite dienen.
Dabei berücksichtigt PSI sowohl die Felddaten als auch die Labdaten. Zwar können tatsächliche Engpässe mit den Felddaten besser erkannt werden. Doch der Einsatz von Labdaten hat den Vorteil, dass sie eine kontrollierte Umgebung erfassen können. Man kann also sagen, dass Felddaten für die Erfassung tatsächlicher Daten hilfreich sind, die Anzahl der Messwerte aber eingeschränkt ist.
PSI zeigt im oberen Seitenbereich den Faktor an, der der Zusammenfassung der Leistung der Seite dient. Die Ermittlung dieses Faktors geschieht meist über die Erfassung der Labdaten mit Lighthouse. Beträgt der Faktor mindestens 90, wird er als schnell eingeordnet, liegt er zwischen 50 und 90, gilt er als durchschnittlich, unterschreitet er dagegen die 50, wird er als langsam eingestuft.
Die Gesamtbezeichnung für Felddaten lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
- Schnell: FCP und FID sind schnell
- Langsam: Entweder FCP oder FID sind langsam
- Durchschnitt: Alle sonstigen Fälle[2].
Mittlerweile wurde der FCP (First Contentful Paint) vom Largest Contentful Paint (LCP) abgelöst.
Weitere Unterschiede zwischen Felddaten und Labdaten
Zwar zeigt PSI die Daten der letzten 30 Tage an, in den Speed-Core fließen diese aber nicht ein. Sie dienen lediglich als Vergleichswert, der die Einordnung erleichtern soll. Erfasst werden der First Contentful Paint (FCP) und das First-Input-Delay. Ersteres steht für den Zeitpunkt, an dem der Nutzer ein visuelles Feedback erhält, Letzteres erfasst die Verzögerung zur ersten Eingabe. Die Tatsache, dass alle Angaben auf denen echter Nutzer basieren, führt dazu, dass zahlreiche unterschiedliche Netzwerkverbindungen berücksichtigt werden müssen.
Die Labdaten analysiert PSI durch eine Anfrage bei Lighthouse. Dabei werden die Ladezeiten mobiler Endgeräte simuliert, hinzu kommen verschiedene Performance-Metriken. Durch den Geschwindigkeitsindex wird ermittelt, wie lange es dauert, bis die Hauptinhalte einer Website sichtbar sind. Der erste CPU-Leerlauf gibt Auskunft über den Zeitpunkt, zu dem Eingaben verarbeitet werden können. Geschätzt wird die Latenzzeit, die benötigt wird, bis die stärkste Auslastung beim Seitenaufbau auftritt. Maßgeblich hier ist die Anzahl der Millisekunden[3].
Bedeutung für das Development & SEO
Zunächst einmal sind schnelle Ladezeiten ein Aspekt der Nutzerfreundlichkeit. Wer lange warten muss, bis eine Website sich vollständig aufgebaut hat, verlässt diese mit großer Wahrscheinlichkeit schnell wieder.
Zwei weitere Punkte sind das Suchmaschinenmarketing und die Suchmaschinenoptimierung. Für Google sind kurze Ladezeiten längst bedeutsam, um eine Website als hochwertig oder nicht einzuordnen. Kurze Ladezeiten erhöhen also die Wahrscheinlichkeit eines guten Rankings, lange Ladezeiten wirken sich auf das Ranking negativ aus. Man muss jedoch hinzufügen, dass es nicht allein die Ladezeiten einer Website sind, die sich auf das Ranking auswirken. Inhalte wie Texte, Videos, Audios, Bilder und eine zeitgemäße Optik spielen ebenfalls mit in die Bewertung einer Seite durch Google hinein.
Ein weiterer Aspekt sind mobile Geräte. Diese haben den Markt inzwischen großflächig erobert und sind als Universalwerkzeuge heute überall zu finden. Auch bei mobilen Geräten sind schnelle Ladezeiten ein Muss, um von Google gut gerankt zu werden.
Felddaten sind nicht das einzige Mittel, um Aussagen über die Ladezeiten von Websites zu treffen. Im Zusammenspiel mit Labdaten und anderen Parametern, kombiniert mit entsprechenden Tools wie Lighthouse, lassen sich jedoch wertvolle Erkenntnisse erzielen. Die Bedeutung von schnellen Ladezeiten kann insgesamt nicht hoch genug eingeschätzt werden. Webmaster haben die Möglichkeit, mit Tools wie Pagespeed Insights, Lighthouse oder der Google Search Console zentrale Felddaten zur Performance von Websites zu erheben und zu analysieren. Die wichtigsten Felddaten werden in den sogenannten Core Web Vitals gebündelt. Sie bilden zusammen mit Faktoren wie Mobile Friendliness, Safe Browsing und anderen die Page Experience, die seit Juni 2021 ein weiterer Rankingfaktor für Google ist.
Einzelnachweise
- ↑ google page speed insights tipps seo-kueche.de Abgerufen am 28.05.2020
- ↑ speed developers.com Abgerufen am 28.05.2020
- ↑ neues pagespeed inside tool seo check t3n.de Abgerufen am 28.05.2020