Speed Index


Der Speed Index ist eine von Google verwendete Metrik, um die Geschwindigkeit einer Website zu messen. Die Kennzahl berücksichtigt nicht nur die Ladezeit der Internetseite, sondern den Verlauf des Seitenaufbaus. Eingesetzt wird der Speed Index in Tools wie den Google Page Speed Insights oder Lighthouse.

Hintergrund

Um Websites mit einer guten User Experience zu ermitteln, spielt die Ladezeit der Seite eine zentrale Rolle. Allerdings erfolgte die Berechnung dieser Ladezeit überwiegend auf der Basis sogenannter „milestone timings“. Das bedeutet, dass Tools zur Messung der Websitegeschwindigkeit meistens nur die Zeitspanne berücksichtigen, die eine Website zum Laden des Hauptdokuments benötigt. Obwohl diese Messmethode sehr einfach ist und sowohl in der Praxis als auch beim Testen neuer Websites präzise Ergebnisse liefert, ist sie für die Bestimmung der User Experience ungenügend. Die Messung anhand der Milestones ermöglicht nur die punktuelle Messung von Ladezeiten, ergibt aber kein Gesamtbild davon, wie lange eine Seite benötigt, damit sie vollständig vom Nutzer verwendet werden kann. Da moderne Websites häufig eine Vielzahl an Elementen laden, ist die Einführung des Speed Index umso wichtiger.

Er wurde 2012 zu WebPagetest hinzugefügt und misst letztlich, wie schnell Seiteninhalte für Nutzer sichtbar werden und somit die UX verbessern. Die Kennzahl soll Vergleiche mit Websites von Mitbewerbern erleichtern und den objektiven Vergleich vor und nach einer OnPage-Optimierung ermöglichen. Im Rahmen des kompletten PageSpeed-Tests über Tools wie Lighthouse ist der Speed Index eine Metrik, die im Zusammenspiel mit KPI wie der Ladezeit oder Time to first byte ein ganzheitliches Bild der Website erzeugt.

Berechnung des Speed Index

Der Speed Index berücksichtigt den gesamten Verlauf des Seitenaufbaus. Je früher dabei Contentelemente geladen und somit für Nutzer sichtbar werden desto besser. Der Speed Index beruht auf drei Elementen, dem IntervalScore, dem Intervall und der Completeness.

  • IntervalScore: Diese Kennzahl drückt aus, zu wie viel Prozent eine Seite zu einem bestimmten Zeitpunkt geladen wurde.
  • Interval: Das Intervall gibt an, in welchen Zeitabständen der IntervallScore gemessen wird.
  • Completeness: Hiermit wird angezeigt, wie viel Prozent einer Webseite von einem Browser oder anderen Client innerhalb des definierten Intervalls angezeigt wird.

Der IntervalScore wird in Sekunden angegeben und folgendermaßen ermittelt:

IntervalScore = Intervall * (1-(Completeness/100))

Der Speed Index verwendet alle IntervallScores, die innerhalb eines Intervalls von 0,1 Sekunden bestimmt werden. Er wird in Sekunden angegeben. Grundsätzlich gilt dabei: Je niedriger der Speed-Index, desto schneller ist die Seite für einen Nutzer verwendbar.

Messung der Completeness

Die Completeness für den Speed Index kann auch als visueller Fortschritt aufgefasst werden. Aus diesem Grund wird die Vollständigkeit der geladenen Seite mit Hilfe von Videoframes gemessen. Ein PageSpeed-Tool nimmt dafür ein kleines Video der ladenden Webseite mit Hilfe des Moduls Speedline [1] auf. Im Abstand fester Intervalle wird dann ein Frame aufgenommen. Das Tool vergleicht den Frame der vollständig geladenen Seite mit dem Frame zu Beginn. Aus dem Vergleich ergibt sich die sogenannte Baseline.

Die gängige Methode besteht darin, die pro Intervall hinzugekommenen Pixel ins Verhältnis zur vollständig geladenen Seite zu bestimmen. Allerdings berücksichtigt diese Methode nicht, ob die Elemente dann schon von einem Nutzer verwendet werden können. Aus diesem Grund wird für die Messung des Speed Index ein anderes Verfahren angewandt.

Hierfür wird bei jedem Intervall ein Farbhistogramm für Grün, Rot und Blau erstellt. Das Tool ermittelt dann den Unterschied zwischen dem Histogramm zu Beginn und zum Zeitpunkt des jeweiligen Messintervalls.

Nachteile

Die Messung des Speed Index hat Vorteile gegenüber andere Messmethoden zur Ladezeit, die jeweils auf Pixel oder Meilensteinen basieren. Allerdings funktioniert die Messung nicht so gut, wenn sich Videos auf Websites befinden oder wenn Slideshows integriert sind. Darüber hinaus kann der Speed Index nur ermittelt werden, wenn das integrierte Modul überhaupt Video-Frames aufnehmen kann.

Nutzen für SEO

Die Ladezeit von Websites ist eine wichtige Metrik für die Suchmaschinenoptimierung. Denn je schneller eine Webseite Inhalte bereitstellt, desto geringer ist das Risiko, dass Nutzer abspringen und die Seite schnell verlassen. Google berücksichtigt seit 2018 den Page Speed offiziell als Rankingfaktor auch in der mobilen Suche[2]. Somit ist es für jeden Webmaster ein wichtiges Anliegen, seine Website schneller zu machen.

Der Speed Index liefert nun wertvolle Daten. Denn die Kennzahl ermittelt nicht einfach nur, wie schnell eine Webseite lädt, sondern wann die Inhalte komplett im Browser sichtbar und somit für den User nutzbar sind.

Einzelnachweise

  1. Speedline github.com Abgerufen am 02.07.2019
  2. Using page speed in mobile search ranking webmasters.googleblog.com Abgerufen am 02.07.2019

Weblinks