Lighthouse

Lighthouse ist ein automatisiertes Open-Source Webanalyse-Tool, das Marketern und SEOs kostenlos vom Hersteller Google zur Verfügung gestellt wird.[1] Das Tool misst unter anderem Performance, Accessibility und weitere Kennzahlen von Webseiten. Außerdem gibt es Entwicklern und Webmastern konkrete Handlungsempfehlungen, um ihre Website zu optimieren. User können Lighthouse entweder als Plugin für den Google Chrome Browser verwenden oder es aus der Entwicklerkonsole des Browsers heraus verwenden. Google selbst verwendet Lighthouse in seiner Page Speed Insights Anwendung.

Was ist Lighthouse?

Lighthouse ist ein automatisiertes Analyse-Tool für Website-Audits, mit der man die Qualität einer Website verbessern kann. In der ersten Version war es ausschließlich auf Progressive Web Apps ausgelegt.

Die Version Lighthouse 2.0 wurde um Analysemöglichkeiten zur Messung von Performance und dem Erfolg von SEO-Maßnahmen auf Websites erweitert.

Seit 2018 ist es in die Entwicklertools von Google Chrome integriert. Einige Daten aus Lighthouse werden außerdem in der Google Search Console als Core Web Vitals ausgegeben.[2]

Im Mai 2020 aktualisierte Google das Lighthouse Tool auf die sechste Version, die diverse, bedeutende Änderungen bei den gemessenen Metriken mit sich brachte.[3] Außerdem gab es ein Performance Score Update, neue Audits, Aktualisierungen an der Browser-Erweiterung und viele weitere Neuerungen.[4]

Aktuell (Stand: April 2021) ist die Lighthouse Version 7.3.0 in Anwendung.[5]

Anwender können Lighthouse als Browser Erweiterung verwenden oder als Node-Modul in den Website-Code einbetten. Dabei gibt Lighthouse hilfreiche Tips, um die Ladezeit von Webseiten zu verbessern. Darunter etwa Hinweise auf die Reduzierung von Skripten, die das Rendern blockieren. Weitere Performance-Audits umfassen unter anderem etwa:

  • die Reduktion der Ausführungen im Main Thread,
  • die Messung der JavaScript Boot-Zeiten,
  • das Vermeiden von Redirects,
  • das Erkennen von ungenutzten JavaScripts
  • oder nicht angewendeten CSS Regeln.

Leistungsmerkmale

Das Lighthouse Tool kann fünf Hauptbereiche analysieren. Audits können für einzelne Bereiche oder für alle bzw. mehrere Bereiche gleichzeitig durchgeführt werden. Für jeden Audit ermittelt Lighthouse einen Score, dessen maximale Punktezahl bei 100 liegt. Dabei bildet die höchste Punktezahl das Ideal ab. Grundsätzlich gilt beim Lighthouse Score: Je näher das Audit-Ergebnis an 100 liegt, desto besser.

  • Performance: Performance-Audits messen zeitliche Verzögerungen bei Metriken wie First Paint, Time to Interactive, Speed Index, usw. Metriken also, die messen, wann eine Website nach dem Laden bereit für Nutzeraktionen ist, und bis wann der Main Thread geladen wurde.
  • Progressive Web Apps: Bei dieser Analyse prüft Lighthouse Websites darauf, ob PWA korrekt implementiert sind und funktionieren. So etwa, ob Maskable Icons verwendet werden, damit Icons auf allen Endgeräten systemgerecht ausgegeben bzw. dargestellt werden.[6]
  • Best Practices: Dieses Audit kontrolliert alles vom Einsatz des gesicherten HTTPS-Protokolls bis zur Verwendung des korrekten Seitenverhältnisses der verwendeten Bilder. Bei den Best Practices wird eine Website also auf technische Optimierungsmöglichkeiten geprüft.
  • Accessibility: Auch: Barrierefreiheit. Mit dieser Analyse prüft Lighthouse Websites auf die geläufigsten Probleme, die User davon abhalten könnten, auf den Content zuzugreifen. Das umfasst etwa die Integration von Alt-Tags und die Struktur des HTML Codes.
  • SEO: Der SEO-Audit stellt sicher, dass auf einer Website auch die aktuellsten Best Practices aus der Suchmaschinenoptimierung angewendet werden. Hierzu gehören KPIs wie Canonical Tags, hreflang oder Seitentitel.

Nutzen für SEO

Die SEO-Audits in Lighthouse sind auf relativ wenige Standard-SEO-KPIs beschränkt. Dennoch ist Googles Lighthouse ein praktisches Tool für die Suchmaschinenoptimierung, weil es nicht nur Daten über das technische Niveau einer Website liefert, sondern auch Kennzahlen für eine positive User Experience berücksichtigt. Als alleiniges Analyse-Tool reicht Lighthouse allerdings nicht aus und sollte mit Daten aus der Search Console und Analytics kombiniert werden, um Websites nachhaltig zu optimieren.

Man kann davon ausgehen, dass Google in seiner Methodik kohärent ist, demzufolge also zumindest sehr ähnliche Metriken für die Festlegung des Rankings von Websites in den SERPs zugrundelegt, wie sie in Lighthouse angewendet werden. Das Hauptziel der Suchmaschine ist es, den Usern die bestmöglichen Ergebnisse auszuspielen. Entsprechend ranken Seiten, mit denen User zufrieden sind, besser. Diese „neue“ User Centricity hilft SEOs und Marketern, nutzerfreundlichere Websites designen zu lassen.

Die mitgelieferten Handlungsempfehlungen können als Grundlage zur Suchmaschinenoptimierung genutzt werden. Dennoch sollte man aus den Audit-Ergebnissen auch eigene Ableitungen treffen und Maßnahmen erarbeiten – zum Beispiel, dass Entwickler nicht alle JavaScript oder CSS Files in einer File zusammenfügen sollen oder dass einige JavaScript-Bestandteile inline besser performen.

Auch in Bezug auf die Performance-Daten sollten die Zahlen aus Lighthouse nur eine Ausgangsbasis bilden. Die Angaben zu den Core Web Vitals sollten in der Google Search Console konsolidiert werden. Dort sind sie aussagekräftiger, weil es dort nicht um errechnete Werte handelt, sondern um konkrete Daten der hinterlegten Property.

Einzelnachweise

  1. Lighthouse Google Tools for Web Developers. Abgerufen am 26.04.2021
  2. Lighthouse Performance Scoring Google Developers web.dev Blog. Abgerufen am 26.04.2021
  3. Veränderungen in Lighthouse 6.0 Github. Abgerufen am 26.04.2021
  4. What’s New in Lighthouse 6.0 Google Developers web.dev Blog. Abgerufen am 26.04.2021
  5. Änderungen in Lighthouse 7.3.0 Github. Abgerufen am 26.04.2021
  6. Adaptive icon support in PWAs with maskable icons Google Developers web.dev Blog. Abgerufen am 26.04.2021

Weblinks