Time to interactive (TTI)


Time to interactive (TTI) ist eine Metrik der Webanalyse. Sie gibt an, wie lange eine Webseite benötigt, um Eingaben von Nutzern verarbeiten zu können. Die TTI ist Teil verschiedener Kennzahlen, um die Ladezeit einer Website so zu messen, dass sie realen Bedingungen menschlicher Nutzer entspricht und dadurch die User Experience nachhaltig verbessert werden kann.

Hintergrund

Es gibt verschiedene Methoden, um die Ladezeit einer Webseite zu bestimmen. Viele dieser Methoden wie Time to first byte oder die Messung von Onload-Signalen sind jedoch nur ungenau. So kann eine Website bereits wichtiges JavaScript geladen worden sein und dennoch ist die Internetseite noch nicht in der Lage Nutzereingaben zu verarbeiten.

Mit dem Speed Index gibt es bereits eine Metrik, die den Verlauf der Seitenladezeit und die geladenen sichtbaren Elemente berücksichtigt. Mit der Time to interactive (TTI) wird schließlich versucht den Moment zu ermitteln, wann eine Website wirklich für den Nutzer verfügbar ist.

Die Kennzahl soll Entwicklern und Webmastern als Alternative zur herkömmlichen Ladezeit dienen. Die TTI ist bis jetzt noch nicht standardisiert. Sie wird aber in Tools wie Lighthouse eingesetzt. Google soll an einer Standardisierung arbeiten.[1]

Voraussetzungen zur Ermittlung der TTI

Bis eine Webseite gemäß TTI interaktiv werden kann, müssen folgende Voraussetzungen gelten:

  • Die Webseite hat nützlichen Content angezeigt. Im Tool Lighthouse wird an dieser Stelle auch mit der Metrik „First Contentful Paint“ gearbeitet.
  • Es wurden Event Handler für die meisten sichtbaren Seitenelemente registriert. Dies bedeutet in der Praxis, dass notwendiges JavaScript oder anklickbare Elemente geladen wurden und bereit für Nutzereingaben ist.
  • Die Seite reagiert durchgängig innerhalb von 50 Millisekunden auf Nutzereingaben. Somit sind alle wichtigen Skripte geladen und erzeugen keine lange Pause nach Nutzereingaben.


Gemessen wird die TTI auf der Basis des RAIL-Modells [2]. Dabei handelt es sich um ein Performance-Modell für Websites. Das Akronym "RAIL" steht dabei für "Response", "Animation", "Idle" und "Load".

Optimierung der TTI

Um die TTI einer Webseite zu optimieren, gibt es verschiedene Ansatzpunkte:

  • Nicht benötigte Skripte werden nicht geladen. Es sollten im Idealfall nur die Quellen genutzt werden, die für die optimale User Experience notwendig sind.
  • Jedes Skript wird nur einmal geladen.
  • Durch Komprimierung kann die Ladezeit von Ressourcen verringert werden.

Nutzen für SEO

Die TTI ist eine nicht standardisierte Kennzahl, um die „Bereitschaft“ von Websites für Nutzereingaben und somit für Interaktivität zu ermitteln. Für die Suchmaschinenoptimierung und insbesondere die Verbesserung der User Experience kann die Kennzahl nützlich sein. Zu Berücksichtigen dabei ist jedoch, dass die TTI nur eine theoretisch ermittelte Kennzahl ist, die nicht aus der Praxis stammt. Sie kann deshalb nur einen Annäherungswert zur erwartenden User Experience geben. Die TTI ersetzt zum Beispiel keine Tests zur User Experience, die mit echten Menschen im Rahmen von Usability Testing durchgeführt werden.

Einzelnachweise

  1. A Technical SEO Guide to Lighthouse Performance Metrics searchenginejournal.com Abgerufen am 02.07.2019
  2. RAIL developers.google.com Abgerufen am 02.07.2019

Weblinks