Page Speed Insights
Mit den Page Speed Insights bietet Google Webmastern ein kostenloses Tool, mit dem die Ladegeschwindigkeit einer Website gemessen werden kann und bewertet die Seitengeschwindigkeit auf einer Skala von 1 bis 100, wobei 100 das bestmögliche Ergebnis darstellt. Überprüft werden CSS und JavaScript-Dateien, der HTML-Code sowie die verwendeten Bilder. Neben der Analyse liefern die Page Speed Insights zugleich Optimierungshinweise.
Hintergrund
Die Optimierung von Websites für Suchmaschinen und User wird immer komplexer. Waren Ende der 1990er-Jahre vor allem die Quantität an Backlinks sowie die Dichte der verwendeten Keywords wichtig für ein gutes Ranking, entscheiden allein bei Google mehrere hundert Kriterien darüber, wie relevant die Suchmaschine eine Website zu einem bestimmten Suchbegriff einstuft.
Auch in technischer Hinsicht haben sich die Rankingfaktoren stetig weiterentwickelt. Hierzu zählt auch die Ladegeschwindigkeit einer Website. Bereits im Jahr 2009 hat Matt Cutts in einem Videobeitrag darauf verwiesen, dass die Seitengeschwindigkeit eines Tags ein Rankingfaktor für Google werden könnte.[1] Diese vage Ankündigung wurde schließlich im Mai 2010 zur Gewissheit, als Google offiziell verkündete, dass „[wir] Als Teil dieser Bemühungen […] seit einiger Zeit in unseren Suchranking-Algorithmen auch die Geschwindigkeit von Websites [berücksichtigen].“ [2]
In diesem Beitrag begründete man diesen Schritt damit, dass schnelle Websites nicht nur Google als technikaffines Unternehmen erfreuen, sondern auch die Nutzererfahrung verbessern und die Betriebskosten senken würden.
Man könnte demnach behaupten, dass die Änderung im Suchalgorithmus nun in technischer Hinsicht erstmals einen technischen Aspekt einbezog. Bisher wurden seitens der Suchmaschinen vor allem externe Faktoren wie Backlinks oder interne Faktoren wie die Keyword-Density und die Verwendung von Keywords überhaupt berücksichtigt. Dass die Ankündigung eines neuen Ranking-Faktors in einem offiziellen Blogpost erfolgte, war ebenfalls etwas Besonderes.
Ein weiterer möglicher Hintergrund könnte auch die Tatsache sein, dass Google nicht nur ein Suchmaschinenprovider, sondern auch ein globaler Konzern ist, der Suchmaschinenwerbung verkauft. Damit diese Werbung auch die Nutzer befriedigt, sind schnelle Websites erforderlich. Aus diesem Grund wird Google seit 2010 sicherlich auch schneller ladende Internetseiten bevorzugen.
Als Konsequenz aus den Ankündigungen entstanden schließlich die Page Speed Insights, die erstmalig auf der Entwicklerkonferenz Google I/O 2011 vorgestellt wurden. [3] Bis heute wurde das Tool sukzessive erweitert, sodass heute die Ladegeschwindigkeit für jede beliebige Website auf mobilen Endgeräten sowie Desktop-PCs ermittelt und getestet werden kann.
Bestandteile
Die Page Speed Insights sind in zwei Bereiche „Mobil“ und „Desktop“ eingeteilt. Sobald in die Suchleiste eine Seite eingegeben und auf den Button „Analysieren“ geklickt wird, startet die Analyse.
Es folgen schließlich Angaben zu technischen Bestandteilen der Website.
- Antwortzeit des Servers
- Bilderoptimierung
- Browser-Caching
- CSS
- HTML
- JavaScript oder CSS, die das Rendering blockieren
- Komprimierung
- Inhalte „above the fold“, die ohne zusätzliche Netzwerk-Aktivitäten erfordern
- Weiterleitungen
Ergebnisse
Die Page Speed Insights liefern nicht nur reine Analyseergebnisse, sondern der User erhält zugleich Hinweise auf Verbesserungspotential.
Im Vordergrund steht dabei die Reduzierung von Dateien, die für das Rendern einer Websites geladen werden müssen.
mod_pagespeed
Webmaster können mit mod_pagespeed ein kostenloses Modul für Apache-Server installieren, mit welchem die Ladegeschwindigkeit optimiert werden kann. Es existieren verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten, ohne dass Inhalte an der bestehenden Website verändert werden müssen. Das Modul ist sowohl für einzelne Websites als auch für komplette Content Delivery Networks geeignet.
Nutzen für Suchmaschinenoptimierung
Neben vielen gängigen Tools für die Webanalyse gehören die Page Speed Insights zum Standard-Repertoire für Webmaster und Suchmaschinenoptimierer. Da die Ladegeschwindigkeit einer Website zu den offiziell deklarierten Rankingfaktoren gehört, sollte der Analyse der Performance neben der Optimierung des Contents mindestens genauso viel Beachtung geschenkt werden. Denn letztlich können langsam ladende Websites bei Usern vielfach zu Frustrationen führen, wie Google[4] und Microsoft[5] schon 2009 belegt haben. Heute verlagert sich der Schwerpunkt zunehmend darauf, dass Websites auf allen Endgeräten eine perfekte Performance mit kurzen Ladezeiten liefern müssen. Googles Page Speed Insights können dabei eine gute Unterstützung bieten.
Einzelnachweise
- ↑ Haben Ladezeiten Einfluss auf das Ranking? googlewebmastercentral-de.blogspot.de Abgerufen am 11.03.2015
- ↑ Websitegeschwindigkeit in den Suchergebnissen googlewebmastercentral-de.blogspot.de Abgerufen am 11.03.2015
- ↑ Google I/O 2011: Use Page Speed to Optimize Your Web Site For Mobile youtube.com Abgerufen am 11.03.2015
- ↑ Speed matters for google web search services.google.com Abgerufen am 11.03.2015
- ↑ The User and Business Impact of Server Delays, Additional Bytes, and HTTP Chunking in Web Search velocityconf.com Abgerufen am 11.03.2015
Weblinks
- Page Speed Insights
- mod_pagespeed
- Freundliche Übernahme – Google lockt Webmaster mit kurzen Ladezeiten