Google Analytics Datenschutz

Google Analytics ist ein kostenloses Tool zur Webanalyse. Webmaster erhalten damit wichtige Kennzahlen zur Performance ihrer Websites. Anhand der Analysedaten lassen sich Entscheidungen für Maßnahmen in Bezug auf das Marketing, das Webdesign und die Suchmaschinenoptimierung treffen.

Funktionsweise

Um Google Analytics zu nutzen, wird ein gültiges Google-Konto benötigt. Nachdem die Website für den Analysedienst angemeldet ist, erhält der User eine eindeutige ID. Danach kann er einen sogenannten Trackingcode abrufen. Diesen muss er dann auf allen Seiten der zu analysierenden Website einbinden. Bei diesem Code handelt es sich um ein kleines JavaScript, das im <head>-Bereich des Quellcodes implementiert wird. Ruft nun ein Nutzer die Website auf, übermittelt der Code-Snippet die Daten an einen Server, der diese dann im entsprechenden Analytics-Konto hinterlegt.

Vorteile für Webmaster

Wer Google Analytics verwendet, erhält einen tiefgreifenden Einblick in wichtige Kennzahlen seiner Website. Hierzu zählen unter anderen die Besucherzahl, die regionale Herkunft der Besucher, die Besucherquellen sowie die Verweildauer und die durchschnittliche Anzahl der aufgerufenen Seiten pro Besuch.

Darüber hinaus können alle diese Daten auch vielfältig segmentiert werden. So können einzelne Besuchergruppen wie zum Beispiel wiederkehrende oder neue Besucher differenziert analysiert werden. Für die Suchmaschinenoptimierung sowie die Usability-Optimierung ist das Tool nahezu unerlässlich. Der erhoffte Nutzen besteht in einer Steigerung der Besucherzahl und der Umsätze beziehungsweise Conversions. Da Google Analytics bis dato (Stand: Juli 2014) kostenlos ist, entstehen für die Nutzung keinerlei Kosten.

Vorteile für User

Wenn Google Analytics sinnvoll genutzt wird, haben auch Webuser einen Vorteil davon. Denn durch eine stetige Optimierung von Websites steigt zum einen die Chance, dass ein Nutzer bei der Google Suche relevante Treffer erhält. Zum anderen ist gesichert, dass die besuchte Website auch reibungslos funktioniert. So trägt die Auswertung von Google-Analytics-Daten zum Beispiel dazu bei, dass Menüs sinnvoller strukturiert oder Inhalte nutzerfreundlicher platziert werden.

Kritik

Google Analytics steht immer wieder in der Kritik, weil das Programm sehr viele Daten über Nutzer registriert und aufbereitet. Wenn im Trackingcode nicht explizit die Übertragung der IP-Adresse unterbunden wird, speichert Google Analytics auch diese. Darüber hinaus werden die Daten nicht in Deutschland, sondern auf Servern in den USA gespeichert. Aus diesem Grund bestehen seitens der User und der Webmaster häufig Zweifel an einem durchgehenden Datenschutz.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Datenverknüpfung. Denn Google hat durch die Verknüpfung von Besucherdaten, Umsätzen sowie den Daten aus genutzten Werbeprogrammen wie Google AdWords oder Google AdSense sehr konkrete Einblicke in Unternehmenskennzahlen wie Umsätze oder Ziele. Somit besteht theoretisch die Gefahr, dass der Suchmaschinenkonzern die Kenntnis dieser Daten für seine Zwecke nutzen kann.

Datenerhebung

Mit Hilfe von Google Analytics wird eine Vielzahl an Daten zu einer Website erhoben. Dabei geht die Datensammlung weit über das Logfile des Servers hinaus.

Welche Daten werden erhoben?

Google Analytics registriert Daten, die sich in verschiedene Kategorien aufteilen lassen. Diese wären:

  • Die Art der Besucher: Hier erhebt das Tool Daten zur regionalen Herkunft und zu den verwendeten Betriebssystemen sowie Endgeräten, mit welchen auf die Website zugegriffen wird.
  • Die Herkunft des Traffics: In diesem Segment speichert Google Analytics verweisende Websites ab und liefert Hinweise, aus welchen sozialen Netzwerken Besucher kommen. Wird ein AdWords-Konto mit dem Analytics-Account verknüpft, lassen sich auch Daten aus dem Werbeprogramm importieren.
  • Das Verhalten der User auf der Website: In dieser Kategorie registriert Google Analytics neben Zielseiten, Klickpfaden auch Absprungraten und die Verweildauer auf einzelnen Unterseiten.
  • Umsatzzahlen: Diese Funktion kann optional bei E-Commerce-Websites aktiviert werden. Ist sie aktiv, speichert Google Analytics auch Umsätze eines Online-Shops. Ebenso können auch Conversion-Ziele wie Downloads oder Newsletter-Abonnements von Google Analytics gespeichert werden.

Google Analytics registriert auch die IP-Adressen der Besucher, die beim Aufrufen einer Website übertragen werden. Diese Daten liefert das Programm aber nicht an seine Nutzer aus, damit die Analyse nicht mit personenbezogenen Daten verknüpft werden kann.

Alle Informationen zur Datenerhebung durch Google Analytics sind bei Google Support unter der Rubrik Datenschutz gelistet.

Wie werden die Daten erhoben?

Sobald ein User eine Website besucht, die Google Analytics verwendet, wird der Tracking-Code ausgeführt. Dieser setzt bis zu vier Cookies auf dem Rechner des Nutzers, die es erlauben, dessen Aktivitäten auf der Website zu verfolgen. Der Wiedererkennungscookie erkennt, ob es sich beim Besucher um einen wiederkehrenden oder neuen User handelt. Der Session-Cookie ermittelt die Dauer des Besuchs auf der Website.

Je nach Konfiguration des Analytics-Kontos wird auch ein Segmentierungs-Cookie gesetzt, der die User in Kategorien einteilt und ein Kampagnen-Cookie, der User bestimmten Online-Kampagnen zuordnet, die der Webmaster gestartet hat. Sind die Daten registriert, ruft der Trackingcode ein Pixel auf dem Google-Server ab. An dieses Pixel wird nun das Paket mit den erhobenen Daten gehängt, das schließlich an die Google-Analytics-Server übertragen wird.

Mit Hilfe der Google-Analytics-ID können diese Daten schließlich einem bestimmten Konto und der dazugehörigen Website zugeordnet werden. Der Besitzer des Google-Analytics-Kontos kann diese Daten nun aufbereitet in seinem Account abrufen und analysieren.

Wofür werden die Daten genutzt?

Die mit Google Analytics erhobenen Daten dienen der Analyse der Leistung einer Website und den Leistungen von Marketing-Kamapagnen. Die Ergebnisse dieser Analysen fließen wiederum in die Optimierung von Webinhalten und der Website-Technik ein. So lassen sich aus den Kennzahlen des Tools wichtige Handlungsempfehlungen für die Internetseite ableiten, wie zum Beispiel die Platzierung von Bild- oder Textelementen oder die Vereinfachung des Einkaufsprozesses im Warenkorb. Darüber hinaus können die Daten auch für Marketingpläne genutzt werden.

Ein Beispiel: Die Analyse der Website zeigt, dass die Besucher vorwiegend aus Bayern und Baden-Württemberg kommen. Als Konsequenz kann der Webmaster nun entweder die Werbung in diesen Regionen zusätzlich verstärken oder andere Regionen mit Werbemaßnahmen ansteuern, um seinen Kundenstamm zu erweitern.

Google Analytics rechtssicher einsetzen

Um Google Analytics rechtssicher auf Websites einzusetzen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein.

Wenn die folgenden Schritte bisher nicht erfolgt waren, sollten alle bis dato mit Google Analytics gesammelten Daten gelöscht werden. Dies geschieht, indem das Konto selbst gelöscht wird. Denn Datenschützer bemängeln, dass die Verwendung von Google Analytics lange Zeit nicht konform mit den hiesigen Datenschutzbestimmungen war. Durch die Löschung der Daten wird der Gefahr entgangen, rechtswidrig gehandelt zu haben.

  • Der User muss in den Hinweisen zum Datenschutz auf die Verwendung von Google Analytics hinweisen. Zusätzlich sollte der User die Möglichkeit haben, seine Besuche nicht von Google tracken zu lassen (Opt-Out). Hierfür bietet sich das von Google bereitgestellte Browser-Addon an.
  • Wer Google Analytics verwendet, sollte einen Vertrag über die Verarbeitung von Auftragsdaten mit Google abschließen. Ist der Vertrag geschlossen, benötigt der Webmaster keine separate Einwilligung der User zur Datenerhebung. Im Vertrag wird fixiert, wie Google die erhobenen Daten sichert.
  • Anonymisierung der IP-Adresse: Durch das Einfügen des Elements “_anonymizeIp()” werden die letzten acht Bit der IP-Adresse des Users abgeschnitten und nicht an Google übertragen. So wird der Forderung von Datenschützern entsprochen, keine personenbezogenen Daten beim Besuch einer Website an Google zu übertragen. Da ein Nutzer mit Hilfe der IP-Adresse eindeutig lokalisiert und zugeordnet werden kann, gilt sie als personenbezogener Datensatz.