Hypertext


Allgemeine Informationen zum Thema

Als Hypertext werden Texte bezeichnet, die nicht linear sein müssen und die Links zu anderen Texten enthalten können. Hypertexte werden überwiegend auf Websites verwendet und in bestimmten Auszeichnungssprachen geschrieben. Am gängigsten ist HTML als Auszeichnungsspreche für Webtexte.

Das Medium “Text” wurde vor den Zeiten des World Wide Webs hauptsächlich linear in Präsentationsmedien aufgereiht. Diese Linearität bedeutet, dass Text wie auf einer Papyrus-Rolle oder in einem Buch “Seite für Seite” der Reihe nach gelesen werden musste. Bei umfangreichen Texten, die über mehrere hundert Seiten gingen, wurde diese Linearität jedoch kritisiert. Denn ein solcher Text besteht aus vielen zusammenhängenden Teilen, die quer durch den Text verstreut sind. Diese sind im herkömmlichen Text kaum verknüpft, sondern lassen sich erst erkennen, wenn man ihn von vorne bis hinten durchliest.

Bereits 1965 hatte Ted Nelson deshalb die Idee, eine nicht-lineare Wissensdatenbank von unbegrenzter Größe einzurichten. Seine Visionen sind gemeinsam mit dem MEXEX-Konzept von Vannevar Bush aus dem Jahr 1945 das Fundament der modernen Hypertext-Forschung. Als schließlich der Wunsch aufkam, einzelne Hypertext-Projekte weltweit zu vernetzen, entstand Anfang der neunziger Jahre das World Wide Web. Heutzutage wird Hypertext ausschließlich auf Computern realisiert, da sie die Anforderungen für Hypertexte hervorragend unterstützen. Oftmals wird zur Erstellung eines Hypertexts heutzutage HTML verwendet, die Hypertext Markup Language. Über das Hypertext Transfer Protocol können Hypertexte schließlich über das Internet mit Hilfe eines Browsers abgerufen werden. Somit waren Hypertexte eine wichtige Voraussetzung für die Geburtsstunde des modernen Internets und dem Schema http, das 2018 seinen 25. Geburtstag feierte.[1]

Struktur

Im Prinzip enthalten stark strukturierte Bücher alle Merkmale, die auch beim Hypertext zu finden sind: hierarchische Strukturen (Kapitel & Unterkapitel), verknüpfende Elemente (Querverweise), und unterschiedliche Zugänge zu den Informationen (Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis). Der Unterschied liegt aber in der Präsentation. In der Regel wird ein Buch trotz seiner Hypertext-Eigenschaften linear, also Seite für Seite durchgearbeitet. Der Hypertext, der am Bildschirm präsentiert wird, bricht diese Linearität und ermöglicht die Navigation durch kleinere, verknüpfte “Informationshappen". Er legt daher nahe, dass man ihn nicht von vorne bis hinten durchlesen muss. Hypertext ist so organisiert, dass Informationen in einzelne Einheiten fragmentiert werden, welche anschließend untereinander wieder intelligent vernetzt werden.

Hypertext, Hypermedia und Multimedia

Neben den reinen Informationen wird beim Hypertext auch Unterhaltung vermittelt. Dies drückt sich meist in visuellen Medien aus, wie zum Beispiel durch Bilder und Videos. Daher folgt die Weiterentwicklung von Hypertext zu “Hypermedia”. Hypermedia ist allerdings von Multimedia zu unterscheiden, denn Multimedia bedeutet nur “viele Medien gleichzeitig”. Hypermedia bedeutet dagegen “viele Medien, die aber in einer Art strukturiert sind, wie man es von Hypertext kennt”. Die Vorsilbe “Hyper-” steht also für die bestimmte Art und Weise, Informationen aufzuteilen und sinnvoll zu verbinden. Hierdurch wird versucht, die von Multimedia erzeugte Reizüberflutung zu vermeiden.

Bedeutung für Suchmaschinenoptimierung

Hypertexte sind für die Suchmaschinen vor allem durch die Möglichkeit der gegenseitigen Verknüpfung durch Hyperlinks wichtig. So spielen Backlinks in Form von externen eingehenden Links und interne Links eine wichtige Rolle dabei, die Relevanz von Websites zu stärken. Backlinks können als eine Art „Empfehlung“ von anderen Websites betrachtet werden. Je besser die Qualität der eingehenden Links und je größer die Quantität dieser hochwertigen Verlinkungen, desto besser wirkt sich die Linkkraft auf das Ranking der jeweiligen Webseite aus.

Interne Hyperlinks sorgen für die Stärkung der thematischen Relevanz von Unterseiten und können so ebenfalls das Ranking von Webseiten beeinflussen.

Grundsätzlich können Hypertexte mit den darin enthaltenen Hyperlinks als eine wichtige Voraussetzung für das heutige World Wide Web gesehen werden. Die in den Textelementen enthaltenen Links bilden in einem gewissen Sinne die Basis dafür, dass Suchmaschinen neue Webseiten überhaupt finden und indexieren können. Denn die Crawler von Suchmaschinen folgen neuen Links die sie auf Webseiten finden und beginnen, diese neuen URLs zu indexieren. Auf der Basis des Suchmaschinenindex wird mit Hilfe von Algorithmen schließlich ermittelt, wie relevant eine gespeicherte Webseite in Bezug zu einer Suchanfrage ist. Entsprechend ihrer Relevanz sowie weiterer Kriterien wird dann das Ranking ermittelt. Eine wichtige Rolle hierbei spielen wiederum die eingehenden Backlinks, die eine Webseite aus Hypertexten anderer Websites erhält.

Einzelnachweise

  1. Die Geburt der Vernetzung: Tech-Szene feiert 25 Jahre WWW morgenpost.de Abgerufen am 22.05.2018

Weblinks