Immersives Marketing


Immersives Marketing, oft auch als Immersive Experience bezeichnet, wird in der Regel mit „Intensives Erlebnis“ übersetzt. Tatsächlich kommt das Wort „Immersiv“ aber aus dem Lateinischen „Immersio“ und kann mit „Eintauchen“ oder „Einbetten“ übersetzt werden. Beim immersiven Marketing wird das Ziel verfolgt, User ihre reale Umwelt vergessen zu lassen und komplett in das Online- bzw. virtuelle Erlebnis einzutauchen.

Allgemeine Informationen zum Thema

Beim immersiven Marketing verringert sich bei den betroffenen Personen die Wahrnehmung der realen Welt. Stattdessen wird die Identifikation mit dem eigenen Avatar in einer virtuellen Welt stark hervorgehoben. Computerspiele eignen sich gut, um die Wirkung des immersiven Marketings deutlich zu machen. Der hohe Interaktionsgrad und die Interaktion mit den Mitspielern sorgen dafür, dass die Spieler sich emotional voll in ihrer virtuellen bzw. Computerwelt befinden.

Während Computerspiele sich vornehmlich – wenn auch schon lange nicht mehr ausschließlich – an Jugendliche wenden, stehen beim immersiven Marketing Erwachsene im Vordergrund. Zudem geht es weniger um Spiele als vielmehr darum, das eigene Geschäftsmodell durch immersives Marketing zu verbesserter Wirkung zu bringen. Beim Verkauf spielt die Beziehung des Kunden zur Marke dabei die wichtigste Rolle. Er soll so tief in virtuelle Welten eintauchen, dass er vergisst, sich in einer künstlichen Welt zu befinden. Je effektiver das immersive Marketing aufgebaut ist, desto intensiver wird die Bereitschaft, sich in die künstliche Welt hineinziehen zu lassen.

Immersives Marketing hat in den letzten Jahren stark an Fahrt aufgenommen, was auch mit technischen Neuerungen zusammenhängt. So lassen sich virtual Reality und 360-Grad-Videos gut nutzen, um User oder Kunden in virtuelle Welten eintauchen zu lassen. Dieses Eintauchen gelingt durch virtual Reality wohl am besten, da beim User bei dieser Technik eine Interaktion stattfindet, bei 360-Grad-Videos ist diese nicht gegeben[1].

360 Grad Videos und Virtual Reality – kurz erklärt

Immersives Marketing setzt unter anderem auf die Möglichkeiten von 360-Grad-Videos und virtual Reality. Um 360-Grad-Videos zu produzieren, sind inzwischen keine großen Investitionen mehr nötig. Schaut der Nutzer sich ein solches Video an, kann er mittels der Maus die Blickwinkel ändern und so das Video aus unterschiedlichen Perspektiven wahrnehmen. So kann er zumindest bis zu einem gewissen Punkt in das Video „eintauchen“, was ja Sinn und Zweck des immersiven Marketings ist.

Einen Schritt weiter geht virtual Reality (VR). Mit Hilfe einer sogenannten VR-Brille können Nutzer mit dem Gefühl großer Authentizität in die virtuelle Welt eintauchen und dort direkt Einfluss nehmen. Denkbar sind unzählige Szenarien, etwa, dass ein User dank virtual Reality plötzlich hinter dem Steuer eines neuen Autos sitzt, das ein Autobauer vorstellt. Oder dass er die Möglichkeit erhält, sich über den aktuellen Stand eines Großprojektes zu informieren, indem er sich die Szenerie „vor Ort“ ansieht.

Obwohl es virtual Reality noch nicht sehr lange gibt, sind die Einsatzgebiete innerhalb dieser Zeit zahlreich geworden. Dies ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass statt der ursprünglich benötigten Brillen mittlerweile auch das Smartphone benutzt werden kann, um in die virtuellen Welten hineinzugleiten[2].

Beispiele für immersives Marketing

Anhand zweier Beispiele lässt sich verdeutlichen, wie immersives Marketing funktioniert und welche Wirkung es entwickelt:

  • Tourismus: Wenn sich Reiseziele schon im Vorfeld „betrachten“ lassen, so wie dies virtual Reality bietet, nimmt die Hemmschwelle ab, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde bucht, steigt. Die Möglichkeiten sind vielfältig. So lässt sich zum Beispiel das anvisierte Hotel leichter beurteilen, wenn man einen virtuellen Rundgang machen kann.
  • Eine andere Möglichkeit ist die virtuelle Teilnahme im Flugzeug, etwa, indem man die Möglichkeit erhält, sich ins Cockpit zu setzen oder sich in aller Ruhe die erste Klasse anzusehen. Selbst wenn diese Vorhaben in der Realität gar nicht unbedingt umsetzbar sind, steigert es die Neugierde und die Vorfreude potenzieller Kunden, was ebenfalls die Bereitschaft des Buchens einer Reise erhöht.
  • Die Automobilbranche: Die Investition in ein Auto ist – je nach Modell und Ausstattung – erheblich höher als die in eine Urlaubsreise. Dennoch sind viele Kunden bereit, diese hohe Investition zu tätigen, allerdings müssen sie von den Eigenschaften des jeweiligen Modells überzeugt werden. Zwar bietet die Online-Konfiguration hier eine Menge Variationen, doch mit der virtuellen Realität kann das Erlebnis noch näher an die potenziellen Käufer gebracht werden. So lassen sich Testfahrten realisieren, ohne ins Auto steigen zu müssen (was auch den Herstellern bzw. Autohäusern Vorteile bietet, weil sie dadurch keinen Verschleiß erdulden müssen).
  • Auch in Sachen Konfiguration spielt die virtuelle Realität längst eine Rolle. So lassen sich neue Autos konfigurieren und mittels einer VR-Brille betrachten. Auf diese Weise sieht man im wahrsten Sinne des Wortes, was man sich zusammengestellt hat und kann leichter entscheiden, ob das Ergebnis der gewünschten Vorstellung entspricht[3].

Bedeutung für das Online Marketing

Sicher wird die Bedeutung von immersiven Marketing in Zukunft spürbar zunehmen, da die virtuelle Realität sich stetig weiter ausbreitet. Die hier beschriebenen Beispiele eignen sich allerdings bisher in erster Linie für große Unternehmen, da die Investitionen speziell im Bereich der virtuellen Realität hoch sind, sodass kleinere Unternehmen diese nicht stemmen können. Leichter und mit weniger finanziellem Aufwand sind dagegen 360-Grad-Videos umzusetzen.

Vermutlich wird sich im Laufe der Zeit der hohe Investitionsdruck reduzieren, da sich nach und nach auch die Preise für immersives Marketing verringern werden.

Einzelnachweise

  1. Virtuelle Abenteuer ganz real erleben: die Kunst des Immersiven Marketings martes.de. Abgerufen am 11.01.2019
  2. Die Marke als Erfahrung, Immersives Marketing blog.marketingblatt.com. Abgerufen am 14.01.2019
  3. Virtual und Augmented Reality im Content Marketing blackboxevents.de. Abgerufen am 14.01.2019

Weblinks