Multi Device

Multi Device (also: Multi Gerät) bezieht sich auf die Möglichkeit für Nutzer, eine Website oder mobile App auf unterschiedlichen Geräten anwenden zu können. So kann von einer Website über ein Tablet bis hin zu einem Handy die gleiche Verwendung genutzt werden.

Allgemeine Informationen zum Thema

Multi Device ist nicht nur nützlich für die Nutzer, die verschiedene Geräte für dieselben Ziele verwenden können. Es erleichtert auch die Analyse beim Marketing. So ergab eine Studie bereits 2016, dass 41 Prozent der Vermarkter Analysetools für mobile Zielgruppen nutzten. 2018 fand man heraus, dass die geräteübergreifende Analyse zu den sechs wichtigsten Technologien gehört, die Marketing-Experten überwachen. Zudem wurde bekannt, dass 20 Prozent der geräteübergreifenden Transaktionen auf einem Computer über ein Smartphone begannen, während 35 Prozent der Transaktionen auf einem Smartphone mit der Nutzung eines Computers begannen.

Auswirkungen auf die Conversion Rate

Normalerweise ist die Messung der Conversion Rate ungenau, weil sie auch Besuche anzeigt, die vorher auf anderen Geräten stattgefunden haben. Mit dem Multi-Device-Ansatz kann man genauere Analysen erhalten.

Für eine solche Multi-Device-Strategie muss zunächst sichergestellt werden, dass die betroffene Website für alle genutzten Geräte zugänglich ist, also beispielsweise Desktop-Computer, Mobilgeräte und Tablets. Websites gelten als responsiv, wenn sie auf mobilen und Desktop-Geräten in der gleichen Qualität funktionieren. Es gibt inzwischen auch Analysetools, die nicht nur die Performance messen, sondern auch einen Ausgleich der Navigationspfade gemäß den Bestimmungen des DSGVO vornehmen.[1]

Bedeutung von Multi Device im Handel und für Websites

Transaktionen unterschiedlicher Art werden heute nur noch sehr selten ausschließlich auf Desktop-Computern getätigt, Smartphones und Tablets sind häufig die erste Wahl bei Usern. Entsprechend müssen die Geräte schon vom Hersteller darauf optimiert werden. Insbesondere bei hochpreisigen Produkten wird die Möglichkeit, unterschiedliche Geräte nutzen zu können, von potenziellen Kunden erwartet. Da die Kaufentscheidung für ein Produkt meist erst nach mehreren Besuchen auf der entsprechenden Website durchgeführt wird, ist es umso wichtiger, dass die Funktionalität auf allen Geräten gleichwertig ist.

Auch für Betreiber von Websites spielt Multi Device eine wichtige Rolle. Sie sollten ihre Seiten so anpassen, dass Besucher immer die gleiche Übersichtlichkeit haben, also unabhängig davon, ob sie mit einem PC oder einem mobilen Gerät auf die Seite kommen. Allerdings sollten keine Maßnahmen durchgeführt werden, die zu Lasten der User-Experience gehen. Daher sollten Websites zunächst darauf überprüft werden, welche Features von Kunden vornehmlich genutzt werden.

Ein weiterer Aspekt ist die Zielsetzung der Nutzer, wenn sie eine Seite besuchen. Diese kann auf mobilen Geräten durchaus eine andere sein als auf Desktop-Computern. In diesen Fällen gilt es, die Bestandteile der Seite – also etwa Grafiken, Texte, Bilder oder Werbung – an das Gerät anzupassen, das gerade genutzt wird.

Dennoch sollte das grundlegende Design nicht verändert werden. Schriftart, Banner und Header dienen nicht nur dem Wiedererkennungswert, sondern auch der Benutzerfreundlichkeit. Wenn der User eine einheitliche Optik vorfindet, kommt er schneller zurecht und kann sich auf der Seite sicher bewegen. Muss er sich dagegen mit jedem Gerät, das er benutzt, auf ein neues Design einstellen, ist die Gefahr groß, dass er die Seite vorzeitig wieder verlässt.

Für Betreiber von Websites bzw. Shops ergeben sich aus diesen Erkenntnissen heraus folgende Notwendigkeiten:

  1. Beim Aufbau der Website sollten zunächst umfangreiche Analysen und Tests durchgeführt werden, die dem Zweck dienen, verschiedene Funktionen regelmäßig auf ihre Sinnhaftigkeit und Handhabbarkeit zu überprüfen. So lässt sich zum Beispiel ermitteln, welche Funktionen häufig genutzt werden und welche Inhalte besonders wichtig sind. Immer mit Blick auf die dazugehörigen Geräte, die die User nutzen.
  2. Der gesamte Content muss auf das jeweilige Gerät ausgerichtet werden. Das gilt nicht nur für Startseitentexte oder Produktbeschreibungen, sondern auch für Formulare oder Buttons.
  3. Wenn man Kampagnen plant, müssen diese ebenfalls an mobile Geräte, Tablets und Desktop-Geräte angepasst werden.
  4. Call-to-Action-Funktionen müssen auf allen Geräten gleichermaßen ihren Zweck erfüllen.
  5. Für das Tracking ist die Einbeziehung von Multi Device ebenfalls zu empfehlen, um bessere Analysen erstellen zu können.

Responsives oder adaptives Design

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob man bei Multi Device auf das adaptive oder responsive Design setzt. Die Antwort kann weder kategorisch für das eine noch das andere ausfallen. Beim responsiven Design ist etwa die nachträgliche Anpassung der Seiteninhalte recht schwierig. Beim adaptiven Design dagegen beschränkt sich die Gestaltungsmöglichkeit auf die Größe des Displays.

Experten zufolge entfalten das adaptive und responsive Design ihre volle Wirkung erst, wenn sie miteinander kombiniert werden. Auf der einen Seite liegt der Fokus auf technischen Aspekten wie der Verbesserung der Lesbarkeit. Auf der anderen Seite wird die plattformübergreifende Optimierung des Contents aktiv mit einbezogen.[2]

Bedeutung für die Usability

Für Gerätehersteller wie auch für Betreiber von Websites und Shops ist und bleibt Multi Device mitentscheidend für den eigenen Erfolg. Die fehlerfreie und komfortable Nutzung von Desktop-Computer und mobilen Geräten trägt dazu bei, ob Besucher auf der Seite bleiben und dort einkaufen oder die Seite vorzeitig verlassen.

Für Hersteller von Geräten stehen die Funktionalität und gute Handhabung im Vordergrund. Beides muss nachvollziehbar eingerichtet und in der Bedienung unkompliziert sein.


Einzelnachweise

  1. Multi Device atinternet.com Abgerufen am 30.08.2020
  2. multi device design responsive oder adaptive entwickler.de Abgerufen am 30.08.2020

Weblinks