Als Online-Marketer oder SEO arbeitest Du jeden Tag mit einer Menge an Daten. Datensammeln ist mit einer Website auch keine Kunst. Deshalb besteht die Kür für Dich darin, die Daten sinnvoll zu verknüpfen und auszulesen. Mit dem Google Data Studio kannst Du ein mächtiges Tool verwenden, um Daten aus unterschiedlichen Quellen sinnvoll zu visualisieren. Wir zeigen Dir jetzt, worauf Du beim Einsatz des Google Data Studios achten solltest und was damit alles möglich ist.
Bevor Du mit dem Google Data Studio startest, solltest Du Dir für die Datenanalyse eine genaue Zielsetzung geben. Diese Grundregel gilt natürlich nicht nur für das Data Studio, sondern auch für andere Webanalyse-Tools wie Google Analytics oder auch Ryte. Mit dem passenden Ziel wird die Datenzusammenstellung strukturierter und effizienter.
Du nutzt die Daten letztlich nicht, um der Daten willen, sondern um damit etwas zu erreichen. Also, versuche einfach einmal, Dir jetzt anhand Deiner Marketingziele ein paar Ziele für die Datenvisualisierung zu überlegen.
Mögliche Fragestellungen wären zum Beispiel:
Wie haben sich meine Conversion Rates über die Quellen Google AdWords, Facebook und Bing Ads in den letzten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr entwickelt?
Wie haben sich die Besucherzahlen im letzten Quartal, aufgeschlüsselt nach Trafficquellen, im Vergleich zum Vorjahr entwickelt?
Was sind meine effizientesten Trafficquellen?
Das Google Data Studio ist ein kostenloses und praktisches Tool zur Berichterstellung mit unterschiedlichen Datenquellen. Es wurde schon im Mai 2016 in einer Beta-Version von Google angeboten. Seither haben die Entwickler aus Mountain View das Tool auf der Basis von Nutzerfeedback immer wieder angepasst. Seit September 2018 gibt es eine neue Version, die Nutzern mit einem Google-Konto die Möglichkeit gibt, Reports in unbegrenzter Zahl zu erstellen.
Allgemein ist Googles Data Studio für Werbungtreibende im Online-Marketing sowie SEOs geeignet, die Berichte für Kunden oder für die eigene Erfolgskontrolle erstellen wollen. Letztlich bietet sich das Tool immer an, wenn Du Daten aus Deinem Online-Marketing ansprechend, leicht verständlich und übersichtlich aufarbeiten möchtest.
Das Google Data Studio kann auf Daten zurückgreifen, die von Produkten des Konzerns erhoben werden. Diese Datenverknüpfungen heißen im Data Studio „Connectors“.
Aktuell kannst Du Daten aus 17 Google Connectors zusammenführen. Dazu zählen neben Google Analytics, Google Ads und Google Sheets auch Datenbestände aus dem Google Ad Manager, Google Cloud SQL oder Google Sheets.
Neben diesen Standard-Connectoren können auch Drittanbieter ihre Daten über eine mit Google Apps Script programmierte API Daten für die Verarbeitung im Google Data Studio weitergeben. Mittlerweile kannst Du 94 sogenannte „Partner Connectors“ nutzen. Insgesamt stehen Dir abhängig von der von Dir verwendeten Software über 110 verschiedene Datenquellen im Google Data Studio zur Verfügung.
So kannst Du zum Beispiel über die Partner Connectors auch Daten aus Bing Ads, Deinem Amazon Seller-Konto, Criteo oder LinkedIn einfließen lassen.
Eine Übersicht über alle Connectoren findest Du hier.
Abbildung 1: Google Data Studio Connectors.
Über diese Datenquellen hinaus können beliebige Daten per SQL-Datenbanken oder einfach nur Daten per .csv-Datei in das Data Studio geladen werden. Auf diese Weise kannst du übrigens auch wertvolle Daten aus Ryte in das Google Data Studio importieren.
Zur Verknüpfung von Ryte mit dem Google Data Studio werden wir bald einen weiteren Beitrag veröffentlichen. Du darfst gespannt sein!
Dadurch ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten, um sinnvolle Reportings zu erstellen. Doch wie bereits erwähnt: Ohne genaues Ziel solltest Du nicht alle möglichen Datenquellen kombinieren, da sonst Übersichtlichkeit und Effizienz darunter leiden.
Im Zuge der DSGVO-Einführung in Europa wurden auch die Datenschutzmaßnahmen für das Google Data Studio deutlich angepasst. Bevor Du Daten mit dem Tool verarbeitest, solltest Du deshalb auch alle notwendigen Informationen im Tool hinterlegen und die Datenverarbeitungsbedingungen von Google Ads akzeptieren.
Wie bei anderen Google-Produkten, zum Beispiel Google Analytics oder Google Ads, ist Google auch beim Data Studio Auftragsverarbeiter. Dementsprechend ist eine Zustimmung zur Art der Datenverarbeitung notwendig. Darüber hinaus musst Du auf die Verwendung des Google Data Studios auch in Deinen Datenschutzbestimmungen hinweisen.
Abbildung 2: Datenschutzbestimmungen des Google Data Studios.
Damit Du einen Bericht mit dem Google Data Studio erstellen kannst, musst Du zunächst entsprechende Connectors einrichten. Nur so kannst Du auf die erforderlichen Daten zugreifen.
Abbildung 3: Google Analytics Connector autorisieren.
Sobald die Daten über die Connectors verfügbar sind, kannst Du diese im Google Data Studio visualisieren. Wie umfangreich das Tool ist und wie viele Darstellungsmöglichkeiten es gibt, zeigt Dir der folgende Screenshot. Mit wenigen Klicks kannst Du sowohl die Inhalte Deiner Berichte ändern als auch die Darstellungsweise der jeweiligen Tabellen modifizieren.
Abbildung 4: Berichte mit dem Google Data Studio erstellen.
Schon allein dieser kurze Einblick verdeutlicht noch einmal, dass Du vor dem Einsatz des Google Data Studios unbedingt Analyse-Ziele definieren solltest. Denn sonst kann das Ganze schnell unübersichtlich und für das Reporting eher nutzlos werden.
Und unabhängig von der Art der Datenvisualisierung kannst Du außerdem das Design Deiner Reports selbst bestimmen. So kannst Du im Tool Primär- und Sekundärfarben sowie Schriftarten definieren. Auch Dein Layout lässt sich verändern. Im Seitenmenü lassen sich zum Beispiel Formate und Abstände einstellen.
Abbildung 5: Design und Layout im Google Data Studio anpassen.
Darüber hinaus sind Reports leicht zu „branden“. Du fügst einfach ein Bild oder ein Textfeld ein.
Alle erstellten Reports oder Charts lassen sich mit einem Klick auf das Teilen-Symbol mit anderen Nutzern teilen. Diese müssen selbst keinen eigenen Zugang zu den verwendeten Datenquellen besitzen, sondern können Deine Reports direkt lesen.
Teilst Du deinen Bericht mit anderen und haben diese Nutzer Zugriff auf die gleichen Datenquellen wie Du, können sie den geteilten Report bei Bedarf selbst anpassen.
Unabhängig von den Zugriffsrechten sind Berichte aus dem Google Data Studio immer interaktiv. So können die Empfänger Deiner Berichte zum Beispiel selbst den Analysezeitraum verändern.
Googles Data Studio bietet Dir unzählige Möglichkeiten, um Daten perfekt und übersichtlich darzustellen. Wir haben Dir schon gezeigt, wie Du einen eigenen Report mit dem Google Data Studio aufbauen kannst. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten kann es eine Weile dauern, bis Du das perfekte Template für Deine Berichte erstellt hast.
Für Deine Datenanalyse musst Du aber in den meisten Fällen das Rad nicht neu erfinden. In der „Report Gallery“ wurden bereits komplette Marketing-Templates vom Google-Data-Studio-Team hochgeladen. Darüber hinaus kannst Du auf alle Templates zugreifen, welche die Community veröffentlicht hat.
Es lohnt sich, gelegentlich in der Report Gallery vorbeizuschauen, um nach passenden Templates bzw. Dashboards zu suchen. Du kannst diese natürlich auch nur zur Inspiration verwenden und sowohl Datenquellen als auch Layouts an Deine Wünsche anpassen.
Dieser praktische Bericht zeigt Dir alle wichtigen Daten zu Nutzern Deiner mit Google Analytics getrackten Websites an. Du klickst auf den Bericht und anschließend auf die gewünschte Datengrundlage.
Abbildung 6: Passende Datenquellen für Deinen Standard-Bericht auswählen.
Das folgende Template ist ausschließlich für E-Commerce-Websites geeignet. Um es zu nutzen, kopierst Du es am besten zuerst.
Abbildung 7: Template im Google Data Studio kopieren.
Anschließend kannst Du auswählen, mit welcher Datenquelle Dein Report „gefüttert“ werden soll.
Abbildung 8: Neue Datenquelle für kopierten Report hinzufügen.
Abbildung 9: Google-Template für E-Commerce-Websites.
Google Analytics kann Dir wertvolle Insights darüber geben, wie Dein Content bei Nutzern ankommt. Dieses Template ist deshalb sehr gut für alle geeignet, die für die Content-Produktion und -Analyse zuständig sind. Selbstverständlich kannst Du wie bei allen Templates nicht benötigte Datenquellen in Deinem Report löschen. Ansonsten wählst Du einfach die gewünschte Analytics-Property aus, von welcher die Daten stammen sollen.
Abbildung 10: Google Data Studio Dashboard für Content-Experten.
Mit dem Web Analytics Dashboard kannst Du Deine wichtigsten Daten aus Google Analytics, Google AdWords und der Google Search Console zusammenführen. Damit erhältst Du einen perfekten Überblick über die Performance Deines Webprojekts. Um den Bericht anzupassen, kopierst Du das Template und bearbeitest es mit Deinen Datenquellen weiter.
Abbildung 11: Google Analytics, Google Search Console und Google AdWords mit dem Google Data Studio verknüpfen.
Mit diesem Bericht kannst Du die zentralen Conversion-Daten aus Deinem Google AdWords-Konto übersichtlich darstellen. Für die Berichterstellung für Deine AdWords-Kunden liefert dieses Dashboard wertvolle Einblicke.
Abbildung 12: Google AdWords Dashboard im Google Data Studio.
Verwende „Seiten“ für mehr Übersichtlichkeit: Du kannst Reports auf mehreren Seiten aufbauen. So ist es zum Beispiel möglich, Deine Berichte pro Seite auf ein anderes Device auszulegen oder bei internationalen Webauftritten jede Seite Deines Berichts auf ein anderes Land auszurichten.
Abbildung 13: Neue Seite für den Bericht erstellen.
Mach Deinen Bericht mit Filtern interaktiv: Du kannst in jeden Deiner Berichte eine Filterfunktion einfügen. So können Nutzer die Datenansicht bei Bedarf anpassen.
Abbildung 14: Filterfunktionen in den Bericht einfügen.
Felder für mehrseitige Berichte übernehmen: Gerade bei mehrseitigen Berichten kann es sinnvoll sein, nicht jedes Mal das gleiche Feld erneut anlegen zu müssen. Zu diesem Zweck kannst Du auswählen, dass ein Feld über den gesamten Bericht auf jeder Seite an der gleichen Stelle erscheint. Das ist zum Beispiel für Footer oder Header sinnvoll.
Abbildung 15: Felder in mehrseitigen Berichten auf jeder Seite an der gleichen Stelle darstellen.
Mit dem Google Data Studio hat Dir Google ein äußerst praktisches Tool an die Hand gegeben, das Du für die individuelle Berichterstellung nutzen kannst. Als Werkzeug ist es sehr umfangreich, sodass Du Dich in den zahlreichen Funktionen schnell verlieren kannst. Zum Start empfehlen wir Dir deshalb, erst einmal Standard-Templates oder Dashboards aus der Community zu verwenden. So kannst Du Dich mit den vielen verschiedenen Funktionen vertraut machen und Deine Berichte Stück für Stück professionalisieren. Da jeder Anwender viele verschiedene Datenquellen inklusive csv-Tabellen nutzen kann, ist es unmöglich, die gesamte Bandbreite des Tools in einem Artikel wie diesem abzubilden oder zu beschreiben.
Deshalb ein weiterer Tipp: Probiere das Google Data Studio einfach aus und schau, welche Daten Du wie kombinieren kannst. Wenn Du Dein Analyseziel im Vorfeld festlegst, hast Du bereits den roten Faden gelegt. Du musst ihm nur noch folgen!
Wie klingt „Zugang zu echten Google-Daten“?