Von der lokalen Nachfrage, über die passende Domain bis hin zur Lokalisierung Deiner Inhalte – bei der Internationalisierung Deines Onlineshops gibt es einiges zu beachten. Izzi Smith erklärt die wichtigsten Schritte.
Dein Onlineshop läuft richtig gut und erzielt erstklassige Umsätze? Das ist großartig! Dann denkst Du vielleicht darüber nach, Dein Angebot zu erweitern und auch in anderen Ländern aktiv zu werden.
Wahrscheinlich beschäftigen Dich erstmal generelle Themen wie Kosten, Versand und Fertigungslogistik, aber auch die Erstellung einer Website, die an einem anderen Ort und in einer anderen Sprache genauso gut funktioniert wie auf Deinem Heimatmarkt, ist für Deinen internationalen Erfolg entscheidend.
In diesem Artikel stelle ich Dir vier wichtige Schritte vor, die Du beachten solltest, wenn Du Deinen Onlineshop international aufstellen möchtest. Noch mehr Infos zum Thema international SEO findest Du in unserem ausführlichen Leitfaden zur internationalen Suchmaschinenoptimierung.
Als erstes solltest Du herausfinden, ob es in der von Dir anvisierten Region eine ausreichende Nachfrage nach Deinen Produkten oder Dienstleistungen gibt.
Dein Produkt mag in Deinem momentanen Markt erfolgreich sein, aber wie wird es sich in einem Land schlagen, mit dem Du nicht ganz so vertraut bist? Die Online-Nachfrage kannst Du ganz einfach mit einer Keyword-Recherche überprüfen. Dazu untersuchst Du Deine Produktbegriffe (in der richtigen Landessprache) und deren Suchvolumen, um zu sehen, wie viele Menschen nach Produkten wie Deinen suchen.
Dies gibt Dir einen Überblick über die generelle Nachfrage und auch gleich wichtige Hinweise, welche Keywords bei der Inhaltserstellung für Deine internationale Website am relevantesten sind. Mehr Tipps zur Keyword Recherche findest Du im ersten Teil meiner eCommerce SEO Reihe: Keyword-Recherche für Onlineshops
Um in einer neuen Sprache passende Produktnamen zu wählen, ist es immer hilfreich, einen Einheimischen nach den Namenskonventionen der von Dir angebotenen Produkte zu fragen und eine Wettbewerbsrecherche durchzuführen. Denn Produktnamen können je nach Land unterschiedlich sein.
Nehmen wir die USA und Großbritannien als sehr offensichtliches Beispiel, wo „Chips“, „Biscuits“, „Cans“, „Holidays“, „Sweets“ (um nur einige zu nennen!) unterschiedliche Dinge bedeuten, je nachdem wo man gerade ist.
Obwohl es definitiv einfacher ist, eine Website pro Sprache zu führen, können lokalisierte Inhalte und Seiten für eher zögerliche Besucher den Unterschied machen und Dir eventuell einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern verschaffen.
Je nachdem, wie Deine aktuelle Website aufgebaut ist, musst Du vielleicht ein paar technische Änderungen vornehmen, um sicherzustellen, dass sie für eine Erweiterung geeignet ist.
Wenn Deine Hauptwebsite derzeit auf einer länderspezifischen Top-Level-Domain (ccTLD) wie .co.uk, .com.br, .it usw. gehostet ist, wird diese wahrscheinlich nur für das Land attraktiv sein, für das sie erstellt wurde. In diesem Fall solltest Du eine neue Domain für den Zielmarkt kaufen. Eine ccTLD wird es wahrscheinlich schwer haben, im ausländischen Markt zu ranken und angeklickt zu werden.
Gegen die ccTLD-Einrichtung ist nichts einzuwenden, und wenn Besucher auf den Ergebnisseiten den Code ihres Landes sehen, könnte das sogar Vertrauen schaffen und damit die Klickraten auf die Seite erhöhen. Allerdings kann der Kauf von Domains je nach Name teuer werden.
Wenn Du eine populäre oder generische Top-Level-Domain (z. B. .com) verwendest, sieht die ganze Sache ein wenig einfacher aus. Hier kannst Du wählen, ob Du für jede Sprache eine eigene Subdomain möchtest (z. B. es.domain.com und en.domain.com) oder ob Du einen Unterordner pro Sprache verwendest (z. B. domain.com/es/ und domain.com/en/), während Deine Homepage eine festgelegte Standardsprache wie z. B. Englisch hat.
Der Hauptvorteil dabei ist, dass Du eine einheitliche Domain aufbaust, die Autorität von stärkeren Seiten auf schwächere verteilt. Allerdings kann es schwieriger werden, die Website für verschiedene Zielgruppen zu personalisieren.
Mein Rat: Halte Dein Setup so unkompliziert wie möglich! Nicht immer ist es sinnvoll, jede Seite in jeder einzelnen Sprach- oder Währungskombination anzubieten. Versuche, Dich an das zu halten, was Du pflegen kannst und was für Deine Besucher sinnvoll ist.
Ich will ehrlich sein: hreflang richtig zu implementieren ist nicht unbedingt einfach, aber es ist unglaublich wichtig für Deine internationale SEO.
Hreflang ist ein Attribut, das Du im <head> deiner Seite zur Verfügung stellst und das verwendet wird, um Suchmaschinen mitzuteilen, dass eine alternative Version in einer anderen Sprache (oder für eine andere Region) existiert.
Dies hilft den Suchmaschinen, den richtigen Inhalt am richtigen Ort bereitzustellen, so dass ich in Deutschland das Produkt finden kann, das ich suche (und es in Euro kaufen kann), und meine Mutter in England es in Pfund (und mit einer englischen Beschreibung!) finden kann.
Die hreflang-Implementierung vermeidet außerdem das Risiko, dass Du als Verfasser von dupliziertem Inhalt angesehen wirst, besonders wenn Deine amerikanisch- und britisch-englischen Seiten fast genau den gleichen Text haben.
Tipp: Achte immer darauf, dass Deine hreflang-Alternativen aufeinander verweisen. Wie im obigen Beispiel verlinke ich mit „de“-hreflang auf die deutsche Seite. Damit die hreflang-Verknüpfung funktioniert, muss diese deutsche Seite auf die englische URL mit dem hreflang „en“ zurückverweisen.
Ich könnte tagelang über hreflang plaudern, aber Google hat dazu bereits eine super Dokumentation geschrieben, die Dir dabei hilft, dieses komplexe Thema besser zu verstehen.
Wie Du siehst, gibt es bei der Einführung Deines Onlineshops in neue Märkte eine Reihe von Herausforderungen zu beachten. Ich hoffe, dass ich mit diesen 4 Schritten ein wenig Klarheit schaffen und einige Deiner Fragen zum Thema Internationalisierung von Onlineshops beantworten konnte.
Falls Du mehr Tipps für Deine Onlineshop SEO brauchst, schau Dir auch meine Guides zur technischen SEO für eCommerce, Keyword-Recherche für eCommerce, Content-Strategie für eCommerce und zu Rich Results und Featured Snippets für Onlineshops an.
Veröffentlicht am Mar 11, 2022 von Izzi Smith