Dublin Core


Beim sogenannten Dublin Core handelt es sich um einen Standard, um Metadaten bzw. Mikrodaten auf Websites oder in digitalen Dokumenten zu hinterlegen. Dublin Core soll das Auslesen von Metadaten vereinfachen. Vielfach wird Dublin Core in SEO-Kreisen auch als vermeintliches Ranking-Kriterium gehandelt. Bisher konnte diese Behauptung jedoch noch nicht eindeutig belegt werden.

Entwicklung

Dublin Core geht auf die sogenannte Dublin Core Metadata Initiative, kurz DCMI, zurück, die im Jahr 1994 in Chicago gegründet wurde. Auf einer Konferenz in Dublin, im US-Bundesstaat Ohio, wurden schließlich im Jahr 1995 einheitliche Standards zur Auszeichnung von Metaangaben definiert. Diese Standards wurden nach dem Ort der Veranstaltung genannt: Dublin Core Metadata.

Das Ziel dieser Initiative war und ist es, Suchmaschinen das Durchsuchen von Dokumenten zu erleichtern, indem wichtige Inhalte bereits in den Metadaten hinterlegt sind. Das von der DCMI definierte Schema verbreitete sich schnell nicht nur im Internet, sondern überall dort, wo Suchmaschinen genutzt werden, um Dokumente zu finden, also auch in Bibliotheken, Verwaltungen oder Museen.

Heute werden die Standards von einer Gruppe aus Freiwilligen weiter bearbeitet. Die Organisation besteht zum einen aus verschiedenen Boards (Aufsichtsrat, Beratergremium etc.) und Arbeitsgruppen, den „Communities“.

Basis

Der Dublin Core Standard setzt sich auch 15 Basiselementen zusammen, den „core elements“. Die Reihenfolge dieser Elemente im Quellcode spielt keine Rolle. Jedes dieser Kernelemente kann wiederum mit weiteren Feldern definiert werden und dadurch auch mehrfach auftauchen. Im Folgenden werden einige der möglichen core elements aufgelistet:

  • language: hierüber wird die Sprache angegeben, in welcher das entsprechende Dokument verfasst ist, ähnlich wie bei der Dokumenttypdefinition
  • title: damit gibt der Verfasser den Titel des Dokuments an, der oftmals für Auflistungen verwendet wird
  • subject: hier kann das Thema mit Hilfe von Schlagworten definiert werden
  • coverage: damit lässt sich ein Dokument örtlich oder räumlich definieren, z.B. mit Geo-Daten
  • description: dieses Feld gibt den Inhalt des Dokuments wieder, kann aber auch eine tabellarische Übersicht enthalten
  • identifier: damit wird das Dokument klassifiziert, z.B. nach ISBN
  • format: hiermit wird erläutert, welche Programme zur Darstellung verwendet werden können
  • type: dies ist ein sehr umfangreiches Element, denn hier kann der Ersteller des Dokuments angeben, ob es ein Film, ein Foto, ein Text oder ein Softwareprogramm ist
  • creator: ist die Bezeichnung für den Urheber des Dokuments

Die DCMI hat eine vollständige Liste mit allen aktuellen core elements auf ihrer Website veröffentlicht.

Anwendungsgebiete

Der Dublin Core Standard für Metaangaben kann sowohl für HTML-Dokumente als auch für RSS-Dokumente genutzt werden. Die Angaben werden dann im Bereich für Meta-Elemente mit dem Zusatz DC markiert. Mit DCTERMS werden weitere Unterkategorien angelegt, wie im folgenden Beispiel ersichtlich wird:

 <head profile="http://dublincore.org/documents/dcq-html/">
   <title>Mein Artikel über tolle Dinge</title>
   <link rel="schema.DC"      href="http://purl.org/dc/elements/1.1/"/>
   <link rel="schema.DCTERMS" href="http://purl.org/dc/terms/"/>
   <meta name="DC.format"        scheme="DCTERMS.IMT"      content="text/html"/>
   <meta name="DC.type"          scheme="DCTERMS.DCMIType" content="Text"/>
   <meta name="DC.publisher"     content="Mr. Ryte"/>
   <meta name="DC.subject"       content="Wiki-Eintrag über Dublin Core, Ratgeber"/>
   <meta name="DC.creator"       content="Ryte"/>
   <meta name="DCTERMS.license"  scheme="DCTERMS.URI" content="http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html"/>
   <meta name="DCTERMS.rightsHolder" content="Ryte"/>
 </head>

Vorteile des Dublin Core Standards

  • Dokumente können von Suchmaschinen leichter klassifiziert und ausgelesen werden
  • die Elemente lassen sich einfach in Dokumente einfügen
  • der Quellcode wird durch Dublin-Core-Elemente nicht beeinträchtigt

Nutzen für SEO

Der Nutzen von Dublin Core für die Suchmaschinenoptimierung ist noch umstritten. So ist es bisher noch nicht eindeutig belegt worden, ob eine Website mit Core-Elementen besser rankt als eine vergleichbare Domain ohne die konventionalisierten Metaangaben. Vielmehr ist die Verwendung der Metadaten auf die Zukunft eines Semantic Web ausgerichtet, in der Suchmaschinen derartige Zusatzinformationen sinnvoll auslesen und verwenden können. Eine ungefähre Ahnung von der Macht der Zusatzinformationen im Quelltext geben die von Google eingeführten Rich Snippets, für deren Anzeige markierte Metaangaben im Quelltext ausgelesen werden.

Weblinks