EdgeRank


Der EdgeRank bezeichnet den Algorithmus, der in dem sozialen Netzwerk Facebook die Reihenfolge bestimmt, in der die Beiträge im Newsfeed angezeigt werden. Er wird deshalb auch als Newsfeed-Algorithmus bezeichnet.

Abgrenzung

Häufig wird der EdgeRank mit dem PageRank verglichen. Dieser Vergleich ist so allerdings nicht zutreffend. Mit dem PageRank wird eine bestimmte Website anhand von vielen Kriterien bewertet. Das Ergebnis ist ein fester Wert, anhand dessen verschiedene Websites miteinander verglichen werden können. Im Gegensatz dazu bewertet der EdgeRank nicht etwa einzelne Seiten oder Nutzer in Facebook. Vielmehr kennzeichnet der Begriff den gesamten Algorithmus, der für die Ermittlung der Anzeigereihenfolge und -häufigkeit der einzelnen Beiträge im Newsfeed eines Nutzers verantwortlich ist. Der EdgeRank kann für ein- und denselben Beitrag bei verschiedenen Usern unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen.

Formel des EdgeRank

Die exakte Ermittlung des EdgeRanks ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Dementsprechend ist es nicht möglich, diesen konkret zu berechnen. Dennoch hat Facebook eine Formel veröffentlicht, nach der die Berechnung schematisch zu erfolgen hat. Demnach sind drei Kriterien in die Berechnung des EdgeRanks einzubeziehen:

  • Affinität: Bei der Affinität wird ermittelt, wie intensiv die Verbindung zwischen dem User und dem Anbieter eines Beitrags bisher war. Gemessen wird beispielsweise, wie häufig man Nachrichten eines Freundes geliked hat oder wie oft man mit der entsprechenden Person kommuniziert. Je intensiver die Interaktion ist, desto größer sollte logischerweise das Interesse an der Person oder dem Unternehmen sein.
  • Gewichtung: Je mehr Interaktion ein Beitrag insgesamt über alle Nutzer hinweg erreicht (z. B. Likes, Kommentare, Shares), desto wichtiger erscheint er und desto stärker wird er gewichtet.
  • Aktualität: Je aktueller ein Beitrag ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer häufigen Einblendung.


Im August 2013 gab Facebook bekannt, den bisher bekannten EdgeRank zu erweitern. Einem Facebook-Mitarbeiter zufolge sollen rund hunderttausend Faktoren dafür verantwortlich sein, die tatsächliche Position eines Beitrags im Newsfeed festzustellen. Beispiele hierfür sind die häufigere Einblendung von Posts der besten Freunde, die chronologische Ordnung zusammengehöriger Beiträge oder die erneute Anzeige aktueller Inhalte mit großem Interaktionspotential.[1] Wie der Edgerank genau funktioniert, zeigt diese Infografik. Auch dieses Video erklärt den Edgerank im Detail.

Notwendigkeit des EdgeRank

Der EdgeRank stellt eine Erleichterung seitens Facebook für den User dar. Bei einem großen Freundeskreis und einigen gelikten Seiten können zum Beispiel pro Aufruf von Facebook rund 1.500 neue Beiträge im Newsfeed erscheinen.[2]

Kein Nutzer kann so viele Beiträge lesen und wahrnehmen. Deshalb unternimmt Facebook mit dem EdgeRank den Versuch, die angezeigten Inhalte zu beeinflussen. Anhand verschiedenster Rankingfaktoren versucht das Netzwerk herauszufinden, welche Informationen und Beiträge für einen Nutzer besonders interessant sind. Hierfür wird das Verhalten des Users ausgewertet, beispielsweise seine Interaktionen mit Personen und Seiten. Als unwichtig erachtete Beiträge werden dank des EdgeRanks komplett ausgeblendet oder nur mit geringerer Häufigkeit angezeigt, während aktuelle und besonders relevante Artikel verstärkt sichtbar werden.

EdgeRank und Fanpages

Für Unternehmen hat die Einführung des EdgeRank Änderungen ergeben. Denn für Fanpages ist es inzwischen deutlich schwerer geworden, mit eigenen Posts in der Timeline von Followern zu erscheinen. So hat Facebook mit dem Newsfeed-Algorithmus die Bedingungen erschwert, dass Posts von Unternehmen bei Nutzern ankommen.

Manche Kritiker dieser Vorgehensweise haben vermutet, dass Facebook damit Firmen vor allem zur Buchung von Facebook-Ads bewegen wollte. Andere wiederum lobten diesen Schritt, da er die Timeline von Facebook-Nutzern von unnötiger Werbung befreit haben soll. Demgegenüber stehen wiederum Kritiker, die in Algorithmen wie dem EdgeRank die Gefahr von sogenannten “Filterblasen” sehen.


Einzelnachweise

  1. Der Tod des EdgeRank: Facebook integriert 100.000 neue Rankingfaktoren. t3n.de. Abgerufen am 14. März 2014.
  2. Facebook macht sich ein wenig transparenter. Golem.de. Abgerufen am 14. März 2014.

Weblinks