Hamburger Menü

Das Hamburger Menü (oft auch unter dem Namen Burger Menü bekannt) ist ein Begriff, der umgangssprachlich für ein Icon verwendet wird, das aus drei waagerechten und parallel zueinander angeordneten Strichen besteht. Der Vergleich mit dem Burger entspringt der optischen Ähnlichkeit, die mit den drei Strichen als obere und untere Hälfte des Burgers assoziiert werden. Der mittlere Strich ist der Belag des Hamburgers.

Allgemeine Informationen zum Thema

Seinen Ursprung hat das Hamburger Menü Icon im Jahr 1981. Es war Bestandteil einer der ersten Workstations, die mit grafischer Oberfläche ausgestattet waren. Entwickelt hat das Hamburger Menü der Designer Norm Cox, im Jahr 1985 übernahm Microsoft das Symbol für Windows 1.0.

Der Button des Hamburger Menüs wird vornehmlich in Websites implementiert, um das Problem kleiner Bildschirme zu beheben. Mobile Geräte wie Tablets und Smartphones bieten weniger Platz für vollständige Menüs, das Burger Menü dient hier als Alternative für eine bessere Darstellung. Auch wenn das Icon leicht zu erkennen ist, wird es durchaus kritisch beurteilt, wie weiter unten nachzulesen ist[1].

Vorteile und Nachteile des Hamburger Menüs

Der offensichtliche Vorteil des Hamburger Menüs ist die Platzersparnis. Mobile Geräte verfügen naturgemäß über recht kleine Bildschirme, ein vollständiges Menü findet dort meist keinen Platz. Heute kann man darüber hinaus sagen, dass das Hamburger Menü den meisten Internetnutzern weitgehend bekannt ist. Das schafft eine gewisse Akzeptanz im Umgang damit. Außerdem ist es optisch nicht aufdringlich, und wenn man weiß, was sich dahinter verbirgt, lässt es sich leicht anwenden.

Die Unaufdringlichkeit kann von einem Vorteil aber auch zum Nachteil werden, wenn daraus Unscheinbarkeit wird. Das Hamburger Menü sollte daher auf der Website bzw. der mobilen Version so positioniert sein, dass der Nutzer nicht lange danach suchen muss und sofort darauf zugreifen kann.

Womit das zweite Problem benannt ist. Der Nutzer muss das Menü erst einmal anklicken bzw. antippen, um den nächsten Schritt machen zu können. Das kann zwar eine gewisse Neugier erzeugen und somit dazu beitragen, dass er sich für das Antippen des Menüs entscheidet. Es kann das Interesse an der Seite aber auch reduzieren, sodass der Nutzer die Website wieder verlässt.

Der optimale Aufbau des Hamburger Menüs

Ob das Hamburger Menü gegenüber dem klassischen Menü eher Vorteile oder Nachteile bringt, ist umstritten. Studien haben zwar durch A/B-Tests herausgefunden, dass Nutzer lieber auf Wortmenüs als auf das Burger Menü klicken. Andere Studien haben aber das genaue Gegenteil zu Tage gefördert. Letztlich hängen diese Unterschiede sicher auch mit dem Zeitpunkt der jeweiligen Studien zusammen. Ältere Studien dürften weniger Akzeptanz des Hamburger Menüs ergeben. Hinzu kommt die befragte Zielgruppe, die der Idee des Menüs offener oder weniger offen ist.

Während bei klassischen Menüs zahlreiche Informationen darüber existieren, wo auf der Seite es am sinnvollsten platziert wird, ist das beim Hamburger Menü nicht eindeutig. Es gibt Studien, die die Platzierung oben auf der Seite empfehlen, wobei es egal sei, ob es sich auf der linken oder der rechten Seite befinde.

Andere Tests haben ergeben, dass sich die Conversion Rate verbessert, wenn man das Icon umrahmt und somit mehr Aufmerksamkeit erzeugt. Zur Verfügung stehen unterschiedliche Varianten für die Gestaltung des Hamburger Menüs. Empfohlen wird jedoch, sich optisch nicht zu weit weg vom Original zu bewegen, damit der Wiedererkennungsfaktor erhalten bleibt.

Denkbar ist auch das Ausklappen des Menüs. Dabei kann das Menü andere Inhalte der Website überdecken oder ins Bild hineinfahren und andere Website-Elemente zur Seite schieben. Optisch sinnvoll kann es sein, das Hamburger Menü nicht als Icon anzuzeigen, sondern stattdessen das Wort „Menü“ zu benutzen.

Nicht weniger wichtig als das Aktivieren des Hamburger Menüs ist der Weg zurück. Dieser sollte möglichst einfach gestaltet sein, etwa durch einen Zurück-Button. Zudem sollte die Möglichkeit, wieder zurück zu kommen, optisch so gestaltet sein, dass sie leicht erkennbar und nutzbar ist[2].

Kombinationen als sinnvolle Alternative

Nach wie vor ist das klassische Menü aus der Sicht der Funktionalität die beste Lösung. Da auf mobilen Geräten dafür aber in aller Regel der Platz fehlt, kann man auf eine Kombination zurückgreifen, wie es etwa Facebook macht. Dort ist das Menü so aufgebaut, dass die wichtigsten Funktionen sofort sichtbar sind. Weitere werden hinter dem Hamburger Menü verborgen.

Allerdings kann das dazu führen, dass Nutzer der Meinung sind, bereits alles gesehen zu haben. Google und Twitter benutzen daher die reine Icon- und Textverwendung. Sie sind platzsparend und enthalten dennoch so viel offenkundige Informationen, dass der Nutzer damit gut umgehen kann[3].

Bedeutung für das Development

Nicht für jede Website eignet sich das Hamburger Menü. Je mehr Menüpunkte das klassische Menü enthält, desto schwieriger ist die Gestaltung mit dem Burger Menü. Hier helfen dann nur Kombinationen mit dem herkömmlichen Menü.

Unklar ist, was die Zukunft bringt, denn schon heute zeichnet sich ab, dass aus Websites auf mobilen Geräten eher Anwendungen werden. Die sogenannten „PWAs“ (Progressive Web Apps) werden möglicherweise in Zukunft klassische Internetseiten ersetzen, sodass sich auch die Menüführung verändern wird. Derzeit ist für mobile Geräte aber das Hamburger Menü – oft kombiniert mit dem klassischen – meist die erste Wahl.

Einzelnachweise

  1. Hamburger Menü Icon de.wikipedia.org Abgerufen am 15.05.2020
  2. mobile navigation hamburger schmecken nicht jedem conversionboosting.com Abgerufen am 21.05.2020
  3. mobile navigation hamburger icon kontor4.de Abgerufen am 21.05.2020

Weblinks