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Das Weihnachtsgeschäft kann kommen – 11 Usability-Tipps für Deinen Online-Shop

Die Weihnachtszeit lässt nicht nur bei Kindern die Augen leuchten, sondern sollte außerdem in Deinem Online-Shop die Kassen zum Klingeln bringen. Damit Weihnachtsshopping für Deine Kunden nicht zum Frust, sondern zur Lust wird, solltest Du ein perfektes Benutzererlebnis garantieren. Wo Du noch vor dem Weihnachtstrubel nachjustieren kannst, zeigen wir Dir deshalb hier.

1. Schaffe den perfekten ersten Eindruck – above the fold

Für uns Menschen ist der erste Eindruck meist entscheidend dafür, wie wir einer anderen Person gegenüberstehen und ob sie uns zum Beispiel sympathisch ist. Für diesen ersten Eindruck brauchen wir nur wenige Zehntel Sekunden. Dieser „erste Eindruck“ ist auch im E-Commerce wichtig. Er entscheidet u.a. darüber, ob ein neuer Besucher in Deinem Shop bleibt oder ihn sofort wieder verlässt.

Die ersten Elemente, die ein Nutzer von Deinem Online-Shop entdeckt, liegen in dem Bereich, der ohne Scrollen, above the fold, sichtbar ist. Es ist somit wichtig, dass Du dort Inhalte und Elemente platzierst, die Deine Besucher zum Bleiben animieren. Statistisch gesehen steigt nämlich die Chance auf eine Conversion mit zunehmender Verweildauer.

Zu den wichtigen Elementen above the fold gehören:

  • ein USP für ein Produkt, Deinen Shop, Dein Angebot oder eine Kategorie: Mit dem USP lieferst Du gleich ein überzeugendes Argument für den Nutzer, um auf Deiner Seite zu bleiben.

  • das Logo Deines Unternehmens oder der Marke des Produkts, das auf der URL angeboten wird: Das Logo verstärkt den Wiedererkennungswert und das Vertrauen in die Seite.

  • eine schlichte Navigation: Falls Dein Kunde nicht gleich das findet, wonach er gesucht hat, kann er schnell und einfach zu einer anderen Kategorie wechseln.

  • ein Call-to-Action: Handlungsaufforderungen sind sinnvoll, um zum Klick zu animieren.

  • eine Suchfunktion: Durch die hohe Affinität zur Websuche sind es Kunden heute gewohnt, schnell nach dem Gewünschten in einer eigenen Maske zu suchen. Eine zentrale Suchleiste above the fold kann Usability und Verweildauer deutlich erhöhen.

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Abbildung 1: Suchfunktion, Hamburger-Menü, CTA und USP above the fold auf der mobilen Landingpage von globetrotter.de.

2. Speed matters – mach Deinen Shop schneller für mehr Conversions

Warst Du schon einmal in einem Ladengeschäft und musstest mehrere Minuten warten, bis Du bedient wurdest? Hattest Du dann nicht Lust, zu gehen? Noch ungeduldiger sind Shopbesucher im Web. Laut Google-Daten erhöht sich die Absprungrate auf mobilen Websites um 32 Prozent, wenn die Ladezeit sich von einer auf drei Sekunden verlängert. Bei einer rund fünf Sekunden längeren Ladezeit ist es um 90 Prozent wahrscheinlicher, dass Nutzer abspringen.

Wenn Du wissen möchtest, wie sich Dein Umsatz bei längerer Ladezeit entwickeln kann, bietet sich der kostenlose Google Impact Calculator an. Das sind natürlich nur Schätzwerte, doch wer sich diese Daten einmal angesehen hat, wird schnell wissen, dass „Time is Money“ im E-Commerce nicht nur ein Spruch ist.

Um einen ersten Überblick über die Performance Deines Shops zu bekommen, kannst Du die Google PageSpeed Insights starten. Ryte bietet Dir mit dem Ladezeiten-Report zusätzlich eine übersichtliche Darstellung Deiner langsamen und sehr langsamen Seiten.

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Abbildung 2: Ladegeschwindigkeit mit Ryte prüfen.

Da die PageSpeed-Optimierung von sehr vielen Faktoren abhängt, könnten wir an dieser Stelle einen weiteren Artikel schreiben. Gut, dass wir hier bereits ein Tutorial dazu im Ryte-Magazin veröffentlicht haben!

3. Denke an den Joy of Use – Einkaufen soll Freude machen

Online-Shopping kann mehr sein als nur das Verschieben von Produkten in den Warenkorb, die anschließend per Klick bestellt werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der „Joy of Use“. Der Gedanke dahinter: Wer beim Shopbesuch Freude empfindet und Spaß an speziellen Funktionen oder detailverliebten Elementen hat, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit auch etwas kaufen als der Kunde, der in Deinem Online-Shop keine Freude erfährt.

Der Joy of Use folgt keinen festgelegten Regeln noch gibt es dafür eine Standardlösung. Ein paar Inspirationen:

  • Erstelle einen individuellen Mousezeiger für Deinen Shop. Der Merchandising-Versand EMP hat zum Beispiel sein Logo, die „Rocker-Pommesgabel“ als Mousezeichen gewählt.

  • Animiere Deine Slideshows. Du kannst auch komplette Hintergründe animieren, wie das zum Beispiel auch https://answerthepublic.com/ tut.

Abbildung 3: Fallende Blätter als „Herbstdeko“ für das aktuelle Rabattangebot bei douglas.de.Gif-Datei habe ich gespeichert.

  • Arbeite an kleinen, verspielten Details

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Abbildung 4: Ein kleiner Wecker in Rot zeigt auf AirBnB an, dass nur noch wenige Unterkünfte verfügbar sind.

Wichtig ist dabei, dass tatsächlich der Joy of Use im Vordergrund steht und dieser die Performance Deiner Seite nicht beeinträchtigt. Denn bei üppigen Grafiken, die viel Ladezeit beanspruchen, würde der Joy of Use eher gesteigertem Frust weichen.

4. Setze Deine Produkte perfekt in Szene – mit hochwertigem Bildmaterial

Als Online-Shop-Betreiber solltest Du immer daran denken, dass Deine Kunden die Produkte nicht haptisch erfahren können. Der einzige Kanal, der übrig bleibt, ist das Sehen. Im Zusammenspiel mit einer detaillierten und ansprechenden Produktbeschreibung sind es deshalb Produktbilder, die eine wichtige Funktion übernehmen. Sie sorgen dafür, dass Deine Kunden einen perfekten Eindruck von Deinem Produkt erhalten.

Versuche, Deine Produkte so ansprechend wie möglich zu präsentieren.

  • Besorge Dir die Produktbilder der Hersteller am besten in der höchsten Auflösung. Komprimiere das Bildmaterial danach verlustfrei, um nicht unnötig viel Datenmenge zu erzeugen.

  • Eigene Produktbilder sind die Königsklasse. Achte hier darauf, dass die Artikel auch wirklich professionell abgelichtet werden. Mal schnell mit dem Smartphone ein paar Produkte knipsen, ist keine sinnvolle Lösung. Sind die Bilder jedoch hochwertig, einzigartig und zeigen Sie Deine Artikel im wahrsten Sinne des Wortes im besten Licht, kannst Du auch Deine Käufer überzeugen.

  • Achte darauf, dass Deine Bilder auch mit jedem möglichen Endgerät abrufbar sind. Vermeide zum Beispiel Flash-Präsentationen.

  • Ergänze Deine Produktbilder mit Produktvideos. Bewegtbild kann, professionell gemacht, die Kaufentscheidung positiv beeinflussen.

5. Optimiere die Produktbeschreibung und erstelle Texte mit Mehrwert

Erfolgreiche Produktbeschreibungen sind im Grunde wahre Multitalente. Sie können die Verkaufsberatung komplett ersetzen und bieten Deinen Kunden:

  • Information: Anhand der Produktbeschreibung erfahren Deine Kunden alles Wichtige zum angebotenen Artikel. Das kann Dich zum Beispiel vor höheren Retourenquoten bewahren.

  • USP: Alle Vorzüge des Produkts sowie die Alleinstellungsmerkmale werden kurz und knapp präsentiert.

  • Problemlösung: Eine gute Produktbeschreibung ist nicht nur deskriptiv, sondern auch lösungsorientiert und zeigt Deinen Nutzern, bei welchem Problem das Produkt konkret weiterhelfen kann. Versuche am besten, alle Fragen zu beantworten, die ein User zu diesem Produkt haben könnte.

  • Nutzerorientierung: Produktbeschreibungen erstellst Du immer für Deine Zielgruppe. Deshalb sollten sie auch alle notwendigen Keywords enthalten und der Tonalität der Kunden entsprechen. Hierzu gehört es auch, bei Bedarf Emotionen zu wecken. Sicherlich spielt dieser Aspekt bei einem Online-Shop für Büromöbel eine eher untergeordnete Rolle. Doch im Fashion- oder Heimelektronik-Bereich, bei Deko oder Spielsachen solltest Du die Gefühle Deiner Kunden unbedingt ansprechen.

Neben der Inhaltsebene spielt auch die Struktur eine wichtige Rolle bei Produktbeschreibungen. Denn sie ermöglicht es, Deinen Nutzern, den Inhalt so schnell wie möglich zu erfassen.

  • Verwende leicht verständliche und möglichst kurze Sätze.

  • Füge Bullet-Point-Listen in die Beschreibung ein. Sie erleichtern den Nutzern die schnelle Erfassung des Contents.

  • Füge Überschriften ein. Verwende das Hauptkeyword in der h1-Überschrift.

  • Gliedere die Beschreibung in sinnvolle, kurze Absätze.

Letztlich willst Du mit Deiner Produktbeschreibung auch von Google gefunden werden, deshalb solltest Du die Texte am besten mit einem WDF*IDF-Tool optimieren. Es ermöglicht Dir alle für Dein Produkt relevanten Begriffe zu finden und auch zu verwenden.

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Abbildung 5: Das WDF*IDF-Tool im Content-Success-Modul von Ryte im Einsatz.

6. Fordere Deine Kunden zum Handeln auf – mit klarem Call-to-Action (CTA)

Auch wenn Deine Kunden mit einer Kaufabsicht in Deinen Webshop kommen, solltest Du sie immer zum Kaufen animieren. Eine wichtige Rolle spielt hier der Call-to-Action. Ob als Button auf der Produktseite oder im Content, Deine Kunden benötigen einen kleinen „Push“. Studien haben nicht nur gezeigt, dass überhaupt ein Call-to-Action sinnvoll ist, sondern dass auch allein ein größer dimensionierter Call-to-Action Conversions steigern kann.

Was Du beim Einsatz von Call-to-Action-Buttons beachten solltest:

  • Gib ihm eine klar definierte Form: Ob eckig oder rund, mit einer eigenen Grafik erhält er die nötige Aufmerksamkeit. Behalte diese Gestaltungsweise auf der gesamten Website bei, um konsistent zu bleiben.

  • Gib ihm auffällige Farben: Ob Du hier mit Komplementärfarben oder Signalfarben arbeitest, kannst Du vom allgemeinen Shopdesign abhängig machen. Wichtig ist, dass der CTA ins Auge springt.

  • Mach in ausreichend groß: Bei einem CTA ist tatsächlich die Größe mitentscheidend. Versuche die Buttons deshalb so groß wie möglich zu machen, ohne dass das Layout darunter leidet.

  • Teste verschiedene Versionen: Bevor das Weihnachtsgeschäft so richtig durchstartet, kannst Du verschiedene CTA-Versionen testen und Dich dann für den Button mit der besseren Performance entscheiden.

  • Gib ihm die passenden Worte: Was soll der Kunde mit dem Klick auf den Button machen? Kaufen? Anrufen? Bestellen? Es reichen meist nur zwei Worte, um Deine Kunden zum Handeln zu animieren.

7. Klarheit im Design ist wichtiger als Konsistenz

Konsistenz ist neben Usability ein wichtiger Aspekt beim Webdesign. So wird sichergestellt, dass Deine Nutzer auf jeder Unterseite Deines Shops ähnliche Funktionen nutzen können und der Aufbau immer gleich ist.

Ein stringenter Aufbau Deines Shops und Einheitlichkeit nützen jedoch wenig, wenn Dein Design nicht klar ist. So kannst Du schon mit der Farbwahl im Webshop entscheidende Weichen für die Wirkung Deines Angebots stellen.

Beim Webdesign spielt die Farbpsychologie eine zentrale Rolle. Während Blau zum Beispiel für Ruhe und Zuverlässigkeit steht, ist Orange überwiegend als Kontrastfarbe im Einsatz, um bestimmte Stellen hervorzuheben. Eine sehr schöne Übersicht über die Wirkung der wichtigsten Farben im Webdesign findest Du hier.

Grundsätzlich solltest Du beachten:

  • Ist Dein Shop im Corporate Design gehalten? Gibt es ein Corporate Design?

  • Verwendest Du zu viele Farben, sodass alles etwas „unübersichtlich“ wird?

  • Passen die Farben zu Deinen Produkten oder zu Deiner Zielgruppe?
    Sind CTA-Buttons deutlich erkennbar?

Denke auch daran, dass in vielen Bereichen mehr als die Hälfte der Internetnutzer mobil unterwegs ist. Gerade bei der mobilen Nutzung schauen Deine Kunden auf einen kleineren Bildschirm. Dann ist ein eindeutiges, klares Design noch wichtiger, damit potentielle Käufer die Übersicht nicht verlieren.

8. Sorge für einen sicheren und transparenten Bestellprozess

Ein sehr sensibler Bereich in jedem Online-Shop ist der Warenkorb mit dem anschließenden Bezahlprozess. Denn an dieser Stelle müssen Kunden ihre persönlichen Angaben hinterlegen und eine Bezahlmethode auswählen. Schaffst Du im Check-Out-Prozess nicht, das notwendige Vertrauen zu erzeugen, können viele Kunden abspringen. Das würde sich gerade im Vorweihnachtsgeschäft besonders negativ auswirken.
Was Du tun kannst, um den Bezahlprozess sicher und vertrauensvoll zu machen:

  • Verwende ausschließlich eine SSL-Verschlüsselung für alle Bezahlprozesse.

  • Biete Deinen Kunden mehrere vertrauenswürdige Bezahlmethoden an.

  • Mache mögliche Versandkosten transparent.

  • Erzeuge einen „Conversion-Funnel“ möglichst ohne „Ablenkung“, indem Du zum Beispiel das Shopmenü dort ausblendest.

  • Hebe die wichtigsten Sicherheitsaspekte Deines Bezahlvorgangs für den Nutzer deutlich hervor wie Rückgaberecht, sicherer Bezahlvorgang, Datenschutz oder SSL-Verschlüsselung.

  • Füge Trust-Elemente wie Zertifikate ein, um das Vertrauen zu erhöhen.

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Abbildung 6: Bestellprozess bei keller-sports.de mit ausgeblendetem Menü und stattdessen einem Trusted-Shops-Logo.

9. Schaffe Vertrauen mit Social Proof – für ein „Ja“ zum Kauf

Im Online-Handel spielt der Preis natürlich eine sehr zentrale Rolle. Aber hättest Du gedacht, dass es noch einen anderen wichtigen Faktor gibt, der über dem Geldsparen stehen kann. Es ist Social Proof. Wenn andere Menschen eine Empfehlung, eine Meinung oder eine Bewertung zu einem Produkt abgeben, beeinflusst das maßgeblich unsere Kaufentscheidung. Studien haben gezeigt, dass Empfehlungen als Trust Signal sogar wichtiger sein können als der Preis eines Produkts.

Diesen Vorteil solltest auch Du nutzen. Binde deshalb Kundenmeinungen oder auch Empfehlungen von Testimonials in Deinem Shop ein.

Um Kundenmeinungen transparent und ehrlich zu sammeln, gibt es professionelle Anbieter wie eKomi, Google Kundenrezensionen oder Trusted Shops.

Viele CMS bieten darüber hinaus eigene Möglichkeiten, damit Deine Kunden Produkte in Deinem Shop bewerten können.

10. Sei erreichbar für Rückfragen – per Chat, Mail oder Telefon

Online-Shops haben für Kunden den großen Vorteil, dass das Warenangebot 24 Stunden täglich verfügbar ist. Im Vergleich zum stationären Handel ist es dafür meist schwieriger, mit dem Serviceteam in Kontakt zu kommen. Viele Online-Shops vernachlässigen bei aller UX- und Suchmaschinenoptimierung, dass der Mensch ein kommunikatives Wesen ist und Kunden gerne auch Fragen zu Produkten oder zum Versand stellen.

Biete Deinen Kunden deshalb am besten eine Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme an. Eine Telefon-Hotline ist der Klassiker, ein Service-Chat ist sehr praktisch, weil die Kontaktaufnahme dann über das gleiche Medium erfolgen kann. Empfehlenswert ist es, die Chatmöglichkeit seitenweit einzubinden, sodass Deine Kunden mit nur einem Klick Kontakt zu Dir aufnehmen können.

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Abbildung 7: Chat-Lösung von soliver.de mit zusätzlicher Auswahl des Anliegens.

Zusatztipp: Kontrolliere regelmäßig, ob Deine Seite erreichbar ist

Im Weihnachtsgeschäft gibt es erwartungsgemäß mehr Traffic auf Deiner Seite. Umso wichtiger ist es deshalb, dass Dein Server kontinuierlich erreichbar ist. Mit Ryte ist Sever-Monitoring mit einem Klick möglich. Du findest den Report im Tool Website Success.

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Abbildung 8: Server-Monitoring mit Ryte.

Fazit

Hast Du Inspiration gefunden, um Deinen Shop fit fürs Weihnachtsgeschäft zu machen? Dann solltest Du jetzt sofort an die Umsetzung gehen, damit Weihnachten nicht wieder „so plötzlich“ vor der Tür steht und Du nur deshalb auf Umsatz verzichten musstest.
In diesem Sinne Happy Xmasoptimizing! 🌟

Ist Deine Website für Weihnachten bereit?

Veröffentlicht am Sep 28, 2018 von Philipp Roos