Du betreibst einen Webshop und verkaufst Deine Waren in verschiedene Länder? Oder soll Deine Unternehmenswebsite in verschiedenen Sprachen über Dein Angebot informieren? Dann gibt es einige Aspekte, auf die Du bei der Optimierung achten solltest, um Google die Zuordnung Deiner mehrsprachigen Inhalte zu erleichtern. Ryte kann Dir mit dem Mehrsprachigkeits-Report dabei helfen!
Wenn Suchmaschinen die Sprache einer Zielseite nicht eindeutig ermitteln können, ist die Zuordnung der betreffenden Webseite zu einem Land oder einer spezifischen Sprache schwierig. Das Ergebnis kann sein, dass von einer Website mehrere identische Versionen des Standardcontents in unterschiedlichen Sprachen indexiert werden.
Sucht zum Beispiel ein Nutzer über google.de nach einem bestimmten Inhalt, kann es vorkommen, dass Google die englischsprachige Version einer Webseite in den Suchergebnissen anzeigt. Die Folge wäre eine negative User Experience, weil der Nutzer über google.de mit hoher Wahrscheinlichkeit deutschsprachige Webseiten in den SERPs erwartet.
Noch komplexer wird das Thema „Mehrsprachigkeit“, wenn Deine Website zum Beispiel englischsprachig ist, sich jedoch primär an Nutzer bzw. Kunden in einem bestimmten Land richten soll. Google kann dann anhand der verwendeten Sprache allein nicht genau definieren, für welche Zielgruppe Deine Webseite ausgelegt ist. So kann es sein, dass Dein Online-Shop zum Beispiel primär auf das Vereinigte Königreich ausgerichtet ist. Wenn Google jedoch die Länderzuordnung erschwert wird, könnten zum Beispiel Google-Nutzer in den USA über die US-Suche in Deinen Shop geführt werden. Spätestens beim Versuch, die Waren zu bestellen, wäre die User Experience negativ.
Umso wichtiger ist es deshalb, dass Du Suchmaschinen eindeutige Signale übermittelst, welche Zielsprache und Zielland der entsprechenden Website definieren. Durch die genaue Zuordnung Deiner Webseite zu einem bestimmten Zielland kannst du außerdem das Ranking in der Google-Suche des Ziellandes verbessern.
Letztlich vermeidest Du auch Duplicate Content, indem Du Google aktiv zeigst, dass Übersetzungen einer URL existieren. Die Gefahr, dass verschiedene URLs mit zwar übersetzten, aber identischen Inhalten in einer länderspezifischen Google-Suche angezeigt werden, wird durch eine eindeutige Zuordnung verringert.
Standardmäßig bestimmen Suchmaschinen die Sprache einer Website auf der Basis der sichtbaren Inhalte. Google verwendet laut eigener Informationen dazu weder Sprachinformationen auf Codeebene wie URL oder lang-Attribute.
Google empfiehlt deshalb zunächst, dass pro Webseite nur eine Sprache verwendet wird. Das gilt sowohl für den Hauptcontent als auch für Navigationselemente. Übersetzte Inhalte auf einer Seite sollten vermieden werden.
Um zu ermitteln, für welches Zielland eine Website ausgerichtet ist, greift Google auf unterschiedliche Anhaltspunkte zurück:
länderspezifische Top-Level-Domain (ccTLD): Wenn Deine Domain zum Beispiel eine .de-Endung hat, ist es für Google sehr wahrscheinlich, dass Dein Content für das Zielland Deutschland bestimmt ist.
Serverstandort: Die geografische Nähe des Serverstandorts kann Google bei der Zuordnung zu einem Zielland helfen.
Google My Business: Gibt es einen Unternehmenseintrag in Google My Business, kann Google diese Daten verwenden, um das Zielland einer Website näher zu bestimmen.
Angaben in der Google Search Console: In der Google Search Console hast Du die Möglichkeit, Google auf das Zielland Deiner Property hinzuweisen.
Hinweise im Content: Währungen, Zeitangaben oder Ortsangaben im Content können Google dabei helfen, Webseiten Ländern zuzuordnen.
Subdomains oder Verzeichnisse mit Länderkürzeln: Subdomains wie de.meineseite.com bzw. Verzeichnisse wie meineseite.com/de/ können Google bei der Ermittlung des Ziellandes helfen.
Obwohl Google viele verschiedene Merkmale einbeziehen kann, um Zielsprache und Zielregion einer Website zu bestimmen, bleiben viele Hinweise mehrdeutig.
So muss eine Domain nicht zwingend für Deutschland ausgerichtet sein, wenn sie die ccTLD .de hat. Ebenso zeigt der Serverstandort bei der Verwendung von Content Delivery Networks in der Regel nicht an, für welches Zielland die betreffende Seite gedacht ist.
Grundsätzlich kannst Du Google die sprachliche Zuordnung erleichtern, wenn du pro Webseite nur eine Sprache verwendest. Auch auf das Zielland lässt sich durch Verwendung von länderspezifischen Domainendungen bzw. Verzeichnissen und Subdomains hinweisen.
Eine eindeutige Zuordnung schaffst Du jedoch am besten mit hreflang-Tags.
hreflang-Tags sind HTML-Tags, die Suchmaschinen mitteilen, dass es Übersetzungen einer URL gibt. Mit diesem Markup kann nicht nur die Zielsprache, sondern auch das Zielland festgelegt werden.
Im Quelltext werden hreflang-Tags im <head>-Bereich implementiert. Das Schema sieht so aus:
<link rel=”alternate” hreflang=”xx-XX” href=”URL” />
<link …./> : Damit wird das Link-Element geöffnet und geschlossen.
rel=“alternate“: Dieses Attribut zeigt an, dass es eine alternative URL zur bereits existierenden gibt, in diesem Fall eine URL mit einer Übersetzung.
hreflang=“xx-XX“: Mit diesem Attribut wird zuerst die Zielsprache (xx) und auf Wunsch zugleich auch das Zielland (XX) angegeben.
href=“URL“: Hier wird die URL der alternativen Webseite eingetragen.
Wenn in hreflang-Tags Sprachkürzel angegeben werden, müssen diese nach ISO 630-1 bzw. ISO 3166-1 Alpha 2 verwendet werden. Ländercodes werden üblicherweise in Großbuchstaben, Sprachkürzel in kleinen Lettern geschrieben.
1 .Die deutschsprachige Website meineseite.com verweist auf deutschsprachige Version für Österreich. Das hreflang-Tag müsste dann so aussehen:
<link rel=“alternate“ hreflang=“de-AT“
href=“https://www.meineseite.com/at/“ />
2. Die Unterseite des US-Online-Shops myshoes.com verweist auf eine spanischsprachige Subdomain für Mexiko:
<link rel=“alternate“ hreflang=“es-MEX“
href=“https://www.myshoes.com/mex/“ />
Grundsätzlich muss jede Webseite Deiner mehrsprachigen Website auf alle weiteren verfügbaren Sprachversionen sowie auf sich selbst verweisen.
Wenn der eben im Beispiel aufgeführte US-Online-Shop noch weitere Sprachversionen und Zielländer (Spanisch/Mexiko, Französisch/Kanada) hat, können die hreflang-Tags für die Startseite unseres Beispiel-Shops myshoes.com so aussehen:
<link rel=“alternate“ hreflang=“es-MEX“
href=“https://www.myshoes.com/mex/“ />
<link rel=“alternate“ hreflang=“fr-CA“
href=“https://www.myshoes.com/ca/fr/“ />
<link rel=“alternate“ hreflang=“en-CA“
href=“https://www.myshoes.com/ca/en/“ />
<link rel=“alternate“ hreflang=“en-US“
href=“https://www.myshoes.com“ />
Zusätzlich solltest Du die hreflang-Tags auch in der Sitemap-XML hinterlegen. Gerade, wenn Du sehr viele Unterseiten hast, ist dieser Hinweis sinnvoll. Denn Du informierst Google oder Bing nicht nur über neue URLs, sondern auch gleich darüber, dass dazu Übersetzungen mit Ausrichtung auf spezifische Zielländer existieren.
In einer Sitemap für unseren fiktiven US-Schuhshop könnte das so aussehen:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<urlset
xmlns="http://www.sitemaps.org/schemas/sitemap/0.9"
xmlns:xhtml="http://www.w3.org/1999/xhtml">
<url>
<loc>https://www.myshoes.com/</loc>
<xhtml: link rel=“alternate” hreflang=“es-MEX”
href=“https://www.myshoes.com/mex/“ />
<xhtml: link rel=“alternate” hreflang=“en-CA”
href=“https://www.myshoes.com/ca/en/“ />
<xhtml: link rel=“alternate” hreflang=“fr-CA”
href=“https://www.myshoes.com/ca/fr/“ />
</url>
</urlset>
Wenn Du eine mehrsprachige Website einrichtest, solltest Du unbedingt mit hreflang arbeiten. Diese Tags stellen letztlich sicher, dass Google deine Webseiten sowohl der korrekten Sprache als auch dem gewünschten Zielland zuordnet.
Ryte kann Dich mit verschiedenen Reports dabei unterstützen, Deine hreflang-Implementierung zu prüfen.
Den Mehrsprachigkeits-Report findest Du im Modul Website Success unter „Mehrsprachigkeit“. Klicke dort zunächst auf „Sprachen“, um zu prüfen, wie viele Übersetzungen Deiner URLs jeweils vorhanden sind.
Abbildung 1: Anzahl der Übersetzungen Deiner Webseiten mit Ryte kontrollieren.
Dieser Report ist in vielen Anwendungen sehr hilfreich. Weißt Du zum Beispiel, dass Deine Website auf Deutsch aus 100 URLs besteht, sollten im Bereich „Sprachen“ auch entsprechend 100 URLs mit der Anzahl der jeweiligen Übersetzungen angezeigt werden.
Du kannst noch genauer in die Analyse eintauchen. Mit einem Klick auf die gelben Balken werden Dir alle URLs mit der entsprechenden Anzahl an Übersetzungen angezeigt.
Abbildung 2: Webseiten mit einer bestimmten Anzahl an Übersetzungen filtern.
Klickst Du anschließend bei einer URL auf das Lupensymbol, wird der Inspektor gestartet. Er zeigt Dir ganz genau an, welche Verweise auf dieser Webseite per hreflang implementiert sind.
Abbildung 3: Übersetzungen mit dem Ryte Inspektor analysieren.
Gerade beim Übersetzen von Webseiten kann es geschehen, dass eine übersetzte Seite nicht mehr existiert und dementsprechend nicht mehr erreichbar ist. Die Folge sind 404-Fehler, die für eine Beeinträchtigung der Nutzererfahrung sorgen können.
Im zweiten Schritt prüfst Du deshalb mit Ryte die Status Codes der URLs, auf die Du per hreflang verweist. Klicke hierfür im Mehrsprachigkeitsreport auf „Status Codes“. Ryte zeigt Dir dann alle Status Codes an, die beim Aufruf der referenzierten Seiten ausgegeben werden.
Abbildung 4: Status Codes der referenzierten Übersetzungs-URLs abrufen.
Achte bei diesem Report insbesondere auf 404-Fehler. Sie können darauf hinweisen, dass eine URL in einem hreflang-Tag falsch geschrieben wurde oder dass die Übersetzungs-URL tatsächlich nicht mehr existiert, weil sie vielleicht von Dir gelöscht wurde.
Falls Du noch granularer vorgehen und tiefer in die Analyse Deiner Webseiten eintauchen möchtest, kannst Du den Inspektor für einzelne URLs starten. Starte hierfür zum Beispiel den Report „Anzahl Übersetzungen“.
Fahre anschließend mit der Mouse über die URL-Ergebnisliste und klicke auf das Lupensymbol. Es öffnet sich der Inspektor in einem separaten Fenster.
Dort klickst Du auf „Links“, um die Verweise per hreflang zu kontrollieren. Prüfen kannst du sowohl ausgehende hreflang-Links als auch eingehende Links per hreflang:
Abbildung 5: hreflang-Implementierung auf URL-Ebene mit dem Ryte-Inspektor kontrollieren.
Wichtig: Damit Du aktuelle Ergebnisse erhältst, solltest Du Dein Projekt nach der Implementierung Deiner hreflang-Tags von Ryte komplett crawlen lassen. So ist sichergestellt, dass das Tool alle Änderungen berücksichtigt.
Um einen Quick-Check nach der Implementierung durchzuführen, kannst Du alternativ eine Einzelseitenanalyse durchführen. Dort greift Ryte auf Live-Daten zu. Ein neuer Crawl der kompletten Website ist dafür nicht notwendig.
Ob hreflang-Tags vorhanden sind, findest Du in der Einzelseiten-Analyse im Segment „Links“:
Abbildung 6: hreflang-Tags mit der Ryte-Einzelseiten-Analyse prüfen.
Wenn hreflang-Tags gesetzt werden, kann es zu möglichen Fehlern kommen, welche die Zuordnung Deiner Seite zu einer bestimmten Sprache oder einem Zielland erschweren. Fehlerhaft können Deine Tags zum Beispiel auch sein, wenn die Sprachversion oder das Länderkürzel fehlt.
Im Linkreport von Ryte Website Success findest du den Unterreport „hreflang“. Klicke ihn an und das Tool zeigt Dir mögliche Konflikte Deiner hreflang-Tags.
Abbildung 7: Konflikte mit der hreflang-Implementierung mit Ryte Link-Report aufdecken.
Stellst Du mit Ryte fest, dass Angaben zur Zielsprache oder dem Zielland fehlen, kannst Du sie danach ergänzen. Um zu prüfen, ob die Änderungen erfolgreich waren, führst Du für eine schnelle Kontrolle eine Einzelseitenanalyse durch. Danach lässt Du Dein Projekt komplett crawlen und führst den Link-Report nochmals aus.
In diesem Beitrag im Ryte Magazin findest Du übrigens einen kompletten Guide zur internationalen Ausrichtung Deiner Website!
Eine eindeutige Zuordnung Deiner Webseiten zu einer Zielsprache oder einem spezifischen Zielland sind nur mit der Implementierung von hreflang-Tags möglich. Google kann zwar die Sprache beim Crawlen über den Content ermitteln, doch hat ansonsten nur mögliche Anhaltspunkte, für welches Zielland die jeweilige URL ausgerichtet ist.
Ryte unterstützt Dich dabei, die gesetzten hreflang-Tags effizient und einfach zu kontrollieren. So stellst Du sicher, dass Deine Länder- und Sprachversionen von Google gezielt für die länder- bzw. regionsspezifische Suchmaschine indexiert werden. Damit steigerst Du zugleich die Chance, dass Du mit Deiner international ausgerichteten Website in den gewünschten Ländern bessere Rankings erzielen kannst.
Veröffentlicht am Nov 19, 2018 von Philipp Roos