Frames


Bei einer Webseite sind Frames selbst definierte Bereiche innerhalb der Seite. Jedes Segment kann dabei ein eigenes HTML-Dokument enthalten. Die Gesamtheit der Frames wird als Frameset bezeichnet. Der Inhalt kann jeweils statisch sein, aber auch wechselnd oder scrollbar. Entscheidend ist die Unabhängigkeit der einzelnen Segmente.

Code Elemente

Bei Dateien mit Frames muss in der Dokumenttyp-Deklaration auf diese hingewiesen werden.

<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Frameset//EN"
   "http://www.w3.org/TR/html4/frameset.dtd">

Weiterhin besitzt eine entsprechende Datei kein Body-Element. Im Anschluss an den <Head> kommt ein <frame> oder ein ganzes <frameset>. Wichtig ist, dass auch ein <noframes> Bereich möglich und sinnvoll ist. Dieser kann auch von Besuchern gesehen werden, deren Browser keine Unterstützung für Frames anbietet. Auch für Suchmaschinen ist er hilfreich.

Ein Beispiel:

…
<html>
<head>
<title>Wird für alle Frameinhalte gleich angezeigt!</title>
</head>
<frameset cols=”250,*”>
	<frame src=”navigation.htm” name=Navigation”>
	<frame src=”start.htm” name=”Inhalte”>
	<noframes>
		<body>
			<h1>Herzlich Willkommen</h1>
			<p>Wir verwenden Frames, die Ihnen leider nicht angezeigt werden. <br>
                         Die Seiten sind alternativ hier erreichbar:<br>
			<a href=”navigation.htm”>Navigation</a><br>
			<a href=”start.htm”>Startseite</a><br>
			<!--sonstiges--></p>
		</body>
	<noframes>
</frameset>
</html>

Sinnvolle Einsatzgebiete

  • Frames sind für Vergleiche sehr gut geeignet. Informationen können dem Besucher von verschiedenen Seiten gleichzeitig angezeigt werden, indem in jedem Frame eine andere HTML-Seite geladen wird. So kann der Benutzer selbst entscheiden, welche Informationen er auf der Seite haben möchte, um diese direkt zu vergleichen. Somit wird die Möglichkeit genutzt, Daten flexibel zu kombinieren und anzuzeigen.
  • Eine sinnvolle Anwendung von Frames ist die Aufteilung in ein Verzeichnis mit klickbaren Elementen und in ein separates Frame, in dem die jeweilige Seite angezeigt wird. So behält der Anwender den Überblick und muss nicht ständig zurück zum übergeordneten Verzeichnis springen.
  • Auch bei sehr großen Seiten können Frames hilfreich sein, um dem Besucher dauerhaft bestimmte Verweise anzuzeigen. Dieser kann somit leichter durch die Seiten navigieren und verliert nicht so schnell den Überblick.

Kritik

Der Einsatz von Frames zieht einige Nachteile mit sich. Vor dem Gebrauch ist ein gründliches Überlegen unerlässlich.

  • Bildschirmauflösung: Bei kleinen Bildschirmen schaden zu viele Frames dem Überblick, weil es schnell unübersichtlich wird. Gerade bei mobilen Endgeräten steht nur ein geringer Anzeigebereich zur Verfügung.
  • Ladezeiten: Es müssen mehr HTTP-Requests gesendet werden, da mehr Dateien geladen werden müssen. Diese erhöhte Kommunikation spiegelt sich in längerer Wartezeit wieder. Allerdings ist es auch möglich, durch die Frames das Menü und andere Elemente zu fixieren, damit sie nicht auf jeder Seite neu geladen werden müssen. Das wiederum senkt die Ladezeit.
  • Nicht-Frame-fähige Browser: Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass jeder Browser Frames unterstützt. Verwendet ein Besucher einen Browser, der keine Frames unterstützt, so bekommt er die Frames auf Webseiten nicht zu sehen. Er hat keine Möglichkeit, sich den Inhalt anders anzeigen zu lassen. Der Einsatz des noframes-Tags ist nur bedingt eine Lösung, bei der mit Konversionsverlust gerechnet werden muss.

Barrierefreiheit

Grundsätzlich sind Screenreader in der Lage, Frames zu interpretieren. Dazu muss jedoch bei der Umsetzung der Frames auf ein paar Dinge geachtet werden.

Eine Funktion der Frames ist die sinnvolle, visuelle Aufteilung des Bildschirms. Diese muss auch für Ausgabemedien erschließbar sein, die eindimensional und nichtvisuell arbeiten. Hier spielt die Anzahl der Frames eine große Rolle. Sind es zu viele, so fällt das Nachvollziehen der Seitenstruktur über einen Screenreader sehr schwer. Auch für mobile Endgeräte führt eine hohe Anzahl an Frames zu Unübersichtlichkeit.

Problematisch für die Barrierefreiheit ist es auch, wenn in einem Frame etwas anderes als ein HTML-Dokument eingebunden ist. Eine Graphik in einem Frame beispielsweise kann keinen Alternativtext bekommen und ist somit für einen Screenreader nicht erfassbar. Ein Bild in einem HTML-Element hingegen kann durch das ALT Attribut beliebig genau beschrieben werden.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Für Suchmaschinen ist die Erfassung von Frames nicht trivial. Normalerweise gehört eine Webseite zu einer URL. Bei Frames besitzt jedoch jeder Frame eine eigene URL, denn es handelt sich um eigenständige HTML-Seiten. Nach eigener Aussage versucht Google den Content aus den Frames sinnvoll zuzuordnen. Es wird aber nicht gewährleistet, dass er immer für die Seite gewertet wird, auf der der Frame integriert ist.[1]

Da heutzutage viele Besucher über mobile Endgeräte online gehen, wirkt der entsprechende Nachteil der Frames sehr stark. Ein User, der sehr viele Frames auf einer Seite vorfindet und sich nur schlecht orientieren kann, wird die Seite schnell verlassen. Die Conversion kann also durch Frames negativ beeinflusst werden, weil der Besuch der Seite unkomfortabel verläuft.

Allgemein ist zu empfehlen, auf alternative Gestaltungsmöglichkeiten auszuweichen. CSS bietet zum Beispiel vielfältige Optionen hierfür an. Der Einsatz von Frames ist nicht mehr geeignet - zukünftig wird vielmehr das responsive Design eine Rolle spielen. Hierbei passt sich das Layout automatisch an das verwendete Endgerät an.

Einzelnachweise

Weblinks