MIME


MIME steht für 'Multi-Purpose Internet Mail Extensions' und definiert in der ursprünglichen Version bestimmte Datentypen eines Email-Anhangs, damit diese Dateien gelesen bzw. ausgeführt werden können, wenn sie nicht im ASCII-Format vorliegen. Zur MIME-Spezifikation gehören verschiedene Multimediaformate wie Bilddateien, Videos, Text und zahlreiche Anwendungsformate für Applikationen.

Allgemeine Informationen

MIME hat sich als besonders nützlich im Umgang mit Datentypen erwiesen und wird mittlerweile nicht mehr nur als Verweis auf das Format eines Email-Anhangs gebraucht. Vielmehr haben sich die MIME-Spezifikationen auch als Standard im Bereich von Internetprotokollen durchgesetzt. Der Grund liegt darin, dass bei jedem Dialog zwischen einem Klienten und einem Server bestimmte Metadaten übertragen werden. MIME definiert einen wichtigen Teil dieser Metadaten, die im Header eines HTML-Dokumentes weitergegeben werden. Sowohl Server als auch Browser wissen dann, welche Datentypen gerade übertragen und gelesen oder ausgeführt werden sollen.

MIME-Typen sind als Standard von der IANA festgehalten, einer Organisation, die sich um die Zuweisung von IP-Adressen und anderen Standardisierungsfragen im Internet widmet.

Praxisbezug

Öffnet ein Nutzer eine Email, in der sich Bilder befinden, können diese Bilder dank der MIME-Typen direkt angezeigt werden. Denn durch die Definition des Datentyps, z.b. mit dem gif-Format für ein Bild, weiß das Emailprogramm, wie die Datei zu behandeln ist. Das Prinzip ist bei einem Dialog zwischen Klient und Server ähnlich: Server übertragen die MIME-Daten zu Beginn jeder Sitzung. Browser nutzen den Header mit den MIME-Daten als Hinweis dafür, welche Anwendung für den jeweiligen Datentyp in Frage kommt. Manche Anwendungen sind bereits in den Browser integriert, andere müssen extern geladen werden. Ist keine Anwendung zum Ausführen der Datei vorhanden, wird die Datei meist einfach heruntergeladen zur späteren Verwendung oder es wird eine Empfehlung für ein geeignetes Programm gegeben.

In HTML-Dokumenten finden sich darüber hinaus Elemente, die einen MIME-Datentyp als Wert eines Attributs erwarten. Beispiele dafür sind Links, Skripte und Parameter – hier kann jeweils mit dem Attribut 'type' ein Datentyp bestimmt werden. Zudem ist es mit MIME möglich, eigene Datentypen zu definieren, falls diese noch nicht im Standard der IANA vorhanden sind.[1]

Das Schema der MIME-Typen wird in den Requests for Comments (RFCs) der Internet Engineering Task Force (IETF) definiert. Jeder MIME-Typ besteht aus der Angabe eines Medientyps und eines Subtyps. Ein Schrägstrich trennt beide Typangaben.[2] Zum Beispiel: text/html, image/gif oder application/mspowerpoint. Subtypen für serverseitige Dateiformate werden mit der Präambel 'x-' eingeleitet. Folgende Medientypen gibt es:

  • text = für Textdateien
  • image = für Grafikdateien
  • video = für Videodateien
  • audio = für Sound-Dateien
  • application = für programm-abhängige Dateien
  • multipart = für mehrteilige Daten
  • message = für Nachrichten
  • model = für komplexe Dateien

Bedeutung für SEO

Die Algorithmen der Suchmaschinen versuchen stets, den gesamten Inhalt eines HTML-Dokumentes auszulesen. Vor einigen Jahren konnten sie noch keine Dateiformate wie Bilder, Videos oder Podcasts crawlen. Für die MIME-Datentypen gilt: Auch wenn Suchmaschinen nicht den gesamten Inhalt lesen können, wissen sie zumindest, welche Datentypen in dem jeweiligen Dokument zu finden sind und haben dadurch einen Hinweis auf den Inhalt. Ferner können weitere Metadaten an den User-Agent einer Suchmaschine weitergegeben werden, damit klar ist, wie der Inhalt einzustufen ist.

Aktuell arbeiten alle Suchmaschinen daran, weitere Datentypen crawlbar zu machen. So sind pdf-Dokumente oder Powerpoint-Präsentationen mittlerweile kein Problem mehr. Will man bestimmte Datentypen auf dem Server oder beim Klienten laden, ist es aus SEO-Sicht empfehlenswert, den jeweiligen MIME-Typ mit dem Header des Dokumentes zu übergeben.

Einzelnachweise

  1. Mediatypes. Iana.org. Abgerufen am 09. Januar 2014.
  2. Multipurpose Internet Mail Extensions. Ietf.org. Abgerufen am 09. Januar 2014.

Weblinks