Heute geht es um den kleinen Helfer des Duplicate Content Monsters: Das falsche Canonical Tag Monster.
Duplicate Content ist ein Problem, mit dem sich jeder Webmaster eines Tages konfrontiert sieht. Gleiche und ähnliche Inhalte auf verschiedenen URLs können für Verwirrung sorgen und dadurch zu Rankingproblemen führen.
Gegen das Duplicate Content Monster haben wir Dir letzte Woche das Canonical Tag als effektive Lösung empfohlen. Doch genau hier fühlt sich unser heutiger Quälgeist wohl, denn beim Gebrauch dieses Tags können viele Fehler entstehen. Wir zeigen Dir wie Du diesen Unruhestifter schnell wieder los wirst!
Normalerweise wird das Canonical Tag immer dann angewendet, wenn Inhalte mehrfach auf unterschiedlichen URLs verwendet werden, z.B.:
Inhalt in verschiedenen Versionen (Druckversionen, PDF, …)
Seiten sind mit und ohne Trailing Slashes (“/”) oder mit Klein- und Großschreibung aufrufbar (Case sensitivity)
Der Server achtet durch Rewriting der URL nur auf eine ID, lässt also Variationen der Adresse zu
Es werden IDs (z. B. Session-ID oder Produktfilter) verwendet, die den Inhalt nicht ändern
Der Inhalt wird in verschiedenen Ansichten dargeboten (z. B. in einer Druckversion, als PDF usw.)
Es gibt https-Varianten der Seiten
Inhalte werden auf anderen, externen Webseiten zusätzlich veröffentlicht
Grundsätzlich ist es sinnvoll, das Canonical Tag auf jeder Unterseite einzubauen, sodass jede Seite auf sich selbst zeigt. Damit wird unerwarteten Fehlern und falschen Verlinkungen vorgebeugt. Das Canonical Tag ist jedoch ein mächtiges Werkzeug und sollte nicht unterschätzt werden. Wird es falsch eingesetzt, können Webseiten von Google komplett ignoriert werden. Du solltest Dich daher zunächst fragen, ob es sich wirklich um identische oder nahezu identische Inhalte handelt. Nur in diesem Fall sind Canonical Tags sinnvoll.
In den folgenden Praxisbeispielen hat das falsche Canonical Monster so gut wie immer seine Finger im Spiel, also aufgepasst!
Wenn Du einen Onlineshop besitzt, solltest Du genau abwägen, ob Du dort einen Canonical Tag einsetzt. Arbeitest Du beispielsweise mit einer Paginierung (nummerierten Seiten) und nutzt dabei die Attribute rel="next", rel="prev", ist der Einsatz von Canonical Tags nicht sinnvoll, da es sich genau genommen nicht um identische Inhalte handelt.
Beim Einsatz eines Canonical Tags solltest Du unbedingt darauf achten, dass die kanonische URL valide und erreichbar ist. Ein 404-Fehler ist hingegen das Signal, dass das falsche Canonical Monster sein Unwesen auf Deiner Seite treibt. Mit dem Canonical Tag kannst Du jedoch auch fehlerhafte Seiten in den Google-Index bringen - das solltest Du unbedingt vermeiden. Korrigiere die URL im Canonical Tag und weise das Monster damit in seine Schranken.
Abbildung 1: Typische Fehlerseite im Chrome-Browser
Das Canonical Tag wird gerne von unserem heutigen Monster in den Body-Bereich eines Dokumentes verschoben. Dort hat es jedoch nichts verloren und es darf auch nicht in den Meta-Angaben mehrmals verwendet werden.
Die Canonical-Tag Auswertung findest Du im Modul Website Success unter "Indexierbarkeit" > "Canonicals" > "Canonical Verwendung". Achte bei der Optimierung besonders auf die Tachoanzeige "Nicht gesetzt". Sie zeigt Dir alle Dokumente ohne Canonical-Tag an.
Abbildung 2: Nicht gesetzte Canonical Tags in Ryte
Falls ein Canonical Tag auf eine 404-Fehlerseite verweist, kannst Du dies ebenfalls mithilfe von Ryte herausfinden. Diesen Report findest Du im Modul Website Success unter "Indexierbarkeit" > "Canonicals" > "Status Codes". Durch einen Klick auf die grafische Ansicht der 404-Status Codes setzt Du einen Filter und Dir werden ausschließlich die Canonical Ziele angezeigt, die einen 4xx-Status aufweisen.
Abbildung 3: Fehlerhafte Canonical Tags in Ryte
Gemeinsam können das Duplicate Content Monster und das falsche Canonical Tag Monster großen Schaden auf Deiner Webseite anrichten. Wenn Du jedoch unsere Tipps aus den beiden Artikeln beherzigst, lassen sich beide Monster gut in Schach halten.
Kennst Du schon die anderen Monster der Webseitenoptimierung:
Das fehlende ALT-Attribute Monster
Veröffentlicht am Jun 1, 2017 von Eva Wagner