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Monster der Webseitenoptimierung – Das hreflang-Monster

Als hätte das Duplicate Content Monster nicht schon genug Schaden angerichtet, stolziert zum krönenden Abschluss heute sein polyglotter Kollege daher: Das hreflang-Monster. Wir zeigen Dir in diesem Artikel, wie Du das 10. und letzte Monster unserer Artikel-Serie zur Strecke bringen kannst.

Magazin-Monster-hreflang

Das Angebot vieler Webseiten ist interessant für Zielgruppen in aller Welt und existiert in verschiedenen Länderversionen. Früher konnten sich Webmaster damit begnügen, für die entsprechende Sprachversion das Attribut „lang“ im Code zu hinterlegen. Heute verstehen Suchmaschinen die meisten Sprachen, wenn genügend Text vorhanden ist.

Was die Webcrawler jedoch nicht kennen, ist die angesprochene Nutzergruppe. Hier schlägt das hreflang-Monster zu und führt den Googlebot an der Nase herum. So finden User nicht, was sie suchen und Webmaster generieren unwissentlich jede Menge Duplicate Content. Stellt beispielsweise eine Mietwagen-Firma deutschsprachige Versionen mit identischem Inhalt auf mehreren URLs für die DACH-Region zur Verfügung, können sich die Länderseiten mit den Top Level Domains .de, .at und .ch gegenseitig „kannibalisieren“ und im Ranking konkurrieren.

So wirst Du das hreflang-Monster los

„Januar“ oder „Jänner“, „dieses Jahr“ oder „heuer“ – diese vermeintlichen Kleinigkeiten sind dem Monster vollkommen egal. Für deutsche Kunden würde ein Unternehmen mit deutscher Top Level Domain aber keine österreichischen Begriffe benutzen. Und wenn die österreichische Seite der Autovermietung europcar deutschen Usern eine Abholstation in Wien vorschlägt, ist dieser Zielgruppe auch nicht geholfen.

Wenn Du einen Onlineshop betreibst und Waren an deutschsprachige Kunden in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland verkaufen willst, solltest Du Google via Geotargeting mitteilen, welche Inhalte für welche Zielgruppe relevant sind. Passe Deine Inhalte an die Sprache und Kultur Deiner Zielgruppe an, inklusive Währung, Zeitzone und Schreibweise von Kontaktdaten.

Wer eine internationale Seite anlegen will, sollte sich zunächst für eine passende Verzeichnisstruktur entscheiden.

Die folgende Versionen stehen dabei zur Auswahl:

  • Top-Level domain (ccTLD) wie .de

  • Subdomain: länderspezifische Subdomain wie die deutschsprachige Version unserer Seite de.ryte.com

  • Unterverzeichnisse oder -ordner hinter der root domain ryte.com/de-de/

  • ganz neue Domain in einem anderen Hauptverzeichnis wie die (fiktive) Domain ryte-austria.com

Wenn Deine Webseite länderspezifische Subdomains (z.B. de.beispielseite.com) oder Verzeichnisse (www.beispielseite.com/de/) beinhaltet, lege in der Google Search Console das geografische Ziel fest.

Beispiele für Sprachcodes und die angesprochene User-Gruppe:

  • en-au: englischer Inhalt – Nutzer aus Australien

  • pt-br: portugiesischer Inhalt – Nutzer aus Brasilien

  • de-de: deutscher Inhalt – Nutzer aus Deutschland

Du kannst das hreflang Markup mit Hilfe eines hreflang-Generators für Deine mehrsprachige Webseite erstellen. Wenn Du das Attribut implementierst, signalisierst Du Google, dass auch die Webseitenarchitektur Inhalte in mehreren Sprachversionen beinhaltet. So kann der Googlebot jeder Zielgruppe passende Suchergebnisse ausliefern. Die gewünschte Google-Sprache kann jeder Nutzer selbst einstellen.

href1

Abbildung 1: Menü „Einstellungen“ von Google.de

Nutzern von Google.at soll zum Beispiel nicht Dein Verzeichnis /de/ angezeigt werden, sondern das Verzeichnis /at/. Im Quellcode Deiner Webseite sieht der Befehl so aus:

<head>
<link link rel="alternate" href="http://beispielseite.de/de/"
hreflang="de-DE" />
<link rel="alternate" href="http://beispielseite.de/at/"
hreflang="de-AT" />
</head>

Lösung mit Ryte

Ob das hreflang-Monster auf Deiner Webseite haust, kannst Du mithilfe von Ryte kontrollieren. Klickst Du im Modul Website Success auf den Menüpunkt „Mehrsprachigkeit“ und dann auf „Sprachen“, werden alle Übersetzungen Deiner Webseite aufgelistet.

hreflang

Abbildung 2: Verweise auf Übersetzungen pro URL

Im Unterpunkt „Status Codes“ kannst Du prüfen, ob die übersetzten Seiten weitergeleitet werden und ob sie erreichbar sind. Es werden alle Status Codes angezeigt, die Dein Server für Seiten mit hreflang ausgibt.

Status-Codes

Abbildung 3: Status Codes von Seiten mit hreflang-Attribut anzeigen lassen

Außerdem kannst Du in den Linkreports nach hreflang-Attributen filtern. Dafür kannst Du auf den Button „Neuer Filter“ klicken, über die Suchleiste nach dem Stichwort „hreflang“ suchen und entweder den Filter für die Sprachauszeichnung oder die Länderauszeichnung über hreflang auswählen.

hreflangfilter

Abbildung 4: Filter für hreflang-Attribute im beliebigen Linkreport setzen

Fazit

Mit dem hreflang-Attribut können Webmaster Suchmaschinen die Sprache und länderspezifische Ausrichtung von internationalen Webseiten übermitteln und Duplicate Content verhindern. Suchmaschinen lesen die Standortangaben im Attribut aus und liefern Nutzern Suchergebnisse in bevorzugten Sprach- und Länderversionen aus.

Das kann die Absprungrate merklich senken und die Verweildauer erhöhen, da Suchende nicht erst die richtige Sprachversion einstellen müssen. Mit den übersetzten Inhalten hast Du dann in fremdsprachigen Suchergebnislisten dieselben Chancen wie einheimische Wettbewerber.

Kennst Du schon die anderen Monster der Webseitenoptimierung:

Das Weiterleitungs-Monster

Das fehlende ALT-Attribute Monster

Das Thin Content Monster

Das 404 Monster

Das verwaiste Seiten Monster

Das falsche Canonical Tag Monster

Das Duplicate Content Monster

Das Monster der langsamen Ladezeit

Das Monster der internen Verlinkung

ekämpfe jetzt das hreflang-Monster mit Ryte!

Veröffentlicht am Jul 6, 2017 von Eva Wagner