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SEO Reporting on fire: Mit Google Analytics

Im zweiten Teil der SEO Reporting Reihe geht es um die Analyse und Auswertung von zielgruppenrelevanten Kennzahlen mit Google Analytics. Die nachfolgenden Tipps und Tricks zeigen, wie man mit Hilfe von Google Analytics wichtige Daten ermittelt und Probleme im SEO-Bereich erkennt.

Nachdem wir nun unser Google Analytics Code erfolgreich mit dem Google Tag Manager auf unserer Seite integriert haben und die Daten in unser Google Analytics Profil fließen, geht es nun darum die Daten entsprechend zu interpretieren. Beim SEO Reporting sollte man immer die Zielgruppe und das eigentliche Ziel vor Augen haben. Produkt Manager betrachten SEO häufig wie jeden anderen Traffic Kanal auch, daher sollte man hier den Fokus eher auf kumulierte Daten und Ziele setzen. Ein Inhouse SEO hingegen, überwacht die Seite eher und sucht dabei nach Schwächen und Optimierungspotentialen und benötigt dazu die passenden Instrumente.

Dieser Gedanke spielt eine wichtige Rolle und zeigt, dass es nicht das eine umfassende für alle Zielgruppen perfektes Reporting gibt, sondern der Fokus eines SEOs bei den Tracking Daten woanders liegt. Schauen wir uns mal ein paar SEO Reportings die für einen Inhouse SEO wichtig sein könnten an.

Welche Inhalte findet Google nicht relevant?

Als damals das erste Panda Update veröffentlich wurde, setzte Google ein klares Zeichen, Content allein reicht nicht aus, er muss auch Sinn ergeben. Danach folgten weitere Versionen des Panda Updates und das Thema Content Qualität wurde immer wichtiger. Erst vor kurzem hat Google Thin Content als Soft-404 in den Google Webmaster Tools angezeigt. Doch wie misst man schlechte Inhalte auf einer Webseite und wie geht man dagegen vor?

Eine sehr effektive Methode, um schlecht gelesene Inhalte mit Hilfe von Google Analytics zu identifizieren, man schaut einfach nach, welche Inhalte von Google sehr wenig Beachtung bzw. wenig organischen Traffic erhalten haben. Dazu gehen wir zunächst in Google Analytics in den Bereich Verhalten >> Webseiten Content >> Alle Seiten

Als nächstes klicken wir im Bereich Segmente und wählen hier „organische Zugriffe“ aus, so dass nichts anderes mehr ausgewählt ist:

Organische-Zugriffe

Abbildung 1: Organische Zugriffe

Ab jetzt betrachten wir nur noch unseren organischen Traffic, also den Traffic, der über Suchmaschinen auf unsere Seite kommt. Wer es noch gezielter auf Google ausrichten möchte, kann hier die Quelle auf Google begrenzen, aber organische Zugriffe reichen hier normalerweise völlig aus.

Im nächsten Schritt geht es nun darum die Low-Performer Seiten zu identifizieren. Dazu nutzen wir die Filter Funktion.

Abbildung 2: Filter setzen

Hier wählen wir nun alle Seitenaufrufe aus, die in unserem Zeitraum weniger als zwei Seitenaufrufe (bei größeren Seiten kann es auch Sinn machen hier die Zahl entsprechend nach oben zu schrauben) gehabt haben. Durch unser Segment erhalten wir somit alle Seiten die nur einen Besucher durch organischen Traffic erhalten haben.

Abbildung 3: Filterfunktion

Ein praktisches Instrument, um den Inhalt einer Seite zu bewerten, sind die User-Signale wie Absprungrate und Verweildauer. Diese geben uns nämlich darüber Auskunft, ob eine Seite wirklich bei den Lesern kein Interesse geweckt hat, oder ob die wenigen Besucher durch die organische Suche nicht einfach durch eine schlechte interne Verlinkung verursacht worden ist. Denn eine Seite mit einem Besucher und einer hohen Verweildauer wird vielleicht einfach nur selten besucht, bietet aber einen Mehrwert.

Für eine schnelle Vorauswahl kann man daher den folgenden Filter verwenden:

Abbildung 4: Logische Verknüpfung mehrerer Filter

Die nun daraus resultierende Liste kann man nun durchgehen und zum Beispiel auf "noindex" setzen oder überarbeiten. Hier hilft es zum Beispiel auch die URLs zu extrahieren und eine Content-Matrix in Excel zu erstellen, in der man die Inhalte nach verschiedenen Content Faktoren bewertet und Maßnahmen definiert.

Eine weitere Methode mit Google Analytics die Qualität von Texten zu analysieren, ist es herauszufinden, wie weit ein User auf der Seite nach unten gescrolled hat.

Welche Inhalte haben ein starkes Engagement?

Eine weitere Methode, um zum Beispiel schwache Inhalte zu identifizieren, ist es das Engagement zu messen. Dazu wählen wir in Google Analytics Website-Content >> Alle Seiten (1) aus und wählen einen möglich großen Zeitraum. Achtet hier besonders auf mögliche saisonale Schwankungen, wie zum Beispiel Weihnachten oder allgemein auf Jahreszeiten. Es empfiehlt sich also am besten 12 Monate zu nehmen. Andererseits könnt ihr durch eine starke Einschränkung auch die Low-Performer in der jeweiligen Jahreszeit identifizieren.

Nun wählen wir die Vergleichsansicht (2) aus und dann als Vergleichswert Absprungsrate (3) und sortieren am Ende noch nach Seitenaufrufe (4).

Analyse-auf-hohe-Absprungrate

Abbildung 5: Logische Verknüpfung mehrerer Filter

Das Ergebnis zeigt uns nun, welche Seiten mit vielen Besuchern (Sortierung nach Seitenaufrufe) qualitativ nicht gut genug sind (hohe Absprungrate). Diese Seiten, falls sinnvoll, können wir nun inhaltlich überarbeiten, auf "noindex" stellen oder komplett löschen. Bitte bedenkt, dass es auch Seitentypen gibt, die von Natur aus eine hohe Absprungrate haben, dies können zum Beispiel Wetter-, Öffnungszeiten- oder Webcamseiten sein.

Google Analytics Dashboards

Damit ihr nicht alle Berichte jedesmal aufs Neue zusammenklicken müsst, könnt ihr jede Analyse auch in einem Dashboard zusammenfassen. Dazu müsst ihr im jeweiligen Bericht einfach nur auf "Zum Dashboard hinzufügen" klicken.

Abbildung 6: Bericht zum Dashboard hinzufügen

Wer Inspiration sucht, der kann auch auf die Google Analytics Dashboard Gallery zugreifen. Dazu einfach unter Dashboards >>Neues Dashboard klicken und dann auf Aus Galerie importieren klicken:

Abbildung 7: Importfunktion

Hier könnt ihr nun in den Kategorien stöbern oder gezielt mittels Suchbegriffen nach passenden Dashboards suchen, die ihr dann auf eure eigenen Bedürfnisse anpassen könnt.

Abbildung 8: Dashboard Anpassung

Fazit

Google Analytics bietet Optimierern viele wichtige Daten, um Entscheidungen zu treffen und Probleme zu erkennen. Häufig braucht man dafür besondere Filter oder Tracking-Methoden. Dank dem Google Tag Manager kann der SEO diese sehr schnell selbst implementieren und testen. Die daraus gewonnen Daten können, gerade im Zeitalter von Panda und Thin-Content, welche seit kurzem als Soft-404 angesehen werden, sehr wichtige Instrumente sein, um schnell Probleme zu identifizieren. Mit individuellen Dashboards kann man sich je nach Aufgabenstellung ein passendes Reporting zusammenklicken oder über die Google Analytics Dashboard Gallery ein bereits fertiges verwenden. Suchmaschinenoptimierung wird erwachsen und Entscheidungen müssen durch Zahlen untermauert werden, Google Analytics in Kombination mit dem Google Tag Manager bieten nicht nur diese Zahlen, sondern auch die Freiheit und die Flexibilität schnell neue Sachen zu testen und neue Erkenntnisse zu erhalten.

Den ersten Teil des Blogbeitrags verpasst? Hier erfährst Du mehr darüber.

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Veröffentlicht am Jan 7, 2015 von Stephan Walcher