Blind Network
Der Begriff Blind Network stammt aus dem Online Marketing und ist doppeldeutig. Zum einen wird unter Blind Networks ein Werbenetzwerk verstanden, dessen Websites bzw. Werbeplätze dem Kunden nicht preisgegeben werden. Zum anderen bezieht sich die Bezeichnung Blind Network auf Buchungen von Restplätzen in Werbenetzwerken. Der Kunde hat dabei keinen direkten Einfluss auf die Position der Platzierungen, sondern bucht immer als Run of Network (RON).
Blind Networks als Buchungsoption
Wer die Option „Blind Network“ beim Buchen von Display-Anzeigen wählt, entscheidet sich für eine RON-Schaltung und weiß dabei nicht, auf welchen Anzeigenplätzen seine Werbemittel letztlich ausgestrahlt werden. Bei Blind Networks greift der Werbetreibende nicht direkt auf das Angebot eines Werbenetzwerkes zurück, sondern nutzt die Angebote weiterer Vermarkter von Anzeigenplätzen. Diese sammeln mehrere Anzeigenplätze und bieten diese im Gesamtpaket als „Blind Network“ an. Die Abrechnung erfolgt dabei wahlweise über CPC oder CPM bzw. TKP.
Nutzen für Marketing
Wer seine Display-Kampagnen kostengünstig und flexibel mit zusätzlicher Reichweite unterstützen möchte, hat mit Blind Networks eine gute Gelegenheit dazu. Der Unterschied zu gewöhnlichen Display-Schaltungen liegt vor allem im Fokus auf der Quantität. Demnach eignen sich Blind Networks sehr gut für die Werbekampagnen bei Produkteinführungen oder Branding-Kampagnen, bei welchen das Targeting zugunsten einer höheren Reichweite vernachlässigt wird.
Nachteile von Blind Networks
Bei Werbebuchungen über Blind Networks haben Werber zwar die Möglichkeit, günstig Reichweite zu bekommen, allerdings ist nicht genau ersichtlich, wo die Werbeanzeigen letztlich geschaltet werden. Im Extremfall wird das gebuchte Kontingent nur auf den minderwertigen Websites eines Netzwerkes verwendet. Auf diese Weise kann das Werbebudget schnell verpuffen. Durch die fehlenden Targetingmöglichkeiten ist bei Werbeschaltungen in Blind Networks zwangsläufig mit hohen Streuverlusten zu rechnen.
Restplatzbuchungen
Viele Performance Agenturen und Partner für Display-Werbung arbeiten mit Blind Networks im Sinne von Restplatzbuchungen. Dabei besteht für den Werbekunden die Möglichkeit, seine Werbebanner zu günstigen Konditionen auch auf reichweitenstarken Portalen einzubuchen. In diesem Fall kann der TKP deutlich von den eigentlich von den Netzwerken veranschlagten Listenpreisen nach unten abweichen. Auch wenn die Restplatzbuchungen z.T. für eine große Reichweite sorgen, hat der Werbekunde außer bei der Wahl des Netzwerkes bzw. des Placements keinen weiteren Einfluss auf das Targeting. Dennoch können Blind Networks eine sinnvolle Ergänzung im Rahmen einer größeren Anzeigenstrategie sein und die Wirkung von Remarketing bzw. Retargeting-Kampagnen mit zusätzlicher Reichweite unterstützen.
Werbenetzwerke profitieren beim System der Blind Networks im Sinne einer Restplatzverwertung, weil dadurch eine vollständige Auslastung der Werbekapazitäten erreicht werden kann. Besonders in weniger werbeintensiven Jahreszeiten wie z.B. im Januar und Februar nach dem Weihnachtsgeschäft oder bei manchen Branchen im Hochsommer bietet die Restplatzvermarktung eine zusätzliche Einnahmequelle. Die Restplätze werden dabei üblicherweise nicht von den Werbenetzwerken selbst, sondern von Anzeigenbrokern oder Agenturen vermarktet.
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