EAT Guidelines

Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness (kurz EAT) sind die drei wesentlichen Faktoren, mit denen Google die Qualität einer Webseite und nicht zuletzt ihrer Inhalte beurteilt. Durch die sogenannten Core Updates hat EAT in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Insbesondere bei YMYL-Webseiten (Abkürzung für "Your Money or Your Life") haben Expertise, Autorität und Vertrauen einen großen Einfluss auf das Ranking in den Suchergebnissen.

Bedeutung und Beurteilung von EAT

EAT wird in den Quality Rater Guidelines thematisiert und in einem Whitepaper[1] von Google als Rankingfaktor bestätigt. Durch die Übersetzung ins Deutsche wird deutlich, was genau Google mit dem Akronym meint:

  • Expertise steht für Fachwissen und Sachverstand: Bietet die Webseite ein fundiertes und tiefgehendes Fachwissen zu einem bestimmten Thema?
  • Authoritativeness steht für Kompetenz und Maßgeblichkeit: Trägt die Webseite umfassend zur Prägung und Meinungsbildung eines bestimmten Themas bei?
  • Trustworthiness steht für die Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit: Kann den Inhalten und Versprechen einer Webseite getraut werden?


Für die Beurteilung dieser EAT-Qualitätsfaktoren spielen die [Search Quality Evaluators], häufig schlicht als Quality Rater bezeichnet, eine elementare Rolle. Dabei handelt es sich um über 10.000 Google-Mitarbeiter[2], die rund um den Globus verteilt sind und die Aufgabe haben, die Qualität von Webseiten manuell zu beurteilen. Die Quality Rater Guidelines dienen als Leitfaden und geben vor, welche Aspekte in die Beurteilung einfließen müssen. EAT ist dabei ein wesentlicher Faktor. Nach der Beurteilung wird jeder Webseite eine Klassifizierung (Lowest, Low, Medium, High oder Highest Quality) zugesprochen. Neben den Urteilen der Quality Rater dürfte auch das Feedback der Google-Nutzer, beispielsweise in Form von Bewertungen, in die EAT-Beurteilung einfließen.

Your Money or Your Life

Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness sind prinzipiell für jede Webseite von Relevanz. Allerdings gibt es Internetangebote, an die Google höhere Qualitätsansprüche stellt als an andere. Die Suchmaschine fasst diese unter "Your Money or Your Life" (kurz YMYL) zusammen. Damit sind alle Webseiten gemeint, bei denen sich fehlerhafte oder missverständliche Informationen negativ auf das Wohlbefinden oder die Lebensqualität auswirken können. Beispielsweise, weil dadurch ein Teil des Vermögens unwiderruflich verloren geht oder sogar Leib und Leben gefährdet werden. Zu den YMYL-Seiten gehören:

  • Onlineshops und alle anderen Webseiten mit Zahlungsfunktion
  • Webseiten von Finanzdienstleistern wie Banken und Versicherern
  • Webseiten zu Finanz-, Immobilien- und Versicherungsthemen
  • Webseiten zu Gesundheitsthemen
  • Webseiten zu Rechtsthemen
  • Webseiten zu Erziehungsthemen
  • Tutorials mit hohem Risikofaktor (z. B. Elektroreparaturen)

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Für Google spielt EAT bei der Qualitätsbeurteilung von Webseiten, insbesondere von YMYL-Seiten, eine entscheidende Rolle. Folglich sind Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness auch für SEOs ein Themenfeld, mit dem man sich befassen muss. Es steht ohne Zweifel, dass EAT ein Rankingfaktor ist[3]. Und seit den letzten Core Updates ist auch die Relevanz dieses Faktors gestiegen[4].

Dabei sollte man sich klar machen, dass EAT sowohl für die Webseite an sich ein Qualitätsmerkmal ist, als auch für die Autoren von Inhalten. Das heißt, eine Webseite, die mit fachlich korrekten, tiefgehenden, häufig zitierten und verlinkten, aktuellen und verlässlichen Inhalten überzeugt, wird von Google genauso als Kapazität und Referenzen zum jeweiligen Thema wahrgenommen werden, wie der Autor, der die Inhalte verfasst hat. Zumal sich EAT laut Gary Illyes von Google zwischen Autoren per Link übertragen lässt[5].

Damit Webseiten vom Ansehen ihrer Autoren profitieren, muss natürlich erkennbar sein, welcher Autor für den Content verantwortlich ist und was diesen zum Experten auf dem Themengebiet macht. Neben der Nutzung von Authorship Markup empfiehlt es sich deshalb am Ende eines Artikels immer eine Autorenbox mit Basisinfos zu platzieren. Idealerweise wird der Autor auf einer separaten Seite genauer vorgestellt, um sowohl Google als auch den Besuchern die Chance zu geben, die Expertise und Autorität zu erkennen. Dort sollte darauf eingegangen werden, was den Autor befähigt über dieses Thema zu schreiben. Hat er beispielsweise eine entsprechende Ausbildung, Titel oder Zertifikate, Berufserfahrung oder Referenzen? Je detaillierter die biografischen und beruflichen Informationen, desto besser.

Wie immer in der Suchmaschinenoptimierung ist es von Vorteil, wenn man sich fokussiert. Auch das gilt sowohl für die Webseite, als auch für den Autor. Ein Autor, der zu vielen verschiedenen Themen schreibt, kann nicht überall Experte sein. Webseiten, die thematisch breit aufgestellt sind, lassen sich hinsichtlich EAT schwerer greifen und letztlich auch schwerer optimieren.

Google selbst räumt ein, dass es für den Algorithmus schwierig zu ermitteln ist, welchen Wahrheitsgehalt der Content aufweist. Weil die Suchmaschine mit EAT aber noch einen Schritt weiter geht und nicht nur relevante Suchergebnisse liefern will, sondern die Nutzer vor falschen und unseriösen Angeboten schützen möchte, sind die menschlichen Quality Rater umso wichtiger. Als SEO sollte man sich deshalb unbedingt mit den Quality Rater Guidelines vertraut machen um zu erfahren und zu begreifen, was Google unter hochwertigen Webseiten versteht.

Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness kann man nicht von heute auf morgen aufbauen. EAT muss man sich vielmehr über einen längeren Zeitraum erarbeiten. Allein schon deshalb, weil beispielsweise das Domainalter und die Backlinks zu den vertrauensbildenden Maßnahmen gehören. Wichtig ist es dabei, stets am Ball zu bleiben, um kontinuierlich neuen Content zu publizieren. Auch das Aktualisieren und Überarbeiten alter Inhalte ist ein Indiz für Webseiten mit einem hohen Qualitätsanspruch an sich selbst und wird von Google honoriert.

Letztlich zeigt Google durch den verstärkten Fokus auf EAT wieder einmal, was der Suchmaschine am wichtigsten ist: guter Content. Wer seinen Besuchern ordentlich recherchierte, seriöse und ansprechend aufbereitete Inhalte zur Verfügung stellt, die im besten Fall von einem ausgewiesenen Experten verfasst wurden, der kann sich dem Vertrauen von Google sicher sein. Wer dazu selbst nicht in der Lage ist, sollte sich folglich Hilfe von professionellen Textern suchen und bereit sein, in den Content und damit zwangsläufig auch in die Suchmaschinenoptimierung zu investieren.

Einzelnachweise

  1. Fighting disinformation across our products Google Blog. Abgerufen am 29.03.2019
  2. Google: Search Quality Raters Search Engine Land. Abgerufen am 29.03.2019
  3. 10 Rankingfaktoren, die wir wirklich kennen Seopt Blog. Abgerufen am 29.03.2019
  4. Google Core Update: E.A.T. Makes a Meal of Sites Deemed Less Authoritative Searchmetrics SEO & Content Marketing Blog. Abgerufen am 29.03.2019
  5. Reddit Posting Reddit. Abgerufen am 29.03.2019


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