Google Grants

Google Grants ist ein Programm zur Förderung von gemeinnützigen Organisationen, das innerhalb von Google AdWords angeboten wird. Wohltätige Vereine erhalten bei Teilnahme an Grants von Google ein festgelegtes Budget, das ihnen zur Verfügung gestellt wird. Sie können dann mit AdWords Anzeigen schalten, um für ihre Website zu werben. Bei auszuwählenden Keywords, wie beispielsweise "Armut", "Hunger" oder „Wohltätigkeit“, werden Anzeigen innerhalb der Google-Suche angezeigt, die dann zur Website des Vereins führen. Die Nutzung ist mit bestimmten Bedingungen verknüpft.

Allgemeine Informationen zum Thema

Im Jahr 2003 wurde Google Grants gestartet. Mittlerweile ist das Programm in über 36 Ländern verfügbar.[1] Google bietet eingetragenen, gemeinnützigen Organisationen und Vereinen mit Grants eine Möglichkeit, mehr Unterstützer für ihre Aktivitäten und Initiativen zu gewinnen. Sei es über den Verkauf von Merchandising-Artikeln oder via Spendenakquise. Organisationen, die die Bedingungen von Google erfüllen, bekommen ein Tagesbudget von 329 Euro, das sie auf die Schaltung von Textanzeigen in der Google-Suche verwenden können.

Anzeigen werden zwar nur innerhalb der Google-Suche und nicht im Display-Netzwerk von Google dargestellt. Aber die Reichweite ist enorm, da Google alleine in Deutschland mehr als 94% Marktanteil im Bereich Suchmaschinen besitzt.[2] Die Nutzung von Google Grants kann dazu führen, dass eine Organisation zahlreiche Unterstützer gewinnt, bekannter wird und ihre Aktivitäten besser finanzieren kann. So konnte UNICEF mit Google Grants beispielsweise die Verkaufszahlen im Spendenshop um über 40% steigern.[3]

Voraussetzungen für die Teilnahme an Google Grants

Um bei Google Grants registriert werden zu können, sind einige Voraussetzungen notwendig.[4] Die Überprüfung findet durch das Google Ad Grants-Team statt. Falls alle Kriterien erfüllt werden, wird das AdWords-Konto aktiviert und mit Budget von Google aufgeladen.

  • Organisationen müssen einen Wohltätigkeitsstatus haben, der in ihrem Land anerkannt und aktuell ist. In Deutschland ist dies zum Beispiel die Gemeinnützigkeit, die unter den Paragrafen 51 bis 68 der Abgabenordnung definiert ist.[5]
  • Zudem müssen die Organisationen innerhalb des Anmeldungs-Prozesses zwei Zertifikaten zustimmen: Sie verpflichten sich zu einem Kodex zur Nichtdiskriminierung und zum Erhalt und zur Verwendung von Spenden.
  • Die Website, die nach der Aktivierung mit den Textanzeigen verlinkt wird, muss funktionsfähig sein und gemeinnützige Inhalte aufweisen.

Staatliche Einrichtungen, Krankenhäuser und schulische Institutionen können bei Google Grants nicht teilnehmen. Auch steuerlich geförderte Organisationen sind nicht zur Teilnahme berechtigt. Das Programm richtet sich ausschließlich an Nonprofit-Organisationen. Für schulische Einrichtungen gibt es ein ähnliches Programm: Google for Education.[6]

Funktionsweise von Google Grants

Wenn der Bewerbungsprozess erfolgreich durchlaufen wurde, können Empfänger ihr AdWords-Konto konfigurieren und Textanzeigen zu der angegebenen Domain schalten. Dabei sollten sie keine Zahlungsinformationen hinterlassen, da Google eventuelle Belastungen des Kontos nicht zurückerstattet. Lediglich die Auswahl der Landeswährung ist notwendig. Das Budget wird von Google automatisch aktiviert. Um regelmäßig das Budget in Anspruch nehmen zu können, müssen Organisationen zudem dauerhaft einige Bedingungen erfüllen.[7]

  • Nur die angegebene Hauptdomain der Organisation darf verlinkt werden und diese darf nicht überwiegend mit anderen Domains verlinkt sein.
  • Es dürfen keine AdSense-Anzeigen auf der verlinkten Domain vorhanden sein.
  • Ausschließlich relevante Keywords dürfen für die Anzeigenschaltung ausgewählt werden. Sie müssen den Zielen, Programmen und Diensten der Organisation entsprechen.
  • Kommerzielle Werbung ist strikt untersagt.
  • Das AdWords-Konto muss monatlich verwaltet werden. Dazu gehört auch die Auswertung der Performance innerhalb von 90 Tagen nach der letzten Anmeldung.

Bedeutung für das Online Marketing

Google Grants ist ein Nonprofit-Projekt für Nonprofit-Organisationen. Google stellt innerhalb seiner Ressourcen ein festgelegtes Budget zur Verfügung, um wohltätige Projekte zu unterstützen. Nutzer, die nach relevanten Keywords bei Google suchen, werden so auf die Einrichtungen aufmerksam.

Die Relevanz der Keywords wird durch die Ziele der Organisation bestimmt. Sie sollte nur Keywords auswählen, die für die Initiativen und Projekte von inhaltlicher Bedeutung sind. Dabei ist es empfehlenswert, Begriffe auszuwählen, die tatsächlich von interessierten Nutzern gesucht werden. Dazu gehören auch Begriffe wie Volontäre, freiwilliges Jahr oder Praktika in NGOs, um interessierte Unterstützer auf sich aufmerksam zu machen. Longtail-Keywords und Phrasen sollten zusätzlich in Betracht gezogen werden, um einen größeren Bereich an Suchanfragen abzudecken.

Die Effektivität dieser Kampagnen ist indessen von mehreren Variablen abhängig:

  • Wie viele Personen suchen nach den ausgewählten Keywords?
  • Wie viele Personen klicken auf die Anzeigen?
  • Welche weiteren Organisationen haben auf bestimmte Keywords geboten?

Eine gute Performance ist das Ergebnis einer genauen Ausrichtung der Kampagnen und einer vertrauenswürdigen Website. Die Leitfäden für AdWords sind deshalb äußerst hilfreich und sollten unbedingt beachtet werden – insbesondere dann, wenn die Organisation vorher im Bereich Suchmaschinenmarketing nicht aktiv war.[8]

Einzelnachweise

  1. Google Grants verfügbare Domains google.com. Abgerufen am 15.12.2014
  2. Suchmaschinenverteilung in Deutschland im September 2014 de.statista.com. Abgerufen am 15.12.2014
  3. Selbst Moses musste werben gruenderszene.de. Abgerufen am 15.12.2014
  4. Teilnahmebedingungen support.google.com. Abgerufen am 15.12.2014
  5. § 52 Gemeinnützige Zwecke gesetze-im-internet.de. Abgerufen am 15.12.2014
  6. Google for Education google.com. Abgerufen am 15.12.2014
  7. Ist Ihre gemeinnützige Organisation zur Teilnahme an Google Ad Grants berechtigt? google.de. Abgerufen am 15.12.2014
  8. Quick Guide to Google Grants: Google AdWords for Nonprofits wordstream.com. Abgerufen am 15.12.2014

Weblinks