Link Juice
Mit Link Juice (deutsch: Verknüpfungsstärke), Google Juice oder Linksaft wird die Verteilung von Backlinks innerhalb einer Webseite und die Stärke oder Reputation dieser Links (Pagerank) beschrieben. Sowohl die Anzahl als auch die Qualität der Links bestimmen, wie sich der Link Juice zusammensetzt und welche Wirkung er auf die Unterseiten hat.
Allgemeine Informationen
Während einzelne Algorithmen wie PageRank, TrustRank oder AuthorRank konkrete Bewertungsfaktoren für Webseiten und Webinhalte darstellen, ist Link Juice vielmehr ein Meta-Begriff, der mehrere Bewertungsfaktoren zulässt. Die Qualität eines eingehenden Links, die Anzahl aller eingehenden Links und die Art, wie diese Verweise sich auf einer Webseite verteilen, zählen zum Konzept der Verknüpfungsstärke, das von Greg Boser eingeführt wurde. [1]
Daneben bestimmen noch weitere Kriterien die Qualität von Links und Webseiten: Content, Auszeichnungen, Metadaten oder das Ranking in den SERPs.
Bildlich kann man sich beim Begriff „Link Juice“ einen Fluss mit Verzweigungen vorstellen: Die Homepage als Hauptader hat den meisten Linkjuice, die Unterseiten als Nebenarme profitieren vom Linkjuice der Hauptader und geben diesen an weitere Nebenarme ab. Wichtig ist es dabei, einen gleichmäßigen Fluss sicherzustellen, der Linkpower durch interne Verlinkungen sinnvoll verteilt.
Praxisbezug
Es ist empfehlenswert, den Link Juice einer Website gezielt zu steuern. In der Praxis bedeutet das, dass interne Links gezielt gesetzt werden, um Unterseiten zu stärken. Dabei können Unterseiten wie AGBs oder ein Impressum dahingehend verändert werden, dass sie keinen Linkjuice der Hauptseite erhalten. Ein OnPage-SEO-Konzept kann zum Beispiel vorsehen, dass einige Unterseiten keinen Linkjuice erhalten und Seiten mit viel Linkjuice diesen nicht zwingend abgeben müssen.
Vor einigen Jahren versuchten SEOs deshalb im Rahmen von PageRank Sculpting, das Nofollow-Attribut zu verwenden, um bestimmte Seiten nicht mit Link Juice zu versorgen. Der Versuch, den Linkjuice mithilfe des Nofollow-Attributes zu steuern, das eigentlich als Anti-Spam-Maßnahme]] gedacht war, war nicht im Interesse von Google. Denn letztlich wurde nofollow damit zweckentfremdet. Die Konsequenz war, dass Google 2009 die "Spielregeln" änderte und intern nofollow-Links ebenfalls Linkjuice weitergeben können. Empfehlenswert ist es aus diesem Grund, für die interne Verlinkung überwiegend dofollow-Links zu verwenden. Um Seiten vom Crawling auszuschließen, sollte stattdessen mit der robots.txt gearbeitet werden. Doch selbst bei Seiten, die von der Indexierung per Noindex ausgeschlossen werden sollen, empfiehlt es sich, das Attribut „follow“ hinzuzufügend, damit der Crawler dem Link folgen kann und Linkkraft weitergegeben werden kann.
Link Juice vs. Pagerank
In der Praxis wird Link Juice synonym mit Pagerank verwendet. Genau genommen handelt es sich bei Pagerank um einen Begriff, der von Google geprägt wurde und der bezeichnet, wie viel Kraft ein Link an Unterseiten „vererben“ kann. Der Pagerank kann klar berechnet werden, während der Linkjuice vielmehr ein Konstrukt ist, um die Weitergabe von Linkpower zu beschreiben.
Bedeutung für die SEO
Auch wenn der Link Juice ein abstraktes Konzept ist, können sich SEOs daran orientieren. So ist es zum einen wichtig, dass hochwertige Backlinks extern auf eine Webseite verweisen, damit diese viel Linkkraft erhält. Zum anderen ist es aber auch wichtig, dass diese Linkpower optimal auf die Unterseiten verteilt wird. In diesem Zusammenhang wird auch von „Pagerankflow“ gesprochen. Neben einem guten Link Juice ist vor allem für die interne Verlinkung wichtig, dass die Ankertexte für die Links zu den Unterseiten relevante Keywords enthalten. Auf diese Weise kann neben der Verteilung des Linkjuice auch die Relevanz der Seite beeinflusst werden. Dabei ist es wichtig, dass jede Unterseite immer mit exakt dem gleichen Keyword intern verlinkt wird.
Einzelnachweise
- ↑ What is Link Juice?. Wisegeek. Abgerufen am 16. Januar 2014.
Weblinks