Mouseflow

Übergreifend steht Mouseflow im Suchmaschinenmarketing und im Webdesign für einen Vorgang, der Zusammenhänge zwischen Navigation, Formularfeldern und Seitenelementen aufzeigt. Konkret bedeutet Mouseflow aber auch, durch eine Software Tracking-Demos zu erstellen, um das Nutzerverhalten zu analysieren.

Allgemeine Informationen zum Thema

Durch Mouseflow lassen sich Aktivitäten von Nutzern nachvollziehen und qualitativ einordnen. So werden Klicks erkannt, Mausbewegungen, die Nutzung des Scrollrads und der Umgang mit Formularfeldern. Dabei handelt es sich zunächst um Rohdaten, die sich später analysieren lassen.

Damit Nutzer sich nicht gekünstelt verhalten, erfahren sie im Regelfall nichts darüber, dass bei ihnen Mouseflow genutzt wird. Die Analyse als solche besteht aus zwei Stufen:

  1. Session Replay: In diesem Verfahren lässt sich der Besuch einer Website im Nachhinein nochmals durchspielen. Dadurch lassen sich die Aktivitäten aufzeigen, man kann filtern und segmentieren, um mögliche Probleme zu erkennen.
  2. Heatmap: Hierbei geht es um Hervorhebungen von stark frequentierten Bereichen. Das lässt sich mit einer Wärmebildkamera vergleichen, die Bereiche hervorhebt, die besonders oft besucht wurden.


Zusätzlich lässt sich durch die Funnel-Analyse aufzeigen, welche Nutzer sich im nächsten Schritt für eine Konvertierung entscheiden. Des Weiteren lassen sich Formulardaten analysieren, um weitere Erkenntnisse zu erlangen.

In der Anfangszeit von Mouseflow gab es bezüglich der Datensicherheit in Deutschland und im europäischen Raum Probleme, weil die IP-Adressen während der Aufzeichnungen bekannt waren und nicht anonymisiert wurden. Dieses Problem scheint breitflächig behoben worden zu sein, sodass Datenschutzbedenken keine große Rolle mehr spielen sollten[1].

Mouseflow als Unterbegriff für Mouse Tracking

Mouseflow lässt sich letztlich unter dem Begriff Mouse Tracking einordnen, wobei Mouseflow eine von zahlreichen Softwareangeboten ist, um Seitenbesuche zu analysieren.

Rein technisch betrachtet passiert beim Mouse Tracking nichts anderes als das, was mit Google Analytics möglich ist. Ein kleiner Tracking-Code wird in die zu untersuchende Website integriert, die Bewegungen des Mauszeigers werden aufgezeichnet. Alles, was der Nutzer außerhalb des Browsers macht, wird nicht erfasst und analysiert.

Wenn nun der User die Maus bewegt, über die Seite scrollt, Menüpunkte anklickt, werden diese Bewegungen erfasst und ausgewertet. Später kann man sich die Ergebnisse in Form eines Videos ansehen. Dabei können auch beispielsweise hektische Bewegungen oder häufiges Wechseln der Mausposition Aufschluss darüber geben, was im Nutzer vorgeht. So lässt sich etwa erkennen, wenn ein Nutzer erfolglos sucht oder oft die Position verändert. Vermutlich ist er in solchen Situationen unsicher, wird also nicht optimal durch die Seite geführt.

Mausposition und Wissenschaft

Wenngleich die Wissenschaft zur Thematik Mausposition und Blickposition noch nicht viel geforscht hat, lässt sich doch der Schluss formulieren, dass der Blick des Users und die Mausposition in einem recht hohen Prozentbereich eng zusammen liegen.

Dennoch hängen die daraus zu ziehenden Erkenntnisse unter anderem davon ab, was der User gerade macht. Wenn er etwa einen Text liest, verhält er sich naturgemäß anders, als wenn er ein Formular ausfüllt. Wenn die Website sehr interaktiv gestaltet ist, spielt die Maus eine größere Rolle als auf Seiten mit weniger Interaktionsmöglichkeiten.

Faktisch lassen sich aus den Mausbewegungen, die von nur einem Nutzer ausgehen, wenige Rückschlüsse ziehen. Daher ist es ratsam, sich die Videos, die im Rahmen von Mouse Tracking entstehen, nacheinander anzusehen und eine entsprechende Auswertung vorzunehmen.

Erst durch das Zusammenfügen aller aufgezeichneten Videos lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die über eine Momentaufnahme hinaus gehen. Auch die oben genannten Heatmaps bringen Informationen. Denn die „heißen“ Bereiche erhalten offenkundig mehr Aufmerksamkeit als die „kalten“. Das kann bedeuten, dass jene Bereiche mit mehr Aufmerksamkeit gut und wichtig für die User sind.

Es kann aber auch heißen, dass die Bereiche mit weniger Aufmerksamkeit zu wenig Benutzerfreundlichkeit oder thematische Relevanz zeigen[2].

Vorteile und Nachteile von Mouseflow

Mittels Mouseflow lässt sich in Erfahrung bringen, wie auf einer Website interagiert wird. Dadurch lässt sich zum Beispiel erkennen, ob ein Button aus Usersicht richtig platziert wurde oder ob der Nutzer erst lange suchen bzw. scrollen muss, um zum gewünschten Ziel zu kommen. Im Zusammenspiel mit weiteren Tools lassen sich weitere Erkenntnisse gewinnen, die zur Optimierung der eigenen Website führen können.

Nachteilig zu erwähnen ist die Tatsache, dass sich auch bei einer großen Anzahl von Daten nicht immer herausfiltern lässt, aus welcher Motivation heraus ein Nutzer einen bestimmten Bereich angeklickt hat. Auch die Frage, ob beispielsweise Werbeflächen vom User wahrgenommen werden, lässt sich durch Mouseflow bzw. Mouse Tracking nicht überprüfen. Und die Auswertung von Videosequenzen lässt sich – wie erwähnt – nur mit einem relativ hohen Aufwand realisieren.

Bedeutung für das Usability

Isoliert betrachtet sind die Möglichkeiten von Mouseflow zwar nicht zu unterschätzen, sie reichen aber nicht aus, um erschöpfende Informationen gewinnen zu können. Als zusätzliche Maßnahme sei etwa der Einsatz von Eye Tracking empfohlen.

Dennoch ist Mouseflow in den Bereichen Online-Marketing, für Online-Händler, App-Entwickler oder beim Affiliate Marketing sinnvoll, um die eigenen Aktivitäten zu verbessern.

Aufgrund der insgesamt recht geringen Kosten bietet sich Mouseflow auch für Unternehmen oder Selbstständige an, die mit einem kleineren Budget planen müssen[3].

Einzelnachweise

  1. Mouseflow: Definition mso-digital.de. Abgerufen am 24.06.2019
  2. Wie Sie Besucherverhalten mit Mousetracking und Heatmaps beobachten hdnet.de. Abgerufen am 24.06.2019
  3. Mouse Tracking seoagentur.de. Abgerufen am 24.06.2019

Weblinks