Navigationale Suchanfragen
Navigationale Suchanfragen fallen unter den Oberbegriff der Keyword-Recherche und beziehen sich auf eine bestimmte Art von Nutzern, ihre Suche zu gestalten. Neben navigationalen Suchanfragen gibt es zwei weitere Formen, die im folgenden Text angerissen werden: informative Suchanfragen und transaktionale Suchanfragen.
Allgemeine Informationen zum Thema
Die beschriebene Unterscheidung von Suchanfragen soll im wesentlichen dazu führen, die Suche von Nutzern besser einordnen zu können. So kann die Motivation des Users zu einer Monetarisierung bestimmter Shops oder Unternehmen führen. Sie kann aber auch auf einem rein informativen Bedürfnis beruhen, also beispielsweise lediglich dem Erlangen neuen Wissens dienen. Für Website-Betreiber ist es wertvoll zu wissen, was für ein Bedürfnis die Besucher sie auf ihre Seite bringt. So können sie im besten Fall ihre Angebote darauf ausrichten. Nicht in jedem Fall lassen sich Suchanfragen jedoch so eindeutig in die eine oder andere Kategorie einordnen[1].
Unterscheidung der drei Kategorien von Suchanfragen
Navigationale Suchanfragen sind nicht selten auf die Bequemlichkeit der User zurückzuführen. Im Grunde wissen sie schon, was sie finden wollen, umgehen aber die Eingabe der passenden URL durch das Schreiben in das Suchfeld der Suchmaschine. So lässt sich feststellen, dass User, die zum Beispiel die BILD-Zeitung online aufsuchen wollen, die URL „bild.de“ nicht etwa in das Eingabefeld eintippen, sondern in das Suchfeld der Suchmaschine. Was auf den ersten Blick wenig sinnvoll erscheint, kann durchaus eine Erleichterung für den Nutzer bedeuten. Sucht er etwa nicht nur nach seiner Sparkasse, sondern auch nach der Möglichkeit, sofort in den Online-Banking Bereich vorzudringen, kann die navigationale Suchanfrage die Sache erleichtern, sofern die Suchmaschine schnell die gewünschte Unterseite der Sparkasse anzeigt. Navigationale Suchanfragen funktionieren nur bei relativ bekannten Marken oder Unternehmen bzw. Institutionen, da Google nur erfolgreich navigieren kann, wenn die gesuchte Seite einen gewissen Bekanntheitsgrad hat.
Die meisten Suchen können als informative Suchanfragen klassifiziert werden, denn der Wunsch nach Informationen treibt nach wie vor die meisten Menschen an, wenn sie sich an den Rechner setzen und die Suchmaschine ihrer Wahl öffnen. Dennoch muss hier unterschieden werden. Wer etwa nach dem Geburtsdatum von Mick Jagger sucht, wird darauf eine eindeutige Antwort erhalten. Wer dagegen auf der Suche nach Lösungen wie Rotweinflecken auf dem Teppich ist, kann mit zahlreichen Ergebnissen rechnen, zu denen Hausmittel wie auch chemische Reinigungen gleichermaßen zählen können. Je klarer die Fragestellung des Nutzers, desto besser bzw. präziser können die Suchergebnisse sein.
Bei Fragen wie dem Geburtsdatum eines Prominenten ist Google dazu übergegangen, oberhalb der angezeigten Suchergebnisse Infoboxen einzublenden. Sie – je nach Fragestellung ist es häufig Wikipedia, das als Infobox angezeigt wird – liefern die gewünschte Antwort, ohne dass eine weitere Seite angeklickt werden muss. Für Google ist diese Form der Antworten auf Suchanfragen ein weiterer Schritt, der schnellen Bedürfnisbefriedigung nach Informationen nachzukommen. Betreiber von Websites, die nur unterhalb der Infobox angezeigt werden, favorisieren diese Entwicklung dagegen weniger, weil dadurch die Besucherzahlen ihrer Seiten zurückgehen können.
Die dritte Form der Suche im Netz ist die transaktionale Suchanfrage. Sie zeichnet sich durch den klar erkennbaren Ansatz aus, eine aktive Absicht zu verfolgen, also weniger, das Informationsbedürfnis zu befriedigen als einen Plan in die Tat umzusetzen. User, die transaktionale Suchanfragen eingeben, suchen beispielsweise nach einer Möglichkeit, Schuhe zu kaufen, ein Hotel zu buchen oder einen Tisch im Restaurant zu bestellen. Aber auch Suchen wie die nach Terminen beim Arzt oder der Möglichkeit, einer gemeinnützigen Organisation etwas zu spenden, fällt unter die Kategorie der transaktionalen Suchanfrage.
Informationsgehalt der Suchanfragen
Häufig sind navigationale und transaktionale, aber selbst informative Suchanfragen auf lokale Ergebnisse begrenzt. Wer in Hamburg ein griechisches Restaurant sucht und dies ins Suchfeld eingibt, wird keine Ergebnisse angezeigt bekommen, die sich auf Stuttgart oder München beziehen. Allerdings ist diese Differenzierung durch den Nutzer in vielen Fällen gar nicht nötig. Besonders Google weiß viel über uns, sei es der Standort, an dem wir uns gerade befinden, oder Suchen aus der Vergangenheit, die die Suchmaschine sich „merkt“, um sie später auszuwerten bzw. wieder anzuwenden. So kann es passieren, dass lediglich der Suchbegriff „Reservierung“ ausreicht, um regionale Ergebnisse angezeigt zu bekommen, weil Google Informationen über den Standort des Users oder andere Daten, die der Suchmaschine vorliegen, nutzt, um entsprechende Ergebnisse anzuzeigen. Verhindern lässt sich das, indem man sich von seinem Google-Konto abmeldet und den Inkognito-Modus aktiviert. Als weitere Maßnahmen können Seiten von Google-Partnern für die Suche genutzt werden, also Web.de oder T-Online und andere. Sie speichern keine Daten zum Standort. Im letzten Schritt kann bei Google das Speichern bisher erfolgter Suchanfragen unterbunden werden, indem man unter „Einstellungen“ auf „Protokolle ändern“ geht[2].
Bedeutung für die SEO
Unternehmen, die ihre Produkte besser verkaufen wollen, können die Konversionsrate erhöhen, wenn sie bestimmte Keywords optimieren. Die navigationale, transaktionale und die informative Suchanfrage helfen dabei, diese Keyword-Optimierung vorzunehmen. Allerdings ist der Markt hart umkämpft und bei bestimmten Keywords oder Branchen ist die Konkurrenz so groß, dass der Erfolg nicht garantiert ist. Gerade die navigationale Suchanfrage bietet aber gute Chancen, sich weiter vorn bei Google präsentieren zu können, da die Nutzer bereits mit sehr klaren Vorstellungen ihre Anfragen gestalten.
Einzelnachweise
- ↑ 3 Typen von Suchanfragen und Ihre Nutzerintentionen more-fire.com. Abgerufen am 12.10.2018
- ↑ Wer sucht und warum seopt.de.de. Abgerufen am 12.10.2018