Video Advertising

Als Video Advertising (deutsch: Video-Werbeanzeigen) bezeichnet man Werbung, die in Form eines Videos in Internetmedien platziert wird.

Nutzung von Video Advertising

Die Werbevideos können auf unterschiedliche Art und Weise in Webseiten integriert werden, beispielsweise in einem redaktionellen Umfeld oder einem anderen Video vorgeschaltet. Ermöglicht wurde die starke Verbreitung des Video Advertisings erst durch die zunehmende Versorgung der meisten Haushalte mit schnellen Breitband-Internetzugängen, die kurze Ladezeiten für Videos mit sich bringen.

Im Internet wird Video Advertising häufig verwendet, um andere, oft kostenlose Geschäftsmodelle zumindest in Teilen zu refinanzieren. Ein typisches Beispiel hierfür sind die kostenlosen TV-Streaming-Angebote bekannter deutscher Fernseh-Privatsender. Sie stellen einen großen Ausschnitt aus ihrem Sendeprogramm online als Streams zu Verfügung. Gewöhnlich ist ein Teil dieser Sendungen kostenfrei verfügbar und wird durch die Einblendung von bezahlten Werbevideos finanziert. Das Video How to Build Your Business with YoutTube Video Ads, zeigt beispielsweise, wie man Video Ads in YouTube platzieren kann.

Arten der Einbindung von Video Advertising

Es können mehrere Arten der Einbindung von Video Advertising unterschieden werden.[1]

In-Stream Video Ads

Ähnlich wie bei Fernsehwerbespots werden sie vor, während oder nach anderen Videos gezeigt, beispielsweise vor YouTube-Videos oder als Werbeunterbrechungen bei TV-Streams. Je nach dem Zeitpunkt der Schaltung spricht man auch von Pre-, Mid- und Post-Roll Ads. Die Werbevideos sind sehr kurz gehalten und dauern meist nur 15 bis 20 Sekunden. Diese Form der Videowerbung ist allgemein akzeptiert und wird vom Nutzer als "Bezahlung" für den kostenlosen Videocontent angesehen.

In-Banner Video Ads

Diese speziellen Werbevideos werden in andere Werbemittel integriert. Hierfür kommen insbesondere Werbemittel mit großen Werbeflächen in Frage, beispielsweise Medium und Large Rectangles. Da diese Werbevideos parallel zum eigentlichen Content angezeigt werden, kann niemals sichergestellt werden, inwieweit die Aufmerksamkeit des Nutzers tatsächlich auf das Video gelenkt wird.

Video Interstitial

Ein Video Interstitial stellt eine Unterbrechung der Nutzung einer Webseite dar. Es wird in den Vordergrund gerückt, indem der Rest der Webseite ein wenig abgedunkelt wird. Ähnlich wie Layer Ads sind sie bei den Nutzern nur bedingt akzeptiert, da diese durch die Anzeige in ihrer momentanen Tätigkeit unterbrochen werden. Zugleich ist die Aufmerksamkeit sehr groß, da der Nutzer in diesem Moment den restlichen Content nicht mehr wahrnehmen kann. Im schlimmsten Fall können sich Video Interstitials auf die beworbene Marke jedoch sogar negativ auswirken.

In-Text-Videos

Diese Videos sind in den redaktionellen Content eingebettet, sind jedoch zunächst nicht wahrnehmbar. Erst wenn der User den Mauszeiger über entsprechend unterlegte Schlagwörter bewegt, öffnet sich ein Videolayer. Bewegt er den Mauszeiger nicht weiter, so vergrößert sich das Video und wird abgespielt.

Technik

In den meisten Fällen werden Videos noch mithilfe von Flash integriert. Zum Abspielen ist dann ein Flashplayer erforderlich, der auf den meisten gängigen Endgeräten verfügbar ist. Lediglich die mobilen Endgeräte aus dem Hause Apple unterstützen den Flash-Standard nicht. Eine Alternative stellt der HTML 5-Standard, durch den Videos mit allen Plattformen kompatibel eingebunden werden können.

Bedeutung für das Online Marketing

Das Video Advertising ist ein schnell wachsender Markt, der die Bedeutung des Werbezweigs bereits anzeigt. Im Jahr 2013 wurden rund 4,14 Mrd. US Dollar in Video Ads investiert. Experten gehen jedoch bis 2016 von einer Steigerung auf über 8 Mrd. US Dollar aus.[2] Insbesondere angesichts der umfangreichen Nutzung von Videoplattformen wird das Video Advertising zunehmend erfolgreicher.

  • die Top 500 Marken erreichen durchschnittlich pro Monat mehr als 884.000 Videoabrufe
  • 60 Prozent des Internet Traffics 2012 machte Video Content aus[3]
  • jeder US-Bürger konsumiert pro Monat durchschnittlich 19 Stunden Video Content
  • mehr als die Hälfte der Verbraucher sichert Kaufentscheidungen durch Videos ab[4]

Jedes Video, das Nutzer sehen, eignet sich im Grunde genommen für Video Advertising. In der Praxis wird natürlich sehr genau darauf geachtet, dass sowohl Thema als auch Zielgruppe zur eigenen Werbebotschaft und Marke passen. Dann ist es jedoch möglich, die Zielgruppe emotional anzusprechen, wenn sie besonders aufmerksam und aufnahmebereit ist. Dies ist im Rahmen des Brandings wichtig, wenn es darum geht, sich in das Bewusstsein der Verbraucher zu verankern. Aber auch wenn es um konkrete Verkäufe geht, sind Video Ads eine gute Wahl. Sie können die Wahrscheinlichkeit von spontanen Einkäufen und die Kaufbereitschaft steigern.[5]

Einzelnachweise

  1. Internettrend Videowerbung. Unique-Labs.de. Abgerufen am 13.12.2013.
  2. YouTube lohnt sich Adzine.de. Abgerufen am 18.07.2014
  3. Fachpublikation „Bewegtbild im Web 2012/2013“-Kompass BVDW.org. Abgerufen am 18.07.2014
  4. Video Statistics: The Marketer’s Summary. Econsultancy.com. Abgerufen am 18.07.2014
  5. Professionelles Content Marketing setzt auf Videos (Infografik) Content-Marketing.com. Abgerufen am 18.07.2014

Weblinks