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Warum “Edge-SEO” eine Option für Dich sein kann

Es versteht sich von selbst, dass sich Technologien immer schneller weiterentwickeln – und SEO ist da natürlich keine Ausnahme. Daher gilt es, immer die Augen nach neuen Möglichkeiten offen zu halten.

Während Voice Search und strukturierte Daten im Laufe des Jahres 2019 ziemlich sicher eine immer größer werdende Bedeutung bekommen werden, befindet sich ein eher neuer Bereich derzeit noch in der Anfangsphase: “Edge-SEO”.

Ein dezentrales System

“Edge-SEO” basiert auf “Edge Computing”. Im Gegensatz zum Cloud Computing geht es bei “Edge Computing” um die dezentrale Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks, der sogenannten Edge (engl. für Rand/Kante). Dies bedeutet nichts anderes als das Anwendungen, Daten oder Dienste von zentralen Knoten (Rechenzentren) hin zu den äußeren (geographisch nächsten) Rändern eines Netzwerks verlagert werden. Das Ziel: eine ressourcenschonende Verarbeitung zu gewährleisten - sprich die Latenz (Verzögerung zwischen der Eingabe in ein System und der entsprechenden Ausgabe) und die Bandbreitennutzung werden entsprechend reduziert. So kann der User eine Website schnell über eine lokale Verbindung erreichen.

“Edge-SEO” kommt hier ins Spiel, weil es inzwischen möglich ist, Code zu schreiben, der an den sogenannten “edge nodes” - also am Rand des Netzwerks - Änderungen in das Netzwerk einfließen lässt. Dabei spricht man auch von sogenannten “Service Workern”, die in der Regel JavaScript ausführen, ohne dabei auf die dahinter liegende Infrastruktur zuzugreifen.

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Quelle

Die Vorteile

“Edge-SEO” hilft Unternehmen wichtige Komponenten und Code-Anwendungen zu implementieren. Durch die Nutzung von Diensten wie etwa Cloudflare Workers können “Service Worker” dabei einfach und ohne größere Eingriffe in die Infrastruktur integriert werden.

Für “Edge-SEO” bedeutet dies zum Beispiel, dass technische SEO-Requests ausgeführt werden können – vom Einbau einer großen Zahl von hreflang-Tags bis hin zum Einbau und dem Management von Redirects. Das kann zu reduziertem Entwicklungsaufwand und entsprechend reduzierten Kosten führen, da das zentrale DevOps-Team weniger involviert ist. Wichtig ist hier die Formulierung “weniger”, da es bei der Implementierung von “Service Workern” immer eine Abstimmung mit dem zentralen DevOps Team geben muss, um zu verhindern, dass es bei Änderungen auf der Website zu potentiellen Konflikten mit den “Service Workern” kommt.

Schauen wir einmal genauer auf potentielle Einsatzmöglichkeiten für “Service Worker” rund um “Edge-SEO”.

hreflang anders implementieren

Hreflang-Attribute (Tags, die Google die geographische Ausrichtung einer Website verraten und die Auslieferung der passenden Sprachversion ermöglichen), werden üblicherweise über drei Wege integriert:

  • in einer XML-Sitemap

  • als HTML-Link-Element im Header der Website

  • im HTTP-Header

Da manche Unternehmen so schnell wachsen, dass ihre Infrastruktur nicht mehr Schritt halten kann, stellt sich die Frage nach einer alternativen Methode, die auch schnell expandierenden Firmen eine Lösung bietet.

Eine Option kann hier die Unterstützung durch “Service Worker” sein. Sie ermöglichen es Dir, hreflang im <head> zu implementieren und so die Serverantwort für die User Agents der Suchmaschinen zu ändern, ohne dass Mitarbeiter oder Agenturen den Original-Quellcode umschreiben müssen.

Einfaches Redirect-Management

Redirects einzurichten, ist nicht immer so einfach oder unkompliziert, wie es zunächst scheinen mag, da manche Plattformen keine Weiterleitungen unterstützen. Zudem kann es serverseitig Einschränkungen geben und manchmal können Entwicklerteams auch eine Änderung der .htaccess-Datei verweigern.

“Service Worker” können Dir hier helfen, indem sie die Reaktion eines Servers beeinflussen, bevor User die Seite überhaupt zu sehen bekommen. Dies bedeutet, dass die Ausgabe des Servercodes nachträglich an den sogenannten “edge nodes” modifiziert werden können, um etwa einen 3XX-Code anzuzeigen und eine entsprechende Weiterleitung auszuführen. Die Aussteuerung kann in diesem Fall auch einfach von Non-Dev-Teams über Cloudflare Worker Code Generators wie etwa Sloth gesteuert werden.

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Erhöhung der Website-Sicherheit

Seit Jahren drängen alle Suchmaschinen hin zu besseren Sicherheitsprotokollen – und über “Service Worker” kann man eine ganze Reihe an “Security Headern” einbauen:

  • HSTS

  • X-Frame-Options

  • X-XSS Protection

  • Referrer Policy

Durch die Implementierung von “Security Headern” kannst Du nicht nur Deine Website schützen, sondern auch Deine Nutzer vor gefährlichen Sicherheitsrisiken bewahren, von denen die meisten durch passives Scannen erkannt werden.

Edge-SEO regt zum Testen an

Dank “Service Workern” ist es möglich, den Content einer Website sogar kurzfristig anzupassen und mit Google Analytics A/B-Tests durchzuführen, um Kennzahlen im Blick zu behalten bzw. Leistungsschwankungen zu tracken und zu analysieren. Zudem können “Service Worker”, Seitenelemente ändern, sodass sie sich zur Implementierung weiterer A/B-Test-Version eignen.

Logfiles auslesen

Da einige Plattformen (wie etwa Shopify und Salesforce CommerceCloud) keinen Zugriff auf Logfiles zulassen, kann dieser Zugriff über Cloudflare – entweder über Cloudfare Logpush (derzeit in der Betaphase) oder seine “Service Worker” implementiert werden. Alternativ und in diesem Fall tatsächlich sehr viel schneller implementierbar, kannst Du auch BotLogs von Ryte testen ;-).

Änderungen umsetzen

Manchmal ist es nötig, schnell etwas von einer Website zu entfernen. Wenn Du keinen Zugriff auf das CMS hast, kannst Du die Seite dank “Service Worker” dazu bringen, den Besuchern einen 503-Fehler anzuzeigen, bis das Element dauerhaft gelöscht oder umgeleitet werden kann.

Fazit

Es wird deutlich, dass Dir “Service Worker” im Rahmen von “Edge-SEO” das Leben an der ein oder anderen Stelle durchaus erleichtern können. Dabei ist aber wichtig, immer im Zusammenspiel mit DevOps zu agieren, um sicherzustellen, dass Änderungen am Rande des Netzwerks, bei gleichzeitigen Änderungen auf der Website nicht zu Konflikten führen. Denn dann wäre der potentielle Gewinn durch den Einsatz von “Service Workern” auf einen Schlag wieder zunichte gemacht.

Hast Du schon einmal von “Edge-SEO” gehört oder sogar schon Erfahrungen damit gesammelt? Wenn ja, freuen wir uns auf Dein Feedback.

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Veröffentlicht am Jan 31, 2019 von Dan Taylor