Benchmark
Ein Benchmark (deutsch: Maßstab, Marktindex) bietet die Möglichkeit, ein bestimmte Größe anhand eines festgelegten Bezugswertes zu vergleichen.
Durchführung eines Benchmarks
Um einen Benchmark durchführen zu können, muss zunächst der Bezugswert definiert werden. Möchte ein Unternehmer beispielsweise wissen, wie sein Betrieb verglichen mit Konkurrenzbetrieben derselben Branche wirtschaftlich dasteht, definiert er die Kennzahlen Umsatzwachstum, Eigenkapitalrentabilität und Fremdkapitalstruktur als Bezugswerte. Anhand der Werte der besten Wettbewerber in der Branche können die eigenen Zahlen eingeordnet und bewertet werden.
Ziel ist es, von den Unternehmen zu lernen, die es bisher besser machen. Ein Benchmark dient nicht nur dem reinen Selbstzweck. Unternehmer sollten aus den Ergebnissen einen Maßnahmenkatalog ableiten, mit dessen Abarbeitung sich die jeweilige Situation verbessern lässt.
Qualität eines Benchmarks
Damit ein Benchmark aussagekräftig ist, müssen die erarbeiteten Kennzahlen sowie die ermittelten Werte objektiv, valide und verlässlich sein. Zu diesem Zweck wird mit wissenschaftlichen Methoden und Spezialsoftware gearbeitet, die bei der Erarbeitung und Bewertung der Daten unterstützt.
Vor- und Nachteile eines Benchmarks
Ein Benchmark hat den Vorteil, dass Unternehmen ihre eigenen Stärken und Schwächen identifizieren und daran arbeiten können. Er liefert die Basis für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, hilft bei der Strategieentwicklung und erkennt die besten Unternehmen, deren Ergebnisse es zu erreichen und zu übertreffen gilt.
Problematisch ist beim Benchmarking, dass je nach Konstellation sensible Daten zwischen Wettbewerbern ausgetauscht werden, sodass externe Personen Einblick in das Unternehmen erhalten. Verfügbare Benchmarking-Daten in Datenbanken sind häufig nicht aktuell, was die Aussagekraft des Benchmarks schmälert. Als negativ empfinden viele Unternehmer auch, dass sie beim Benchmarking zwar erfahren, wie sie mit ihrer Leistung an den Branchenbesten heranreichen können, nicht jedoch, wie sie ihn überholen können.
SEO Benchmarks
In der Suchmaschinenoptimierung spielen Benchmarks eine sehr große Rolle. Rankt eine andere Website mit ähnlicher Zielsetzung wesentlich besser als die eigene, so bedarf dies der Ursachenforschung. Auch wenn die eigene Website Positionen in den SERPs eingebüßt hat oder Seiten der Konkurrenz plötzlich aufgestiegen sind, wird ein Benchmark durchgeführt, um die Ursachen aufzudecken. Hierzu werden die eigene Website und die der Konkurrenz nebeneinander verglichen und Unterschiede aufgedeckt.
Wie man einen SEO Benchmark aufbauen kann, verrät Rand Fishkin in seinem Artikel: Benchmarking your Website: Metrics to Review before an SEO Engagement begins. Typische Vergleichskriterien im Rahmen eines Benchmarks sind beispielsweise[1]
- Alter der Domain
- Listung im DMOZ-Verzeichnis
- Alexa Rank
- Herkunft der IP-Adresse
- eingehende Backlinks
- indizierte Seiten im Suchmaschinenindex
- OnPage Optimierung (z. B. Inhalte der Metadaten, Überschriften)
- interne Verlinkung
- sauberer Code
Wurden anhand des Benchmarks Schwachstellen auf der eigenen Website festgestellt, kann anschließend ein Maßnahmenkatalog erstellt werden. So können sukzessive Verbesserungen an der Website vorgenommen werden. Ob die Maßnahmen Früchte tragen, zeigt sich meist innerhalb kurzer Zeit anhand von Veränderungen des Rankings.
Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung
Benchmarks spielen im Bereich der Suchmaschinenoptimierung eine übergeordnete Rolle. Der Vergleich eigener Projekte mit den Erfolgen anderer Websites zeigt Verbesserungspotenzial auf und schafft die Basis für bessere Rankings. Sobald sich negative Entwicklungen im Suchmaschinenranking ergeben, sollten die zuständigen Suchmaschinenoptimierer stets hinterfragen, was andere besser oder anders machen, wodurch sie in der Gunst der Suchmaschine gestiegen sind. Ein Benchmark ist hierfür das richtige Werkzeug.
Einzelnachweise
- ↑ SEO Benchmark. SlideShare. Abgerufen am 15. November 2013.
Weblinks