Direct Type-in


Von Direct Type-in (deutsch: direktes Eintippen) spricht man, wenn der Besucher einer Website diese gefunden hat, indem er die URL auf gut Glück in die Adresszeile seines Browsers eintippt.

Zustandekommen von Direct Type-ins

Früher kamen Direct Type-ins durch eine Eigenheit bestimmter Browser zustande. Gab der User in die Adresszeile des Browsers einen Suchstring ein, der keine Domainendung aufwies, wurde automatisch die Top-Level-Domain „.com“ angehängt.[1] Existierten die dadurch generierten Domains tatsächlich, wurde der Zugriff als Direct Type-in gewertet. Später wurden Suchanfragen ohne Domainendung allerdings nicht mehr automatisch ergänzt, sondern je nach Browser an die Suchmaschinen Google oder Bing umgeleitet. Somit war hier diese Möglichkeit des Direct Type-ins nicht mehr gegeben.

Heute spricht man vom Direct Type-in, wenn ein User einen Suchstring und eine angehängte Top-Level-Domain auf Gut Glück eingibt. Landet er dabei auf einer tatsächlich existierenden Website, liegt ein Direct Type-in vor. Diese Art des Websitezugriffs steht im Gegensatz zum Besuch auf der Grundlage eines Hyperlinks oder eines Eintrags in einer Suchmaschine.

Häufigkeit von Direct Type-ins

Wie häufig Direct Type-ins vorkommen, hängt einerseits von der Länge und andererseits von der Aussagekraft des Schlagworts ab, das in der Domain verwendet wird. Sehr viele Direktaufrufe dürften beispielsweise generische Domains wie auto.de, kredit.de oder schuhe.de aufweisen. Bei sehr guten Keyworddomains können die Direct Type-ins einen Anteil von mehreren Prozent an den Gesamtzugriffszahlen einnehmen.

Je länger eine Keyworddomain ist, desto uninteressanter wird sie hinsichtlich der Anzahl der Type-Ins. Theoretisch ist es natürlich möglich, dass ein Interessent auf der Suche nach „Hochglanzküchen“ auf dem direkten Weg fündig wird. Allerdings können mit derart langen Suchstrings in der Praxis nur sehr wenige Direct Type-ins generiert werden. Die direkten Zugriffszahlen können zudem durch Rechtschreibproblematiken zusätzlich gedrückt werden, beispielsweise wenn ein Wort „st“ oder einen der Umlaute ä, ö oder ü enthält. In Deutschland sind für Direktzugriffe in erster Linie Websites mit der Top-Level-Domain „.de“ relevant.

Ermittlung der Direct Type-ins

Wie oft auf eine Website per Direct Type-in zugegriffen wird, kann über einschlägige Analysetools sehr einfach herausgefunden werden. Google Analytics beispielsweise ermöglicht die Auswertung der Besucherquellen. Neben der Herkunft aus organischen Suchergebnissen, von Referrals oder aus sozialen Medien wird hier auch die Anzahl der Direktzugriffe ausgegeben. Ausgehend hiervon können verschiedene Kennzahlen ermittelt werden, beispielsweise die Anzahl der Type-Ins pro Tag.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Direct Type-ins stehen in einem direkten Zusammenhang mit der Nutzung von Keyworddomains, die aufgrund ihres guten Rankings in den SERPs für einige Zeit ein bedeutsames Kriterium im Bereich der Suchmaschinenoptimierung waren. Wie in einem Blogbeitrag der Internetwarriors berichtet wird, hat Google die Bevorzugung von Keyworddomains in den Suchergebnissen im September 2012 durch das sogenannte „EMD Update“ aufgegeben. Für die Generierung von Direct Type-ins haben sie jedoch nicht an Bedeutung verloren.

Viele Seitenbetreiber nutzen Keyworddomains zum Aufbau paralleler Satellitenseiten, von denen aus die Besucher, die über einen Direct Type-in auf die Seite gelangt sind, zur eigentlichen Hauptseite weitergeleitet werden. So können beispielsweise Onlineshops, die ihre URL auf Basis eines Markennamens aufgebaut haben, trotzdem den auf themenrelevante Suchbegriffe bezogenen Direct Type-in Traffic mitnehmen. Allerdings wird es immer schwieriger, an Type-In-Domains mit einem hohen Anteil von Direct Type-ins zu gelangen. Da diese ein hohes Umsatzpotenzial mitbringen, werden sie auch zu entsprechend hohen Preisen gehandelt. Sechs- bis siebenstellige Beträge sind für kurze, eingängige und leicht zu merkende Keyworddomains keine Seltenheit.[2]

Einzelnachweise

  1. Type-In Traffic. Domainmonitor.ch. Abgerufen am 22. November 2013.
  2. Schema: Traffic und seine Quellen. broadblog.de. Abgerufen am 22. November 2013.

Weblinks