Listicle

Als Listicles (auch: Listenartikel) werden Artikel bezeichnet, die überwiegend in Listenform veröffentlicht werden. Listen können komplexe Sachverhalte leicht konsumierbar machen. Dadurch sind diese Texte besonders im Web auf Blogs sowie in Social Media erfolgreich und können im Rahmen von Content Marketing hohe Reichweiten erzielen. Die Bezeichnung „Listicle“ ist ein Kofferwort und setzt sich aus den Englischen Wörtern „list“ (dt. Liste) und „article“ (dt. Artikel) zusammen.

Ursprung

Wann Listicles erstmals im Web veröffentlicht wurden, ist vermutlich nicht mehr genau nachvollziehbar. Fest steht, dass die als Listen online gestellten Artikel vor allem mit der Entwicklung des Web 2.0 und später mit Social Media sehr populär geworden sind.

Tatsächlich sind Auflistungen in Schriftform nicht neu, sondern ihr Ursprung reicht bis in die Antike zurück. Man denke dabei nur an die sieben Weltwunder oder an die zwölf Heldentaten des Herakles. Später, in der Bibel, findet das „Listicle“ ebenfalls weite Verbreitung, spätestens mit dem wohl berühmtesten „Listicle“ der christlichen Welt, den Zehn Geboten.[1]

Während bei antiken und biblischen Listen vor allem auch die Bedeutung der Zahlen eine wichtige Rolle spielte, sorgen moderne Listicles im Web vor allem durch die Art der Zusammenstellung sowie die Zahl an sich für Aufmerksamkeit.

Charakteristika

Listicles zeichnen sich dadurch aus, dass sie Content in Listenform anbieten. Dadurch können die veröffentlichten Inhalte vor allem im Web sehr einfach konsumiert werden. Die Nutzer müssen nur wenig lesen, um den Content des Listicles schnell zu erfassen.

Die Merkmale zusammengefasst:

  • Einfachheit: Listicles sind dank der Strukturierung und klaren Gliederung in Listenform sehr leicht im Web zu konsumieren.
  • Erkenntnisgewinn: Wer ein Listicle konsumiert, erhält zu einem Thema schnell verschiedene passende Informationen.
  • Kürze: Listicles zeichnen sich durch ihre Kürze aus. Damit einher geht, dass die Auflistungen in der Regel nicht genutzt werden, um Sachverhalte besonders tiefgründig zu erörtern wie zum Beispiel bei einem Whitepaper. Vielmehr geht es darum, in kurzer Zeit einen Sachverhalt schnell zu erfassen.
  • Einfacher Zweck: Ein Listicle kann verschiedene Zwecke erfüllen. In der Regel dienen Listicles der Unterhaltung, indem die Listen auf humorvolle Weise zusammengestellt werden. Möglich sind aber auch ganz praktische Listen, die Ratgebercharakter besitzen.


Arten von Listicles

Im Web haben sich verschiedene Formen von Listicles etabliert. Hier ist ein Versuch, diese zu klassifizieren:

  • Ranked Listicle: Diese Auflistungen erfolgen in nummerierter Form, wobei die höchste Nummer den wichtigsten Aspekt enthält. Es gibt jedoch auch Listicles, die in chronologisch absteigender Reihenfolge vorgehen. Typische Titel für derartige Texte sind zum Beispiel „Die 10 lustigsten Katzenvideos auf YouTube“ oder „Die 10 teuersten Startups der Welt“.
  • thematisches Listicle: Letztlich ist zwar jedes Listicle thematisch orientiert. Doch bei dieser speziellen Form spielt die Reihenfolge der einzelnen Aspekte keine übergeordnete Rolle wie bei einem Ranked Listicle. Ein Beispiel für einen solchen Text wäre „7 Dinge, auf die du beim Vorstellungsgespräch achten solltest“.
  • Random Listicle: Diese Texte bieten den Lesern verschiedene Punkte, deren Reihenfolge von den Nutzern jedoch beliebig festgelegt werden kann. Typische Listicles dieser Art sind zum Beispiel „10 Dinge, die Sie schon immer über SEO wissen wollten“.
  • „Pseudo-Listicles“: Hierbei handelt es sich um Listicles, die als Basis für einen ganzen Artikel verwendet werden. Die einzelnen Aspekte werden dann nicht in einer kurzen Liste veröffentlicht, sondern jeder einzelne Punkt der Liste wird ausführlich beschrieben und dargestellt.

Grundsätzlich gilt für alle Listicles, dass sie selten nur mit Text als Content arbeiten. Typischerweise wird jeder einzelne Punkt in einer Listicle mit einem Bild, einem Video oder sogar einem Meme angereichert.

Nutzen für Online-Marketing

Listicles genießen meist immer eine sehr hohe Aufmerksamkeit und sind beliebt bei Nutzern, weil sie sehr leicht konsumiert werden können. Aus diesem Grund werden Listicles häufig im Rahmen von Content Marketing-Kampagnen oder auch für das Storytelling eingesetzt. Veröffentlicht werden Listen meist in Blogs oder auch auf Social-Media-Portalen wie Facebook.

Mit Listen können Marketer sehr hohe Reichweiten erzielen. Dies gilt umso mehr, wenn Listicles viralen Charakter haben und von sehr vielen Nutzern in sozialen Netzwerken geteilt werden.

In abgeschwächter Form finden Listicles auch als Bullet-Point-Listen in herkömmlichen Texten Anwendung. Dort lockern Aufzählungen nicht nur Content auf, sondern sind auch unter SEO-Aspekten nützlich, weil sie dem Googlebot das Crawling des Inhalts erleichtern. Zugleich besteht die Möglichkeit, dass Listicles von Google für Featured Snippets verwendet werden.

Einzelnachweise

  1.  Die sechs ältesten Listicles der Menschheit watson.ch Abgerufen am 27.08.2018

Weblinks