Python
Python ist eine interpretierte, höhere Programmiersprache, die mit dem Ziel einer guten Programmlesbarkeit entworfen und anfangs im Hochschul- und Ausbildungsbereich als Lehrsprache eingesetzt wurde. Python liegt derzeit in der Version 3.4 vor und wird durch die Python Software Foundation getragen. Als gemeinnütziges Projekt ist Python frei verfügbar und quelloffen. Die Sprache ist plattformunabhängig und läuft auf Betriebssystemen wie Linux, Unix, Mac und Windows. Häufige Anwendungsfälle für Pythoncode sind String-Operationen, Webentwicklung, Software Engineering und Schnittstellen für Betriebssysteme.[1]
Geschichte
Guido van Rossum entwickelte Python Anfang der Neunziger Jahre, während er am niederländischen Zentrum für Mathematik und Informatik in Amsterdam beschäftigt war. Der Name Python kam zustande, weil van Rossum ein großer Fan der britischen Komikergruppe Monty Python war. Pythoncode ist oft wesentlich kürzer als vergleichbarer Quellcode einer anderen Programmiersprache, wird aber auch häufig mit Zitaten aus Monty Python angereichert.
Da die Struktur durch Einrückungen gebildet wird, kann auf Klammern verzichtet werden. Zudem verfügt Python über relativ wenige Schlüsselwörter, die das Erlernen der Sprache vereinfachen. Grundlegendes Ziel von Python war es, eine einfache und übersichtliche Sprache zu schaffen, die mit einer reduzierten, aber erweiterbaren Standardbibliothek ausgestattet ist. Der Vorläufer von Python war die Sprache ABC, deren Standardbibliothek sehr komplex und nicht erweiterbar ist.[2]
Funktionsweise
Python unterstützt mehrere unterschiedliche Programmierparadigmen. Im Grunde ist es eine Multiparadigmensprache, die es erlaubt, die Vorteile verschiedener Programmierparadigmen zu nutzen. So können zeitkritische Programmteile zum Beispiel im Nachhinein in C oder C++ geschrieben werden.[3] Python unterstützt strukturierte, objektorientierte, aspektorientierte und funktionale Programmierstile. Teilweise geschieht dies durch Teilelemente der Python-Sprache.
Die Verwaltung von Datentypen erfolgt dynamisch. Das bedeutet, dass die Zuweisung von Datentypen und Werten oder Wertbereichen mithilfe von Referenzen während des Programmierens umgesetzt wird. Diese Referenzen fungieren als Zeiger für bestimmte Elemente, die zur Laufzeit des Programms überprüft werden können. Der Python-Interpreter, der den Quellcode parst, analysiert und ausführt, verfügt zudem über einen interaktiven Modus. Somit können Anfänger direkt sehen, was das Programm macht – gerade beim Erlernen der Sprache ist dies ein entscheidender Vorteil.[4]
Charakteristika
- Datentypen: Mit Zahlen, Strings, Listen, Tupel und Sequenzen sowie Wörterbüchern stehen verschiedene Standarddatentypen zur Verfügung. Den Kern von Python bilden die dynamischen Datentypen: Sie lassen sich begutachten, verändern und erzeugen.
- Kontrollstrukturen: Gruppierungen erfolgen mithilfe von Einrückungen. Bedingte Verzweigungen werden mit if, elif und else realisiert. Schleifen werden mit for, break und continue umgesetzt. Nützlich sind die range- und len-Funktionen, mit denen über Indizes einer Sequenz iteriert werden kann. Funktionen werden mit def bestimmt. Bekannte Schlüsselwörter aus der funktionalen Programmierung wurden ebenfalls integriert: Mit map, filter, reduce und lamdba lassen sich Funktionen, Elemente und Sequenzen erzeugen, ansprechen und verändern.
- Syntax: Viele Funktionen in Python werden über leicht erlernbare Schlüsselwörter abgebildet, die sich am ANSI-C oder POSIX-Standard orientieren. So finden sich Programmierer schneller zurecht.
- Klassen als Objekte: Klassen sind in Python Objekte, die aus Methoden und Attributen bestehen. Dabei sind Methoden Funktionen einer Klasse und Attribute sind die dazugehörigen Daten. Vererbung und Mehrfachvererbung sind möglich.
- Module: In Python stehen zahlreiche Standardmodule oder Bibliotheken zur Verfügung. Sie werden zunächst importiert, um dann Funktionen, Variablen und Klassen des Moduls verwenden zu können. Für viele Anwendungsfälle stehen spezielle Module bereit.
- Fehlerbehandlung: Jeder Fehler im Programm wird von Python sofort bemerkt. Der Nutzer erhält eine Meldung mit der entsprechenden Codezeile und weiteren Informationen. Mit dem try-except-Befehlen sind Ausnahmebehandlungen möglich, wobei Ausnahmen auch selbst definiert werden können, um Programmfehler vorab zu vermeiden.
Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung
Python wird häufig in den Bereichen Webentwicklungen, Internetprotokolle und Serverinfrastrukturen verwendet. Mit dem PyPI sind weitere Anwendungsgebiete möglich – hier können Module und Pakete begutachtet und heruntergeladen werden.[5] Für Google gibt es beispielsweise eine API, die die Integration von Daten und Diensten in Apps oder Websites mithilfe von Python erlaubt.[6]
Interessant für die Bereiche Online Marketing und Suchmaschinenoptimierung ist zudem das Modul Djchango, das für sogenannte Single-Page-Webanwendungen angeboten wird. Mit Djchango lassen sich seo-relevante Einstellungen dieser Websites verändern.[7] Darüber hinaus wird Python oft verwendet, um maßgeschneiderte SEO-Tools zu programmieren – mit dem Nachteil, dass Python keine ausführbare Datei bereitstellt, sondern den Quellcode ausführt. Kommerzielle SEO-Software wird aus diesem Grund mit anderen Sprachen programmiert.
Einzelnachweise
- ↑ What is Python good for? docs.python.org. Abgerufen am 13.04.2015
- ↑ The Making of Python artima.com. Abgerufen am 13.04.2015
- ↑ Python, Programmieren macht Spaß thomas-guettler.de. Abgerufen am 13.04.2015
- ↑ What is Python? Executive Summary python.org. Abgerufen am 13.04.2015
- ↑ PyPI - the Python Package Index pypi.python.org. Abgerufen am 13.04.2015
- ↑ Google Maps API integration gets simpler with Java and Python libraries thenextweb.com. Abgerufen am 13.04.2015
- ↑ django-seo-js 0.3.1 pypi.python.org. Abgerufen am 13.04.2015
Weblinks