Tracking Code
Ein Tracking Code ist ein kleiner Code, der meist als JavaScript in den HTML-Quellcode einer Webseite implementiert wird. Diese Codezeilen ermöglichen es Advertisern, Webmaster und Marketern, die Besucherströme auf Webseiten und die Aktivitäten der Nutzer zu analysieren. Tracking Codes sind eine wichtige Voraussetzung für das Conversion-Tracking. Wenn entsprechende Codes eingesetzt werden, müssen die Datenschutzbestimmungen angepasst werden. Tracking Codes sind nicht zu verwechseln mit Tracking-Parametern, die an die URL angefügt werden.
Allgemeine Informationen
Tracking Codes sind thematisch verwandt mit Cookies, Zählpixeln sowie der Logdateianalyse und sind eine Voraussetzung für die Analyse des Besucherverhaltens. Mit Tracking Codes können Daten zu Webseitenzugriffen, Traffic, Klickpfaden oder weitere KPIs abgerufen werden. Um das Nutzerverhalten tracken zu können, müssen die Codes in den HTML-Quellcode eingebunden werden. Um die Daten auszulesen, muss eine entsprechende Software wie Google Analytics inklusive Konto vorhanden und mit der jeweiligen Website verknüpft sein. In der Regel wird für jede Webseite und jedes HTML-Dokument unabhängig von der verwendeten Software genau ein Tracking Code verwendet .[1]
Funktionen
Tracking Codes sind Zeichenketten aus Zahlen und Buchstaben, die zunächst generiert und anschließend in den Quellcode einer Webseite eingefügt werden. Dies erfolgt meist über einenJavaScript-Code, der beim Aufruf der Webseite ausgeführt wird. Der Client sendet daraufhin Daten wie IP-Adresse, geklickte URLs oder Verweildauer an den Server oder das Programm, das zur Analyse verwendet wird. Ein Tracking Code wird üblicherweise im Quellcode im Head-Bereich der zu analysierende Webseite hinzugefügt.
Weitere mögliche Funktionen, die ein Tracking Code mit Hilfe entsprechender Webanalyse-Tools erfüllen kann:
- Event-Tracking
- Erfassen der Lesetiefe
- Erfassen der Besucheraufmerksamkeit mit Heat-Maps
- Analyse von E-Commerce-Daten
- Kontrolle von Klicks durch Werbeanzeigen
- Kampagnen-Tracking
Google Analytics basiert in seiner aktuellsten Version auf dem sogenannten Global Site Tag, das das Universal Tracking mit analytics.js ablöst. Damit kann neben dem eigentlichen Tracking einer Webseite auch Cross-Channel- und Cross-Device-Tracking sowie Event-Tracking durchgeführt werden. Ein entsprechender Tracking-Code sieht dann so aus:
<!-- Global Site Tag (gtag.js) - Google Analytics -->
Die vorherige Code-Version sieht so aus:
<!-- Google Analytics --> <!-- End Google Analytics -->
Für eine bessere Übersicht und Kontrolle aller Tags und Tracking Codes einer Webseite kann der Google Tag Manager genutzt werden. Damit wird der Tracking Code nicht direkt in den Quellcode implementiert, sondern über ein Web-Inferface zum Tag Manager hinzugefügt.
Alle neueren, von Google angebotenen Tracking Codes laden das JavaScript asynchron, wodurch der Seitenaufbau nicht verhindert werden soll.
Tracking Codes und Datenschutz
Das Verwenden von Tracking Codes zieht einige wichtige Konsequenzen nach sich, die den Datenschutz und weitere Aspekte des Telemediengesetzes betreffen. So ist es derzeit in Deutschland noch umstritten, inwiefern IP-Adressen gesammelt werden dürfen. Das Landgericht Berlin hält die Speicherung von IP-Adressen ohne Einwilligung des Nutzers für rechtswidrig, während das Amtsgericht München das Gegenteil für richtig hält. Die Frage wird unterschiedlich beantwortet, je nachdem ob IP-Adressen als personenbezogene Daten interpretiert werden oder nicht. Eine Möglichkeit, diesen Problemen aus dem Weg zu gehen, ist die Anonymisierung von IP-Adressen.[2] Wird ein Tracking auf Webseiten verwendet, müssen Nutzer in den Datenschutzbestimmen darüber informiert werden. Außerdem muss ihnen die Möglichkeit gegeben werden, der Datenerhebung zu widersprechen. Das kann zum Beispiel in Form eines Plugins erfolgen, welches das Tracking unterbindet.
Webmaster sollten bei der Verwendung von Google Analytics eine zusätzliche Zeile in den Code einfügen, durch welche die IP-Adresse der Nutzer anonymisiert an Google übertragen wird.
Wird der Global Site Tag verwendet, wird diese Zeile für das Anonymisieren aller Events eingefügt:
gtag('config', 'GA_TRACKING_ID', { 'anonymize_ip': true });
Wird der alte Code genutzt, sorgt diese Zeile für eine Anonymisierung der IP-Adresse:
ga('set', 'anonymizeIp', true);
Umsetzung in der Praxis
Um Tracking Codes noch effektiver zu verwenden, sind einige Kenntnisse in den Bereichen HTML und JavaScript äußerst hilfreich. Das Einbinden des Codes und die Einstellungen des Trackings sind für Laien meist komplex. Häufig bieten CMS wie WordPress oder Online-Shop-System passende Plugins, um den Tracking Code mit wenigen Klicks datenschutzkonform einzupflegen.
Nutzen für die Suchmaschinenoptimierung
Wer Suchmaschinenoptimierung professionell und erfolgreich betreiben möchte, muss wissen, was auf seiner Webseite passiert. Tracking Codes sind somit in Verbindung mit Webanalyse-Tools eine wichtige Voraussetzung dafür, dass valide Daten zum Nutzerverhalten, zu Traffic und zur Seitenperformance erhoben werden können. Ohne dieses Datenmaterial können zum Beispiel die Erfolge oder auch Misserfolge von Suchmaschinenoptimierung nicht nachvollzogen werden. Für SEOs beginnt die Arbeit in der Regel mit der Analyse einer Webseite. Die korrekte Implementierung von Tracking Codes auf der Zielseite spielt dabei eine zentrale Rolle.
Einzelnachweise
- ↑ Über Propertys. support.google.com. Abgerufen am 28. April 2014.
- ↑ Google Analytics datenschutzkonform einsetzen. datenschutzbeauftragter-info.de. Abgerufen am 28. April 2014.