Tracking Pixel


Tracking Pixel (auch: Zählpixel, IVW-Pixel, Pixel-Tag, 1x1 Pixel oder Web Beacon) sind kleine Grafiken, die beim Aufruf einer Webseite oder HTML-E-Mail automatisch geladen werden und das Tracking des Nutzerverhaltens ermöglichen.[1] Das Laden eines Tracking Pixels kann in einem Webanalyse-Tool als Seitenaufruf oder E-Mail-Öffnung interpretiert werden.

TrackingPixel de en.png


Merkmale eines Tracking Pixels

Ein Tracking Pixel ist eine Grafik, die meist Abmessungen von nur 1x1 Pixel aufweist. Dadurch ist die Grafik so klein, dass sie dem Besucher einer Webseite oder Empfänger einer E-Mail kaum auffällt. Um optisch am Bildschirm nicht aufzufallen, werden diese Zählpixel teilweise sogar transparent gestaltet oder in der Hintergrundfarbe der Website eingefärbt. In der Regel sollen Nutzer den Tracking Pixel nicht sehen.[2] Im Vordergrund stehen die Abläufe, die durch den Download der Tracking-Grafik begonnen werden.

Im Quellcode können Tracking Pixel folgendermaßen aussehen:

<img style=“position: absolute; visibility: hidden;“ src=“Tracking Pixel URL“>
<img style=“display: none;“ src=“Tracking Pixel URL“>
<img src=“Tracking Pixel URL“ width=“0“ height=“0“>

Die Tracking-Pixel-URL ist der Speicherort auf dem Server. Beim Aufruf einer Webseite durch den Nutzer wird das Bild mit dem Tag von diesem Server geladen. Mit dem Attribut Style werden die optischen Eigenschaften definiert, wie zum Beispiel Unsichtbarkeit oder eine sehr geringe Größe.


Vom Tracking Pixel erfasste Daten und Informationen

Der Betreiber einer Website oder der Versender einer E-Mail fügt das Tracking Pixel mittels eines Codes in den HTML-Code der Website oder E-Mail ein. Dieser Code enthält einen externen Link zum Pixel-Server. Ruft ein Nutzer nun die Zielseite auf, wird der HTML-Code vom Client – meist dem Browser des Nutzers – abgearbeitet. Der Browser folgt dem Link und ruft die (nicht sichtbare) Grafik auf. Dieser Aufruf wird vom Server in den Logfiles registriert und notiert.

Zusätzlich werden über dieses Verfahren verschiedene Daten über den User übermittelt. Teilweise ist hier die Kombination mit JavaScript notwendig, um Daten über das Betriebssystem oder den Browsertyp zu erheben. Folgende Daten können mit Hilfe eines Tracking Pixels erhoben und analysiert werden:

  • verwendetes Betriebssystem
  • Art der Webseiten- oder Mail-Nutzung, zum Beispiel Mobil oder Desktop
  • eingesetzter Client, zum Beispiel ein Browser oder Mailprogramm
  • Bildschirmauflösung des vom Nutzer verwendeten Endgeräts
  • Zeitpunkt des Aufrufs der E-Mail oder der Webseite
  • Aktivitäten auf der Website während einer Sitzung bei Einsatz von mehreren Tracking Pixeln
  • IP-Adresse für Rückschlüsse auf ISP und den Standort


Tracking Pixel einbauen

Je nach System unterscheidet sich der Einbau eines Tracking-Pixels. Teilweise kann dies über das verwendete Content Management System geschehen, teilweise muss das Pixel direkt im Quellcode der E-Mail oder der Webseite implementiert werden.[3]

Üblicherweise bieten die Webanalyse-Tools, die die zu implementierenden Pixel zu ihrer vollen Funktion benötigen, umfangreiche Implementierungsanleitungen an, wie beispielsweise Facebook oder Google AdWords.


Kritik

Tracking Pixel werden von Datenschützern häufig kritisiert, weil sie umfangreiche Nutzungsdaten erheben, wovon der Nutzer in aller Regel keine Notiz nimmt. Da die Tracking Pixel mit bloßem Auge nicht erkennbar sind und der normale Nutzer in der Regel die Bedeutung der kleinen Grafik nicht kennt – selbst wenn sie sichtbar wäre –, geschieht hier eine Datenübertragung ohne Einverständniserklärung. So kritisieren die Gegner der Zählpixel, dass der Datenschutz durch die Aufzeichnung eines Bewegungsprofils ausgehebelt würde.[4] Die Übermittlung der IP-Adresse ermögliche zudem die Zuordnung von Daten zu anderen Daten aus dem Netz, beispielsweise zu einem Profil in einem sozialen Netzwerk oder einem Forum.

Tracking Pixel erleichtern mitunter Spamversendern ihre Arbeit. Diese können in ihre Spam-Mails Zählpixel einbauen, um herauszufinden, ob eine E-Mail-Adresse gültig ist. Öffnet der Empfänger die E-Mail und lädt dadurch automatisiert das Zählpixel, so erhält der Versender eine Bestätigung über die Echtheit der Mailadresse. In der Folge nimmt der Versand von Spamnachrichten zu.


Datenschutz und Tracking Pixel

Laut aktueller Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) müssen Nutzer darüber informiert werden, dass eine Website Daten erfasst. Gleichzeitig muss Nutzern die Möglichkeit gegeben werden, dem Tracking per Opt-out zu widersprechen.[5]


Vorteile von Tracking Pixeln

Für den Betreiber einer Website, SEOs bzw. den Versender einer E-Mail hat der Einsatz von Tracking Pixeln in erster Linie Vorteile. Sie können die generierten Daten nutzen, um ihr Webangebot zu verbessern, nutzerfreundlicher zu werden sowie statistische Auswertungen zu machen. Auf der Basis der Auswertungen lassen sich Websites, Angebote oder Newsletter nachhaltig optimieren und besser auf das Nutzerbedürfnis ausrichten.[6]

Noch wichtiger ist der Vorteil, dass Zählpixel den Zwischenspeicher (Cache) in Browsern überwinden: Der Aufruf einer Website wird trotzdem gezählt. Kommt JavaScript zum Einsatz, können weitere Daten erhoben werden. Beispielsweise die Bildschirmauflösung, verwendete Plugins und die Unterstützung bestimmter Techniken durch den Browser. So können nicht nur Nutzer von Bots unterschieden, sondern auch Nutzerprofile erstellt werden. Mithilfe der IP-Adresse, den Seitenaufrufen durch bestimmte Nutzer und den Merkmalen dieser Nutzer können Navigationspfade erstellt werden. Für die Webanalyse bildet das Tracking Pixel jedoch nur die Grundlage und es sind weitere Technologien notwendig, die von spezialisierten Dienstleistern realisiert werden können.[7]

Auch bei der Auswertung von versandten E-Mail-Newslettern können Tracking Pixel helfen, indem sie durch Nutzungsstatistiken Daten darüber liefern, wie die Öffnungsraten von bestimmten E-Mails oder Newslettern aussehen. Gemeinsam mit A/B-Tests können besonders erfolgreiche Kampagnen herausgefiltert werden. Dies hat im Umkehrschluss für den Empfänger eines Newsletters den Vorteil, dass seine Mailings zukünftig relevanter und interessanter gestaltet werden können.


Datenübertragung durch Tracking Pixel verhindern

Mögliche Maßnahmen, um die Funktion von Zählpixeln einzuschränken:

  • Browser- und E-Mail-Einstellungen möglichst restriktiv auswählen, sodass externe Grafiken nur nach Erlaubnis geladen und HTML-E-Mails nicht unterstützt werden. Auch entsprechende Einstellungen an der Firewall können diesen Effekt haben.
  • Einige Browsererweiterungen führen dazu, dass Tracking Pixel sichtbar werden.
  • Anonymes Surfen mit dem Tor-Browser oder die Verwendung von Proxy-Servern verhindern den Download des Zählpixels.
  • Um die Erhebung von weiteren Nutzerdaten wie Browsertyp oder Betriebssystem zu verhindern, kann die Unterstützung von Skripten im Browser abgeschaltet werden. Dadurch können allerdings verschiedene andere Funktionen im Internet unter Umständen nicht ausgeführt werden.


Bedeutung für die Webanalyse, Werbung und SEO

Grundsätzlich bieten Zählpixel ähnliche Funktionalitäten wie Cookies. Indem auf der Festplatte des Nutzers eine Datei mit verschiedenen Inhalten hinterlegt wird, werden die Spuren des Nutzers aufgezeichnet. Inzwischen ergreifen jedoch immer mehr Nutzer die Möglichkeit, Cookies mit Hilfe der Browser-Funktionen zu blockieren. Deshalb bieten Cookies oft nur unvollständige Daten und teilweise wird die Aufzeichnung sogar komplett blockiert.[8]

Das Tracking Pixel wird deshalb als Alternative zum Cookie gehandelt, da es bisher durch normale Browser nicht geblockt wird. Doch auch hier gibt es bereits Erweiterungen, Plugins und Programme, die das Blockieren von Tracking Pixeln ermöglichen und dadurch eine Logfile Analyse von vorne herein verhindern.[9]

Zudem werden vermehrt Tracking-Methoden wie Fingerprinting, Event Tracking oder verschiedene Hybrid-Methoden verwendet. Wie bei allen Tracking-Modellen sind umfangreiche rechtliche Veränderungen der Websites notwendig – zum Beispiel beim Datenschutz. Zudem muss immer eine Nutzereinwilligung eingeholt werden, die das Tracking mit Hilfe von Pixeln erlaubt.


Einzelnachweise

  1. Lexikon: Tracking-Pixel Gründerszene. Abgerufen am 22.01.2020
  2. Cookies einer Website sichtbar machen Computerwoche Tec Workshop. Abgerufen am 22.01.2020
  3. Tracking-Pixel verwenden Google News Publisher-Hilfe. Abgerufen am 22.01.2020
  4. Nach den Cookies die Web-Bugs Heise. Abgerufen am 22.01.2020
  5. Tracking, Targeting & Co. unter der DSGVO Hutter Consult. Abgerufen am 22.01.2020
  6. Online-Tracking: wissen, was geht … Z3. Abgerufen am 22.01.2020
  7. Lasst Zahlen sprechen - kontinuierliche Verbesserung durch Web-Controlling eCommerce Leitfaden. Abgerufen am 22.01.2020.
  8. Cookies akzeptieren oder nicht? Chip Praxistipp. Abgerufen am 22.01.2020
  9. Tracking verhindern Selbstdatenschutz. Abgerufen am 22.01.2020


Weblinks