Word of Mouth Marketing

Word of Mouth (deutsch: Mundpropaganda) bezeichnet im Online Marketing Maßnahmen, die der viralen Verbreitung von Werbebotschaften dienen. Abgeleitet von diesem Begriff spricht man auch von „Word of Mouth Marketing“.

Definition von Word of Mouth

Word of Mouth basiert darauf, dass Menschen über ihre Erfahrungen mit einem Unternehmen, einer Marke, einem Produkt oder einer Dienstleistung mit anderen Menschen sprechen. Mit dem Begriff Mundpropaganda bezeichnet man das Phänomen, dass sich die Erzählung einer einzelnen Person über mehrere Ecken an zahlreiche Menschen verbreitet. Grundsätzlich gilt, dass sich negative Erfahrungen in der Regel schneller verbreiten als positive.

Dies lässt sich anhand des Beispiels eines Restaurants einfach nachvollziehen: Ein Gast probiert ein neues Restaurant aus und ist von der Qualität der Speisen begeistert. Er erzählt es drei Freunden. Diese erzählen es wiederum einer Person. Ab jetzt sinkt jedoch das Interesse, das Erfahrene weiter zu erzählen, da die persönliche Beziehung zum eigentlichen Erzähler fehlt. Hätte der Gast stattdessen eine Ratte durch das Restaurant laufen sehen, hätte er dies tendenziell mehr als drei Personen erzählt, die es wiederum an weitere Freunde und Bekannte im näheren Umfeld verbreiten, um diese zu warnen. Die Nachricht griffe um sich wie ein „Lauffeuer“. Eine einzelne negative Nachricht kann einem Unternehmen demnach schweren Schaden zufügen.

Word of Mouth Marketing

Von Word of Mouth Marketing spricht man bei allen Werbemaßnahmen, die darauf abzielen, dass Menschen eine Botschaft mit anderen teilen. Dabei geht es insbesondere darum, dafür zu sorgen, dass sich positive Nachrichten schnell verbreiten. Negative Aspekte hingegen sollten so weit wie möglich reduziert und in den Hintergrund gedrängt werden. Zentrum des Word of Mouth Marketings ist demnach die Kommunikation der Verbraucher untereinander.

Es kann online und offline sehr unterschiedliche Ausgestaltungen annehmen. Einige Beispiele für Word of Mouth Marketing verdeutlichen dies:

  • Ein lokaler Handwerker bittet seine Kunden, seine Leistungen an Freunde und Bekannte weiterzuempfehlen, wenn sie zufrieden waren.
  • Ein Dienstleister wirbt auf seiner Website mit einem Referenzschreiben seines Kunden.
  • Ein Onlineshop bietet seinen Kunden die Möglichkeit, Bekannten durch eine E-Mail-Funktion von einem Produkt zu erzählen, das ihnen gefällt.
  • Ein Unternehmer konzipiert seine Social Media-Aktivitäten so, dass sie zum Teilen mit anderen Mitgliedern oder zum Retweeten animieren.
  • Versandhändler belohnen Kunden, die Neukunden zu ihrer ersten Bestellung animieren.

Erfolgsaussichten

Word of Mouth gewinnt angesichts der Reizüberflutung der Verbraucher zunehmend an Bedeutung. Man spricht von „Werbemüdigkeit“, da die Konsumenten kaum mehr konkrete Aussagen aus der klassischen Werbung wahrnehmen.

Eine Empfehlung von persönlich bekannten Menschen kann auf die Entscheidung für oder gegen ein Produkt oder ein Unternehmen großen Einfluss nehmen. Schließlich geht der Verbraucher davon aus, dass Freunde und Bekannte eine Empfehlung nur dann aussprechen werden, wenn sie davon wirklich zu 100 Prozent überzeugt sind. Einer Studie der American Marketing Association und der Word of Mouth Marketing Association zufolge gehen 64 Prozent der befragten Marketing-Experten davon aus, dass Word of Mouth - und Social Media Marketing effektiver sind als traditionelles Marketing. Mehr als ein Viertel setzen ihre Marketingschwerpunkte sogar auf den Social Media-Bereich, 21 Prozent auf Word of Mouth.[1]

Word of Mouth im Online Marketing

Im Online Marketing wird die Mundpropaganda insbesondere über das sogenannte virale Marketing realisiert. Hierzu werden die sozialen Medien wie Facebook, Twitter & Co. herangezogen. Größtes Ziel ist es hierbei, Inhalte zu veröffentlichen, die die Fans als ausreichend wichtig erachten, um sie zu teilen. Hierfür gibt es verschiedenste Ansatzpunkte, beispielsweise:

  • Content mit Mehrwert
  • kostenlose Informationen oder Geschenke
  • Arbeit mit persönlichen Beziehungen
  • direkte Ansprache der Influencer der Branche
  • einfache Aufbereitung der Inhalte
  • Einsatz von Insiderwissen als „Lockmittel“
  • Provokation
  • Angebot kompakter Inhalte, z. B. Whitepaper, E-Books oder Listen

Einzelnachweise

Weblinks