Austin Update


Mit dem sogenannten Austin Update wird eine Änderung des Rankingalgorithmus der Suchmaschine Google im Januar 2004 bezeichnet. Das Update wird gemeinhin als direkter Nachfolger der Florida Updates bezeichnet, mit dem Google im Jahr 2003 vor allem gegen Spamseiten vorging, die ihre Stärke zuvor u.a. aus Backlinks von Linktauschfarmen bezogen.

Das Austin Update sorgte allerdings für viel Kritik unter Webmastern, da nach seinem Ausrollen auch viele Websites von Rankingverlusten betroffen waren, die keine der im Update beanstandeten manipulativen Maßnahmen ausübten. Als direkte Korrektur durch Google wird deshalb das sogenannte Brandy Update betrachtet.

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Hintergrund

Nachdem die Suchmaschinen Google Ende der 1990er-Jahre an den Start ging und immer erfolgreicher wurde, stieg in gleichem Maße die Zahl der durch Webspam-Maßnahmen erfolgreichen Websites in den SERP. Webspam bedroht zugleich das Geschäftsmodell, das Google mit seinem AdWords-Programm betreibt. Denn wenn die SERP minderwertige Ergebnisse enthalten, könnten die User daraus schlussfolgern, dass auch die Anzeigen daneben minderwertig sein könnten.

Damals hatte Google bei weitem noch nicht den Marktanteil, den es heute weltweit genießt. Demnach war es wichtig, schnell zu reagieren, damit Werbekunden und User zugleich das Vertrauen in die Suchmaschinen nicht verloren. Mit einem neuen Update des Algorithmus wollte Google schließlich Spam-Maßnahmen eindämmen. Dies wurde zunächst mit dem Florida Update im Jahr 2003 angestrebt, das dann mit dem Austin Update noch perfektioniert werden sollte.

Vor dem Update wurde nach Kriterien wie beispielsweise Keyword Dichte, Keyword-Position, Meta-Tags, relevante Texte oder interne Verlinkungen gerankt. Diese Kriterien konnte der Webseitenbetreiber selbst steuern. Aus dem keywordfokussierten Zusammenspiel dieser Kriterien und dem massiven quantitativen Linkaufbau konnte das Ranking einer Website sehr leicht verbessert werden. Mit dem Austin Update wurde schließlich ein neuer Berechnungsfaktor eingeführt, der Links von themenrelevanten Seiten stärker gewichtete. Bis heute führt Google regelmäßige Updates durch, um die Qualität der Suchergebnisse hoch zu halten.

Problematik und Auswirkungen

Nach dem Erscheinen des Austin Updates wurden viele Spam Webseiten aus dem Index von Google entfernt. Zugleich wurden aber auch Webseiten aus dem Index genommen, die keinen Spam enthielten. Viele Webseiten verloren als „Kollateralschaden“ zu Unrecht ihr gutes Ranking oder verschwanden komplett aus dem Index. Des Weiteren tauchten Seiten wie Amazon oder eBay bei den Suchergebnissen sehr häufig als Toptreffer auf, da sie eine entsprechend große Anzahl an Links besitzen, die auf sie zeigen.

Für viele Webmaster hatte das Austin Update ernsthafte Konsequenzen. Vor allem Projekte, die zur Monetarisierung genutzt wurden oder Online-Shops hatten nach der Algorithmusänderung massive Umsatzeinbußen durch den entstandenen Trafficverlust. Die Auswirkungen können fast mit den Konsequenzen aus dem Panda- und dem Penguin Update verglichen werden. Die harsche Kritik der Webgemeinde führte aber 2004 schließlich dazu, dass Google mit dem Brandy Update schon im Februar 2004 nachjustierte.

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