Ixquick


Ixquick war eine Meta-Suchmaschine des niederländischen Unternehmens Surfboard Holding B.V. die 1998 gegründet wurde. Ähnlich wie DuckDuckGo und Qwant, jedoch im Gegensatz zu Google, speichert Ixquick keine nutzerbezogenen Daten. Das Unternehmen bezeichnet seine Websuche deshalb als die „diskreteste Suchmaschine der Welt“. In den Vereinigten Staaten wurde Ixquick unter dem Namen „startpage“ geführt. Um zwei verschiedene Produkte unter einem einzigen Namen zu bündeln, wurde Ixquick schließlich seit 2016 unter dem Namen “Startpage” von Startpage B.V. weitergeführt. Im April 2018 wurde der Support für Ixquick eingestellt.[1]

Geschichte

Die Suchmaschine Ixquick wurde im Jahr 1998 von dem US-Amerikaner David Bodnick gestartet. Schon zwei Jahre später wurde die Metasuche vom holländischen Unternehmen Surfboard Holding B.V. gekauft. Bis heute ist die Holding für die Instandhaltung von Ixquick bzw. inzwischen Startpage zuständig. Die Einnahmen für die Server und die Weiterentwicklung der Suchmaschine stammen aus Werbeeinnahmen durch sparsam platzierte gesponserte Textanzeigen. Genaue Umsatzzahlen werden nicht veröffentlicht, da Ixquick im Privatbesitz einer Holding ist.

Schon bevor weitreichende Diskussionen um den Datenschutz im Internet entbrannten, hat sich die Geschäftsführung von Ixquick im Jahr 2006 dazu entschieden, den Datenschutz zu fördern und hat seither keine personenbezogenen Daten über Logdateien gespeichert. Aus diesem Grund erhielt die Meta-Suchmaschine im Jahr 2008 mit dem EuroPriSe das erste europäische Datenschutz-Gütesiegel.

Die Zugriffszahlen auf Ixquick stiegen seit der Gründung konstant, auch wenn das Unternehmen bis dato kaum in Marketing investiert hatte. Laut Firmenangaben war es hauptsächlich Mundpropaganda, die für die Steigerung der Nutzerzahlen verantwortlich gemacht werden kann. Sicherlich haben auch die im Jahr 2013 durch die Snowden-Enthüllungen zur NSA für erneuten Auftrieb gesorgt.[2] Heute bearbeitet die Meta-Suchmaschine als Startseite täglich mehr als 6 Millionen Suchanfragen in 18 verschiedenen Sprachen.[3]

Technik

Die Suchmaschine war ganz auf den Schutz der Privatsphäre des Users ausgerichtet, worauf sich schließlich viele technische Besonderheiten im Vergleich zu konventionellen Suchmaschinen zurückführen lassen. So speicherte Ixquick grundsätzlich keine IP-Adressen.

Eine weitere Besonderheit an Ixquick war, dass bei einer Suchanfrage nicht nur ein Index durchsucht wurde, sondern als Meta-Suchmaschine zugleich mehrere Suchmaschinen befragt wurden. Bis zuletzt griff Ixquick auf den Suchmaschinenindex von Yandex, Gigablast und Yahoo zurück. Die Ergebnisse dieser Suchanfragen wurden vor der Ausgabe an den User intern miteinander verglichen.

In der Benutzeroberfläche wurde durch blaue Sternchen neben dem Snippet kenntlich gemacht, bei wie vielen angefragten Suchmaschinen die betreffende Seite in Bezug auf die Suchanfrage unter den Top10 gelistet war. Der gesamte Suchprozess erfolgte anonym, wodurch die befragten Suchmaschinen keine Nutzerdaten erhalten. Als Standard nutzt Ixquick außerdem eine SSL-Verschlüsselung und wandelte jede Suchanfrage über das http-Protokoll in das https-Protokoll um. Zusätzlich konnten User auch einen Proxy verwenden.

Im Gegensatz zu Google und anderen Suchmaschinen nutzte Ixquick für die Suche das sogenannte POST- und nicht das GET-Verfahren. Dadurch wurde u.a. erzielt, dass in der URI keine Parameter auf die ursprüngliche Suchanfrage oder den verwendeten Browser rückschließen lassen.

Die Server von Ixquick standen sowohl in den Niederlanden als auch in den USA. Die Betreiber der Suchmaschinen versicherten, dass Suchanfragen aus Europa ausschließlich über die Server in Europa abgewickelt werden. Was allerdings den Datenschutz in den USA betrifft, muss dieser möglicherweise eher wieder einer Einschränkung unterliegen. Denn nach US-Recht bzw. dem „Patriot Act“ sind US-Firmen bei Anfrage der Geheimdienste dazu verpflichtet Server-Daten herauszugeben.

Funktionen

Die Suchanfragen konnten ähnlich wie bei anderen Suchmaschinen auch bei Ixquick stark verfeinert werden. So ließen sich die Ergebnisse zeitlich bis auf den Tag genau eingrenzen. Durch Suchoperatoren konnten ebenfalls Suchanfragen verfeinert und zielgerichteter durchgeführt werden. Alle Suchoperatoren für Ixquick finden sich unter weiterentwickelte Suchtechniken.

Für die Vertikale Suche bot Ixquick seinen Nutzern neben der normalen Websuche auch eine spezielle Suche nach Videos, Bildern und Telefonnummern an. Vor allem durch letztgenannte Funktion unterscheidet sich die vertikale Suche von herkömmlichen Suchmaschinen.

Wer bestimmte Nutzereinstellungen hinterlegen möchte, konnte diese über einen Cookie speichern lassen, der eine Laufzeit von 90 Tagen hat. Alternativ bot Ixquick seinen Usern an, die persönlichen Einstellungen als URL zu speichern. Alle Einstellungen konnten unter preferences hinterlegt werden.

Ixquick gab es als Firefox-Plugin oder auch als App für Smartphones. Darüber hinaus konnte Ixquick auch als Standardsuchmaschine in verschiedenen Browsern festgelegt werden.

Nutzen für die SEO

Bedingt durch die geringe Nutzerzahl war Ixquick für SEO eher irrelevant.

Ixquick Weiterführung als Startpage

Nachdem Ixquick in Startpage integriert wurde, hat sich die Art der Meta-Suche verändert. S entstehen die Suchergebnisse heute auf der Basis des Google-Index. Startpage verwendet jedoch eigene Algorithmen um die Ergebnisse ranken zu lassen. Nutzer werden zudem mit Startpage nicht über die IP-Adresse zugeordnet. So unterscheidet sich Startpage von einer herkömmlichen Google-Suche dadurch, dass zum Beispiel das Nutzerverhalten nicht über Cookies getrackt wird und somit keine Trackingergebnisse für die Generierung der Rankings herangezogen werden. Demnach werden auch keine Suchergebnisse ausgegeben, die auf vorherigen Suchen basieren. Damit reduziert Startpage bei der Websuche die Gefahr einer sogenannten Filterblase.

Einzelnachweise

  1. Warum gibt es Ixquick nicht mehr? startpage.com/ Abgerufen am 13.04.2019
  2. Startpage Ixquix surpass 3 Million daily searches searchengineland.com Abgerufen am 09.04.2014
  3. Presseinformationen von Startpage startpage.com Abgerufen am 13.04.2019

Weblinks