Skills

Ohne Skills können sogenannte Smart Speaker wie Cortana, Alexa oder Google Homepod nicht funktionieren. Sämtliche Geräte dieser Art benötigen Skill-Erweiterungen, um überhaupt Aktionen durchführen zu können. Skills sind daher die technische Grundlage, um Sprachbefehle ausführen zu können.

Allgemeine Informationen zum Thema

Funktionen wie das Einstellen des Weckers, das Abspielen von Musik oder die Verwaltung eigener Daten sind nur möglich, wenn entsprechende Skills vorhanden sind. Man kann diese mit Apps für Smartphones vergleichen. Das Abrufen von Skills läuft über einen Marketplace, der auch für Drittanbieter zur Verfügung steht, die dort eigens entwickelte Skills zur Verfügung stellen können[1].

Beispiel Cortana: Auszug der Funktionen

Die Sprachassistentin von Microsoft heißt Cortana. Sie ist unter anderem auf einem Windows-Rechner nutzbar oder mit einem smarten Lautsprecher. Die Installation eines entsprechenden Buttons erlaubt auch die Sprachsteuerung unterwegs.

Eine der zahlreichen Möglichkeiten, die Sprachassistentin zu nutzen, sind Finanz-Skills. Sie helfen, Währungen umzurechnen oder Zahlen exakt auszurechnen, die man sonst nur schätzen könnte. Zur Verfügung stehen beispielsweise Skills wie Lending Tree Skill, Capital One Skill, WebHR Skill, Tact Skill oder die Real Estate Search. Diese Skills sind jedoch US-amerikanischen Ursprungs, ratsam ist daher für deutschsprachige User eher die Nutzung von Organisations-Skill, Rechen-Skill oder Währungsrechner-Skill. Beliebt sind die Smart-Home-Skills von Cortana. Über sie lassen sich Haushaltsgeräte steuern, die Heizung oder das Licht zu Hause regeln und unterschiedliche Geräte in Gruppen einteilen, um diese dann individuell in Szene zu setzen.

Die Anzahl der nutzbaren Skills bei Cortana – wie bei den zur Verfügung stehenden Skills anderer Anbieter auch- ist hoch. So lassen sich Unterhaltungs-Skills nutzen, Weiterbildungs- und Info-Skills, Familien-Skills, Skills für die Ernährung, für Spiele, Gesundheit, Fitness, Lifestyle, Musik, Wetter, News und weitere.

Technisch möglich sind auch Skills, die Passwörter abrufen, Pakete tracken oder persönliche Zugverbindungen benennen. So lassen sich mit entsprechenden Skills auch individuelle Daten einfach verwalten, Geld überweisen oder Versicherungsdaten organisieren. In diesem Bereich gibt es aber zumindest in Deutschland Einschränkungen, die nicht-technischer Art sind. Aufgrund der Datenschutzrichtlinien müssen Nutzer hier also mit Einschränkungen hinsichtlich der Funktionalität rechnen[2].

Einschränkungen von Skills und Datenschutz

Die Weiterentwicklung von Sprachassistenten schreitet in schnellen Schritten voran, dennoch müssen Nutzer immer wieder mit Einschränkungen leben. Im Jahr 2017 entbrannte ein Kampf der unterschiedlichen Systeme miteinander, als Amazon „OTTOAlexa“ auf den Markt brachte. Skill-Erweiterungen wurden dabei kaum eingesetzt, sodass Alexa lediglich Sprachkommandos an Geräte und Dienste weiterleitete.

Apple, Google und Microsoft wollten mehr bieten als den reinen Sprachdialog, sie stellten sich einen „Diener“ vor, der in der Lage ist, Wünsche der Nutzer vorherzusagen und entsprechende Vorschläge zu unterbreiten, um diese zu erfüllen. Im Gegensatz zu Alexa, das zwar funktional übersichtlich, aber recht zuverlässig war, versagten die anderen Dienste häufig und scheiterten an ihren eigenen Ansprüchen. So funktionierte zum Beispiel die Sprachsteuerung nicht immer, die Antworten waren zum Teil unpassend zur Fragestellung oder Tastatur und Maus waren schneller als die Sprachfunktion. Erschwerend hinzu kam 2017 die Tatsache, dass die Systeme fast ausschließlich in englischer Sprache funktionierten, sodass die Wissensdatenbanken in Deutsch kaum oder gar nicht nutzbar waren.

Ein weiteres Problem war (und ist) der Datenschutz. Sprachassistenten funktionieren nur, wenn sie auf entsprechend viele Daten zugreifen können, also Mails, Kontaktlisten, oft besuchte Orte, Chat-Protokolle, zurückgelegte Strecken und Ergebnisse aus der Websuche. Je mehr Skills zum Einsatz kommen und je mehr der Sprachassistent vom User weiß, desto treffsicherer kann er zwar Ergebnisse anzeigen, doch die Anbieterkonzerne speichern zahlreiche Daten auf ihren Servern, wenn auch – wie sie betonen – anonym. Zudem, so die Aussage von Amazon, Google & Co., werden Sprachdaten nicht permanent gesendet, sondern nur, wenn das entsprechende Aktivierungswort vom Nutzer ausgesprochen wird[3].

Alexa und Cortana als Partner

Ebenfalls im Jahr 2017 haben Microsoft und Amazon angekündigt, ihre Sprachassistenten Cortana und Alexa miteinander zu verbinden. Die Umsetzung in die Praxis erfolgte 2018, Microsoft und Amazon versprachen sich von der Kombination der beiden Systeme erstens eine schnelle Erweiterung der Funktionen von Cortana und Alexa, und zweitens eine erhebliche Zunahme an Nutzerzahlen. Zunächst beschränkte sich die Kooperation der beiden Systeme auf den US-amerikanischen Raum.

Nach dem Zusammenschluss von Microsoft und Amazon stand die Frage im Raum, ob auch Google und Apple eine Kooperation eingehen könnten. Zumindest im August 2018 ging die Fachwelt davon jedoch nicht aus, da Google und Apple – so die Vermutung – ein Interesse daran haben, einen USP für die Betriebssysteme Android und iOS zu behalten[4].

Bedeutung für das Social Media

Da jedes Unternehmen die Möglichkeit hat, eigene Sprach-Skills zu entwickeln, deutete sich schnell an, dass die Optionen für das Marketing vorhanden sind. Wenn man die technischen Voraussetzungen erfüllt, um eigene Skills zur Verfügung zu stellen, ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, reichweitenstark und effektiv für die eigenen Ideen zu werben.

So haben im Jahr 2017, als der Hype um die Sprachassistenz Fahrt aufnahm, auch Hobby-Programmierer Erstaunliches an Reichweiten erzielt. Damals konnten Skills wie „Fernsehprogramm“ oder „Gehirnjogging“ Zugriffe von 700 bis 4.000 Nutzer pro Tag erzielen. Was für ein Potenzial Skills mit sich bringen, zeichnete sich also recht schnell ab[5].

Einzelnachweise

  1. Skills: Definition mso-digital.de. Abgerufen am 26.10.2018
  2. Cortana Skills Übersicht homeandsmart.de. Abgerufen am 26.10.2018
  3. Siri, Cortana, Alexa und Google Assistant im Vergleich pc-magazin.de. Abgerufen am 26.10.2018
  4. Alexa und Cortana reden jetzt miteinander horizont.net. Abgerufen am 26.10.2018
  5. Marketing mit Amazon Alexa: Das sind die ersten Reichweitenzahlen omr.com. Abgerufen am 26.10.2018

Weblinks