Nachdem sich die Websuche durch die massive Verbreitung von Smartphones und digitalen Assistenten in vielen Bereichen zur Voice Search weiterentwickelt hat, folgt schon der nächste Trend: Visual Search. Doch was bedeutet die visuelle Suche, welche Chancen bietet sie für Deine Website und wie kannst Du Deine Webpräsenz dafür optimieren? Wir haben uns dazu ein paar Gedanken gemacht.
Die Idee hinter der visuellen Suche ist die Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum erfassen. Denn wenn wir etwas betrachten, gleicht unser Gehirn in Sekundenbruchteilen die visuelle Information mit dem „Bestand“ in unserem Gedächtnis ab und ordnet das Gesehene ein.
Die visuelle Suche im Web geht einen ähnlichen Weg. Der Ausgangspunkt der Suche ist dann kein Text, sondern ein Bild. Die Algorithmen der visuellen Suchmaschine müssen nun anhand des Ausgangsbildes bestimmte Muster erkennen und diese mit dem eigenen Index abgleichen. Um diese immensen Rechenoperationen durchführen zu können, kommt “Künstliche Intelligenz” zum Einsatz. Gleichzeitig basiert die visuelle Suche bei Suchmaschinen auf “Machine Learning”. Mit jedem neuen Bild, das die Suchmaschine erkennen soll, lernt sie also dazu.
Visual Search imitiert somit die menschliche Form der Wissensaufnahme. Doch während unser Gehirn automatisch neue Verknüpfungen erstellt und selbst kleine Feinheiten auf Bildern erkennen kann, müssen Suchmaschinen jedes neue Detail lernen und dafür große Mengen an “Big Data” verarbeiten.
Auch wenn die visuelle Suche 2019 noch in ihren Kinderschuhen steckt, gibt es bereits einige Retailer, die mit entsprechenden Funktionen arbeiten. Hierzu gehören Amazon, Asos oder Macy’s. Dass Visual Search besonders im Modebereich gefragt ist, liegt auf der Hand. So können Kunden mit ihrem Smartphone ein Foto von einem Kleidungsstück machen und mit dem Bild direkt online nach dem Produkt suchen.
Doch über diesen Bereich hinaus sind viele weitere Anwendungsszenarien denkbar. Möglich wäre es zum Beispiel...
Visuelle Suchmaschinen werden mittlerweile von unterschiedlichen Unternehmen verwendet. Da diese Suchmaschinen auf Künstlicher Intelligenz und Machine Learning beruhen, wird die Erkennung des Suchobjekts mit jeder Suche besser.
Abbildung 1: Bildersuche bei Google
Google und andere Suchmaschinen müssen zunächst genau erkennen, worum es sich auf dem Bild handelt. Diese Mustererkennung hat zunächst keinen Einfluss auf Deine Form der Suchmaschinenoptimierung.
Damit jedoch Suchmaschinen auf passendes Bildmaterial zugreifen und die relevantesten Ergebnisse anzeigen können, sollten Deine Bilder und Dein Content mit so vielen passenden Zusatzinformationen wie möglich versehen werden. Denn auch wenn die visuelle Suche sich stetig weiterentwickelt, sind Suchmaschinen gerade bei Bildern immer noch auf den Kontext sowie Meta-Informationen angewiesen. Daraus ergeben sich verschiedene praktische Tipps, um bei den Suchergebnissen über die visuelle Suche gut zu ranken.
1. Mobile First: Das Smartphone ist als Eingabegerät für die visuelle Suche prädestiniert. Moderne Smartphones verfügen über leistungsstarke Kameras, mit denen die Umwelt schnell und einfach erfasst werden kann. Vom Fotografieren bis zum Upload in die virtuellen Suchmaschinen vergehen nur wenige Sekunden. Aus diesem Grund sollten Deine Inhalte bestmöglich für Mobilgeräte optimiert sein. Dies gilt insbesondere für Händler. Wenn ein Nutzer zum Beispiel ein Produkt auf einem Bild markiert, um es zu kaufen, sollte Dein Shop als Zielseite eine perfekte User Experience bieten, damit der Kunde nicht vor dem Kauf abspringt. In unserem kostenlosen E-Book zeigen wir Dir, wie Du Deine Website perfekt mobil optimierst.
2. Strukturierte Daten: Zeichne die Inhalte Deiner Website mit strukturierten Daten aus. Wenn Du einen Online-Shop betreibst, sollten Angaben wie Preis, Währung, Produkt-URL und Produktname mit Markup ausgezeichnet werden. Google oder andere visuelle Suchmaschinen können diese Daten dann in den Bildergebnissen anführen. Mehr zu diesem Thema findest du auch in unserem Structured Data-Guide.
3. Bilder-SEO: Damit visuelle Suchmaschinen Deine Bilder mit möglichst vielen Zusatzinformationen indexieren können, solltest Du Folgendes beachten:
Hier findest Du Hands-On-Artikel im Ryte Magazin, die Dich bei der Bilder-SEO unterstützen:
Gemeinsam mit der Voice Search wird das Sucherlebnis von Nutzern mit der Visual Search erweitert. Stück für Stück ist für die Websuche so keine Texteingabe mehr notwendig. Je besser Suchmaschinen darin werden, Bildmaterial und das gesprochene Wort zu verstehen, desto „natürlicher“ wird die Sucheingabe. In diesem Zusammenhang wird auch von „Sensory Search“ gesprochen: Einer Suche mit den Sinnen, die über die reine Texteingabe hinausgeht. Damit Suchmaschinen Deine Inhalte auch bei der Visual oder Voice Search berücksichtigen, wird es immer wichtiger, dass Dein Content hochwertig, einzigartig und mit allen relevanten Meta-Informationen ausgezeichnet ist. Neben strukturierten Daten für Bilder bleibt deshalb auch der Text auf Deiner Seite ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Suchmaschinen. Text hilft der KI dabei, Bilder oder Videos noch besser zu kategorisieren und somit passend zu indexieren. Wie u.a. Google bei der Kategorisierung vorgeht, lässt sich bereits in der überarbeiteten Bilder-Suche erfahren. Denn dort schlägt Google nicht nur passende Entitäten zu einzelnen Bildern vor, sondern kann je nach Bild auch gleich passende Oberkategorien oder ähnliche Suchanfragen anzeigen.
Ist Deine Website "Visual Search"-ready?
Veröffentlicht am 23.08.2019 von Philipp Roos.
Philipp ist ein erweitertes Mitglied der Ryte Familie und unterstützt Ryte mit dem neuesten SEO-Knowhow. Der studierte Germanist ist glücklich, dass das Zeitalter vorbei ist, in dem unlesbare, mit Keywords vollgestopfte Webtexte für Spitzenrankings gesorgt haben.
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