Crowdfunding


Crowdfunding bezeichnet eine Finanzierungsart, bei der eine Vielzahl an Internetnutzer Geld für ein bestimmtes Projekt bereitstellen. Dies kann beispielsweise für die Finanzierung von Start-Ups, Kunst- und Musikprojekten sowie Unternehmensgründungen dienen. Der Begriff Crowd bedeutet Menschenmenge, Funding wird mit Finanzierung übersetzt. Geldgeber sind Funder bzw. Crowdfunder.

Allgemeine Informationen

Das erste Crowdfunding-Projekt wurde von Brian Camelio im Jahr 2003 gestartet. Mit ArtistShare sollten Musiker die Möglichkeit haben, ein Album mithilfe von Unterstützern zu finanzieren, ohne an ein Plattenlabel gebunden zu sein. In Deutschland ist Crowdfunding ein noch relativ junges Phänomen, allerdings gibt es auch hier schon einige erfolgreich finanzierte Projekte wie zum Beispiel Filmproduktionen.

Crowdfunding macht sich das Potenzial einer breiten Masse von Menschen zunutze, wie es auch beim Crowdtesting der Fall ist, und kann dem Crowdsourcing zugeordnet werden. Das Prinzip: Jede Person aus der Crowd stellt einen relativ kleinen Geldbetrag zur Verfügung und erhält eine Gegenleistung in Form von Beteiligungen, Waren oder Geldauszahlungen bei Erfolg des Projektes. Die Abwicklung erfolgt über ein Crowdfunding-Portal im Internet, wo das Projekt vorab vorgestellt wird. In der Regel gibt es einen Mindestbeitrag pro Förderer und eine allgemeine Mindestgrenze, die erreicht werden muss, damit das Projekt gestartet werden kann.

Funktionsarten

Crowdfunding wird über verschiedene Plattformen realisiert, die sich auf bestimmte Nischen und Geschäftsbereiche spezialisiert haben. Eine innovative Idee in einer bestimmten Nische wird über eine solche Plattform vorgestellt und promoted. Oft geschieht dies in Form von Präsentationen oder Kurzvideos, um mögliche Investoren von der Idee zu überzeugen. Für die Initiatoren eines Projektes ist die Wahl einer geeigneten Plattform enorm wichtig. Einerseits, um genügend Unterstützer zu erreichen und andererseits, um den Ablauf auf die Erfordernisse des Projektes abzustimmen. Je nach Art der Gegenleistung, die die Förderer erhalten, wird Crowdfunding nach Modellen unterschieden. [1]

1.) Stille Beteiligungen (Lending-based): Der Geldgeber bringt seine Einlage in das Projekt ein, hat aber keine Mitspracherechte oder Ähnliches.

2.) Belohnungen (Reward-based): Der Geldgeber erhält eine Belohnung in Form von Waren, Dienstleistungen oder Erstkauf-Rechten.

3.) Ideelle Werte (Donation-based): Der Geldgeber tätigt eine Spende, bekommt aber keine materielle Gegenleistung.

4.) Aktien oder Anteile (Equity-based): Der Geldgeber erwirbt Anteile am Unternehmen. Die Funding Beträge sind in der Regel weitaus höher. Meist wird hier von Crowdinvesting gesprochen.

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Für den Geldgeber gibt es in der Regel keine Garantie für den Erfolg eines Projektes. Selbst wenn es erfolgreich finanziert ist, kann die Geschäftsidee am Markt scheitern. Die gilt insbesondere für Crowdinvestments. Wirtschaftswissenschaftler sprechen deshalb auch von Risikokapital (engl. Venture Capital), da es keine Gewährleistung gibt und die geleisteten Geldmittel auch verloren sein können. Bei der Entscheidung, ob ein Projekt unterstützt werden sollte, ist deshalb Vorsicht geboten: Crowdfunder sollten sich alle Informationen zu einem Projekt genau anschauen und erst dann entscheiden, ob sie es unterstützen wollen. Kapitalnehmer schaffen Vertrauen, indem sie das Projekt mit allen Nuancen präsentieren und einen soliden Businessplan vorstellen. Eine gute Idee kann durch schlechte Umsetzung scheitern, während auch weniger gute Ideen durch gute Umsetzung erfolgreich sein können.

Beispiele für Crowdfunding Plattformen

  • Startnext: Startnext ist die größte Crowdfunding-Plattform in Deutschland und Österreich. Im Fokus stehen innovative, kreative Ideen, die durch die Crowd finanziert werden können.
  • VisionBakery: VisionBakery stellt die Erstellung einer eigenen Projekt-Website zur Verfügung und bietet zudem eine persönliche Beratung an.
  • Krautreporter: Ist eine Plattform, die die Finanzierung von journalistischen Projekten ermöglichen will. Sie setzt sich für freien, ungebundenen Journalismus ein, der sich vom Boulevard oder Sensations-Journalismus absetzt.
  • Sciencestarter: Dies ist eine Plattform, die den Fokus auf die Finanzierung von Wissenschafts- und Forschungsprojekten legt. Auch die Wissenschaftskommunikation zählt dazu.
  • Sellaband: Sellaband will internationalen Künstlern und Musikern die Produktion von Alben und EP’s ermöglichen, ohne an die Vorgaben von Musik-Konzernen und Platten-Labels gebunden zu sein.
  • Indigogo: Eine der bekanntesten Plattformen für Crowdfunding. Mittlerweile ist Indigogo in verschiedenen Sprachen und Ländern verfügbar. Indigogo bedient verschiedene Bereiche und Themen wie Film, Musik, Kleinunternehmen oder Technologie-Projekte.
  • Kickstarter: Kickstarter ist eine der größten Crowdfunding-Plattformen weltweit. Firmensitz ist Brooklyn, New York. Auch hier sind zahlreiche Themen und Bereiche mithilfe der Crowd finanzierbar, der Fokus liegt allerdings auf Musik- und Kunstprojekten. [2]

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

SEO-Aspekte können für die Kapitalnehmer von Bedeutung sein. Bei dem Launch eines Projektes wird normalerweise auch eine Webseite erstellt bzw. eine bestimmte Plattform genutzt, um eine Idee vorzustellen. Dabei können alle Register der Suchmaschinenoptimierung gezogen werden, um eine möglichst große Masse an Nutzern und vor allem Crowdfundern zu erreichen. Denn das Auffinden durch eine Suchmaschine bei Eingabe eines bestimmten Begriffes ist hier der erste Schritt, den Nutzer tätigen, um sich über ein Projekt zu informieren.

Somit können inhaltliche und seitenbezogene Aspekte wie ausgewählte Keywords und verständlicher Text mit relevanten Kontextinformationen den Suchmaschinen anzeigen, worum es geht. Die Auszeichnung des Textes, z.B. mithilfe von Überschriften und die saubere Programmierung der Website sind wichtige Signale für Suchmaschinen. Auch Off Page-Aspekte sind nicht von der Hand zu weisen: Aktivität in sozialen Medien, Empfehlungen auf Blogs oder Backlinks durch Geschäftspartner und seriöse Medien können ein Projekt in den Suchergebnissen nach Vorne bringen – egal ob Website oder Crowdfunding-Seite.

Einzelnachweise

  1. Will the Real Crowd Funding Model Please Stand Up? Forbes.com. Abgerufen am 04. Januar 2014.
  2. Plattformen. crowdfunding.de. Abgerufen am 06.06.2014.

Weblinks