Software as a Service


Software as a Service (deutsch: Software als Dienstleistung) bezeichnet ein Software-Distributions-Modell, das im Gegensatz zum Lizenzmodell steht. Der Anwender installiert eine Software nicht lokal auf seinem Rechner, sondern nutzt die angebotenen Services und Anwendungen online und bezahlt dafür eine Gebühr.

Funktionsprinzip von Software as a Service

Von Software as a Service (SaaS) spricht man, wenn ein Dienstleister, der Servicegeber, über das Internet eine Software oder App zur Nutzung bereitstellt. Er betreibt die erforderliche IT-Infrastruktur, installiert und wartet die Software auf den eigenen Servern und spielt erforderliche Updates ein.

Kunden müssen die Software nicht auf ihrem Rechner installieren. Sie benötigen lediglich einen Webbrowser, um auf die Software zugreifen zu können. Im Gegenzug müssen Nutzer eine nutzungsabhängige Gebühr entrichten. Die Nutzungsmöglichkeit besteht ausschließlich für die Dauer der Vertragslaufzeit. Wird der Nutzungsvertrag beendet, kann der Anwender auf die Software nicht mehr zugreifen.

Manche Anbieter arbeiten auch mit kostenlosen Versionen. Für diese wird keine monatliche Gebühr bezahlt, sondern der Nutzer kann die SaaS mit eingeschränktem Funktionsumfang oder mit Einblendung von Werbung verwenden.

Software as a Service im Einsatz

Eine der ersten und zugleich bekanntesten Umsetzungen von Software as a Service war Salesforce.com. Dabei handelt es sich um eine internetbasierte CRM-Lösung, die sich der Grundsätze des Cloud Computings bedient. Mit Umsatz von 17 Mrd. US-Dollar im Jahr 2020 gehört das Unternehmen heute zu den größten Internet-Firmen weltweit. [1] In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Softwareprodukte in entsprechende SaaS-Varianten überführt und stehen heute in unterschiedlicher Ausprägung als Serviceleistung zur Verfügung. Beispiele für den Einsatz von SaaS in der Praxis sind:

Abrechnung von Software as a Service

Im Gegensatz zum Lizenzierungsmodell wird Software as a Service nicht über eine einmalige Gebühr abgerechnet. Stattdessen verursacht das Abrechnungsmodell bis zur Beendigung des Vertrags monatliche Nutzungsgebühren. Bei vielen Softwareprodukten wird pro Benutzer eine monatliche Gebühr fällig. Teilweise gibt es auch Inklusivtarife, bei denen beispielsweise zwischen fünf und zehn Personen im Monat inklusive sind. Die Tarife können auch vom genutzten Funktionsumfang abhängig gemacht werden. In diesem Fall zahlt der Nutzer, der sich für eine kostengünstige Basisversion mit eingeschränktem Funktionsumfang entscheidet, weniger als derjenige, der die Vollversion nutzt.

In einigen Branchen hat es sich auch durchgesetzt, das Abrechnungsmodell an der Anzahl der durchgeführten Transaktionen auszurichten. Bei einer Buchhaltungssoftware können die monatlichen Gebühren so von der Anzahl der Buchungsposten abhängen, bei einem Shopsystem hingegen vom monatlichen Umsatz oder der Anzahl der Bestellungen

Vorteile

Durch die Nutzung von SaaS profitieren die Anwender von folgenden Vorteilen:

  • Schnellerer Nutzungsbeginn durch vereinfachte Implementierung
  • Verbesserte Mobilität durch Nutzung über mobile Endgeräte
  • Flexible Abrechnungsmodelle in Abhängigkeit von der Nutzungsintensität
  • Transparente Kosten
  • Verwendung der aktuellsten Version
  • Sicherheit für Daten und Funktionen wird durch Anbieter gewährleistet
  • Geringes Investitionsrisiko
  • Häufig kurze Kündigungsfristen
  • Konzentration auf das unternehmenseigene Kerngeschäft
  • Zusatzangebote des Servicegebers (z. B. Schulungen, regelmäßige Funktionserweiterungen, Backups)
  • Keine eigene IT-Infrastruktur erforderlich

Nachteile

Der Nutzer begibt sich je nach System in eine mehr oder weniger große Abhängigkeit vom Serviceangeber. Da alle Daten auf dessen Servern gespeichert werden, könnte ein Unternehmen in große Schwierigkeiten geraten, wenn diese plötzlich nicht mehr verfügbar wären. Selbst eine simple Störung am Internetanschluss kann bereits den gesamten Betrieb lahmlegen. Hinzu kommt die Datenschutzproblematik. Der Unternehmer selbst ist für den Schutz personenbezogener Daten zuständig, kann dies aber im Falle der Auslagerung an einen externen Dienstleister nur bedingt kontrollieren.

Beispiele für Firmen, die Software as a Service nutzen

Software as a Service gilt ähnlich wie Big Data, Data Warehousing oder Cloud Computing als besonders attraktives Wachstumsfeld. Die Zahl der Unternehmen, die SaaS nutzen, steigt stetig und Firmen, die dieses Konzept anbieten, verzeichnen steigende Umsätze.

Beispiele für die größten Anbieter von SaaS -Lösungen sind:

  • Salesforce.com
  • SAP
  • Oracle
  • IBM

Einige SaaS-Spezialisten bieten zudem Lösungen für genau definierte Unternehmensbereiche an. ERP-Systeme, CRM-Dienste und spezielle Cloud-Dienste zählen dazu. Software as a Service ist ein Feld, das sich derzeit in einer starken Entwicklung befindet, aber schon jetzt maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen anbietet, die ihre Ressourcen anders verwenden möchten und eine Alternative zu Lizenz-Software suchen.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung wird kaum mit lokal installierter Software gearbeitet. Die meisten SEO Tools, die beispielsweise für Onpage-Analysen, Linkbuilding, Domain-Auswertungen, Social Media-Aktivitäten oder die Keywordrecherche genutzt werden, werden von Servicegebern unentgeltlich oder gegen eine wiederkehrende Gebühr zur Verfügung gestellt. In dieser Branche ist Software as a Service sehr nützlich, da lokale Installationen aufgrund der ständigen Veränderungen im Bereich der Suchmaschinenoptimierung zu einem erhöhten Aktualisierungsbedarf führen würden.

Einzelnachweise

  1. Salesforce.com de.statista.com Abgerufen am 26.05.2021.

Weblinks