Text-to-Code-Ratio
Die Text-to-Code-Ratio beschreibt das Verhältnis zwischen Textinhalten und dem dahinter liegenden Quellcode einer Webseite. Jede Webseite besteht einerseits aus Quellcode, der zunächst die Inhalte der Webseite im Hintergrund strukturiert, und andererseits aus Text, der für den Nutzer lesbar ist.
Betrachtet man nun die Anzahl der Zeichen, die der Quellcode und der Text in Anspruch nehmen, kann dies in ein prozentuales Verhältnis gesetzt werden, das als Text-to-Code-Ratio im Bereich Suchmaschinenoptimierung Verwendung findet. Dieser Wert sollte mindestens bei 25 % liegen und kann mit verschiedenen, auch kostenlosen Tools überprüft werden.[1]
Allgemeine Informationen
Den Hintergrund für das Verhältnis von Text und Quellcode bilden zwei Aspekte: Auf der einen Seite geht es um validen, gültigen Quellcode. HTML als Auszeichnungssprache sollte so verwendet werden, dass die Dokumente den Empfehlungen des W3C entsprechen.
Zum Beispiel sollte jedes HTML-Dokument genau eine H1-Überschrift besitzen und nicht mehr. Entsprechend übersichtlich sollten andere Gestaltungselemente eingesetzt werden. Zu erwähnen sind hier Unterüberschriften, Absätze und weitere Auszeichnungen wie Fett- oder Kursivschrift. Der Quellcode soll den Inhalt übersichtlich darstellen: HTML-Tags geben dem Inhalt Struktur, aber noch keine Form. Der Quellcode selbst sollte möglichst schlank gehalten werden. Wichtig ist vor allem die Trennung von Inhalt und Form bzw. Content und Markup. Wird ein HTML-Dokument mithilfe von CSS formatiert, was sehr zu empfehlen ist, kann die Zeichenanzahl im Quellcode auf diese Weise reduziert werden.
Auf der anderen Seite steht der Nutzer. Sowohl der Inhalt als auch die Gestaltung und die damit einhergehende Struktur orientieren sich möglichst am Nutzer. Hier sind die Inhalte und die Art und Weise der Auszeichnung, die einen Nutzer zum Verweilen auf einer Webseite einladen, besonders wichtig. Textinhalte sind das zentrale Element, das Informationen transportiert. Die Gestaltung ist zwar wichtig für den visuellen Eindruck, aber die Informationen würden auch übertragen werden, wenn sie weniger ansprechend gestaltet sein würden.
Die Hauptsache ist, dass eine Webseite genau die Informationen kommuniziert, die z.B. ein Unternehmen beschreiben und die ein Nutzer sucht. Suchmaschinen gehen in der Regel davon aus, dass Webseiten das Informationsbedürfnis von Nutzern nur bedienen können, wenn eine bestimmte Menge an Textinhalten zu finden ist. Ausnahmen bilden hier multimedia-lastige Webdokumente, wobei das Ziel bei solchen Webseiten nicht unbedingt primär in der Übermittlung von Information besteht.
Beispiel
Das folgende Beispiel zeigt dir ein HTML-Grundgerüst. 212 Zeichen sind es insgesamt. Davon sind 142 Zeichen Text. Die Text-to-Code-Ratio entspricht hier also 100 * 142 / 212 = 66,98 %.
<html> <head> <title>Text to code ratio</title> </head> <body> <h1>Definition</h1> <p>The text-to-code ratio describes the relationship between text content and the underlying source code of a website</p> </body> </html>
Bedeutung für SEO
Im Bereich Suchmaschinenoptimierung wird davon ausgegangen, dass die Text-to-Code-Ratio ein Kriterium zur Bewertung von Webseiten seitens der Suchmaschinenbetreiber ist. Unklar ist jedoch, mit welchem Gewicht dieses Kriterium in Erscheinung tritt. Und auch, ob es für alle Typen von Webseiten überhaupt verwendet wird. Eine Webseite wie Youtube, die Videostreaming anbietet, wird eine ungünstige Text-to-Code-Ratio haben im Vergleich zu einer Webseite, die über viel Text verfügt. Und Youtube gilt als eine der stärksten Seiten im Netz. Auch Onlineshops haben oft Tausende Produktseiten, die vermutlich mehr Quellcode haben als Textinhalte.
Die Text-to-Code-Ratio muss also nicht immer ausschlaggebend für das Ranking sein. Vielmehr geht es den Suchmaschinenbetreibern womöglich um den Mehrwert für die Nutzer. Webseiten sollen für den Nutzer editiert und formatiert sein. So können Menüs mit wichtigen Begriffen ausgezeichnet werden, sodass Nutzer wissen, wo es lang geht. Erst danach sind die Crawler an der Reihe, die den Quellcode und den Textinhalt auslesen können, insofern keine Skripte oder andere Faktoren, die die Erreichbarkeit einschränken, verwendet werden.
Suchmaschinen wollen validen, zugänglichen Quellcode und relevante Textinhalte, die einen Mehrwert für den User darstellen. Und beide Seiten wollen eine möglichst schnelle Webseite, die alle relevanten Inhalte binnen Sekunden anzeigt – Stichwort: Ladezeit. Die Text-to-Code-Ratio kann also auch als Ausdruck von anderen wichtigen Rankingfaktoren interpretiert werden und muss nicht zwangsläufig für sich genommen ein Rankingfaktor sein.
Einzelnachweise
- ↑ Are Text to HTML Ratios Important?. blog.woorank.com. Abgerufen am 03. Februar 2014.
Weblinks
- Definition Text-to-Code-Ratio
- Tipps zur Struktur von Webseiten
- Tool zur Überprüfung der Text-to-Code-Ratio
- Kurze Tipps zur Text-to-Code-Ratio