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Affiliate-Marketing Trends – wohin geht der Weg?

Affiliate-Marketing kann Affiliates wie Unternehmen Vorteile bringen. Während die einen ihre Provisionen erzielen, erweitern die anderen ihre Markenbekanntheit und steigern ihre Umsätze. Doch welche Trends sind aktuell im Affiliate-Bereich zu erkennen und was bedeutet das für Advertiser und Affiliates? Wir haben hier zehn Trends ausgemacht und diese näher beleuchtet.

1. Mobile

Was bei der Suchmaschinenoptimierung spätestens mit dem “Mobile Update” begann, setzt sich kontinuierlich fort: Mobile First! Laut Statistik haben in Deutschland erstmals mehr Menschen das Internet mit dem Smartphone genutzt als mit dem PC oder Notebook.

Was bedeutet diese Entwicklung für das Affiliate-Marketing? Zum einen müssen Advertiser die angebotenen Werbemittel immer besser auf mobile Endgeräte ausrichten. Das betrifft hauptsächlich das Design von Bannern. Zum anderen wird es für Werbungtreibende im Affiliate-Segment immer schwerer zu ermitteln, wie Nutzer auf ihr Angebot zugreifen. Somit ergibt sich aus dem Trend “Mobile” gleich der nächste Trend “Tracking”. Denn hier stehen Affiliate-Netzwerke wie Advertiser zunehmend vor neuen Herausforderungen, wenn es um die Zuordnung von Sales und Provisionen geht.

2. Tracking und Datenschutz

Affiliate-Marketing ist in besonderem Maße von Trackingmöglichkeiten abhängig. Schließlich müssen Provisionen den verschiedenen Affiliates korrekt zugeordnet werden können. Ebenso ist es für Werbetreibende wichtig zu wissen, über welche Kanäle sie ihre Zielgruppe erreicht haben. Doch schon mit der EU-DSGVO wurde Affiliate-Marketing komplexer, denn die Datenschutzgrundverordnung verpflichtet Publisher zu mehr Transparenz bezüglich des Einsatzes von Cookies. Diese sind nach wie vor unerlässlich zum Tracken von Sales und Webtraffic.

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Das Jahr 2019 kann den Trend “Tracking und Datenschutz” für das Affiliate-Marketing nochmals verschärfen. Denn für dieses Jahr ist die Einführung der “E-Privacy-Verordnung” angedacht. Diese Regelung geht noch über die DSGVO hinaus, denn sie sieht vor, dass Cookies nur noch nach expliziter Zustimmung durch den Nutzer gesetzt werden dürfen.

Je nachdem, wie restriktiv die Verordnung ausfällt, kann das Affiliate-Prinzip damit in Frage gestellt werden, wenn nicht schnell Opt-in/Opt-out-Lösungen gefunden werden, die Datenschutz und Trackingansprüche gleichermaßen befriedigen. Gleichzeitig wird das Tracking komplexer, da Nutzer nicht mehr nur ein Endgerät verwenden, um auf ein Webangebot zuzugreifen, sondern zwischen verschiedenen Geräten wechseln. Somit müssen Cross-Device-Tracking und Datenschutz erfüllt werden, um Affiliate-Kampagnen gezielt auswerten und Provisionen zuordnen zu können.

3. Content

Was für SEO gilt, hat auch im Affiliate-Marketing Gültigkeit: Content rules. Da Suchmaschinen und Nutzer in Bezug auf Contentqualität immer anspruchsvoller werden, können sich Affiliate-Marketing-Kampagnen mit gutem Content i.d.R. durchsetzen. So sorgen Affiliate-Seiten, die zu themenrelevanten Keywords gute Rankings erzielen, für mehr Reichweite und neue Besucher Wichtig bleibt jedoch dabei, dass die Werbeinhalte an sich den Ansprüchen der Nutzer genügen. Das gilt insbesondere für Banner- oder Videowerbung.

4. Influencer

Laut einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) setzen über 80 Prozent der befragten Unternehmen auf Influencer oder wollen dies künftig tun. Damit wird deutlich, welche Bedeutung Influencer-Marketing für Unternehmen mittlerweile im Marketingmix hat. Dabei geht es nicht nur um Influencer mit sehr großer Reichweite, sondern auch um sogenannte “Micro-Influencer”. Eine wichtige Rolle spielen dabei soziale Netzwerke.

Doch wie lässt sich diese Entwicklung in die Affiliate Marketing Trends einordnen? Ganz einfach: Ein immer größerer Teil der Publisher ist auch Influencer. Und mit Affiliate-Marketing bieten sich ganz einfache Vergütungsmodelle für Influencer an. So können zum Beispiel auch Influencer über Provisionen pro verkauftem Produkt oder per Lead bezahlt werden. Im Gegensatz zu Preisen pro Posting, die sich an Followerzahlen orientieren, gäbe es mit Affiliate-Links somit eine viel präzisere Abrechnungsform.

5. Voice Search

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Mit der steigenden Bedeutung von Smartphones bei der Webnutzung und der Verbreitung von digitalen Assistenten wie Amazons Alexa, Google Home oder Apples Siri steigt die Nutzung der Voice Search.

Schon auf der Google Entwicklerkonferenz 2017 hat der Konzern bestätigt, dass 20 Prozent aller mobilen Websuchen per Stimmeingabe erfolgen und in den USA verwenden bereits ein Fünftel der Einwohner digitale Sprachassistenten. Umso wichtiger ist es deshalb, dass Affiliates ihren Content für Voice Search optimieren. Dabei gelten die gleichen Bedingungen wie bei Voice Search SEO.

6. Daten

Affiliate-Marketing ist klassischerweise sehr datenfixiert. Denn um den Erfolg von Affiliate-Marketing-Kampagnen oder einzelner Affiliates messen zu können, müssen viele verschiedene Daten ausgewertet werden. Wie in anderen Bereichen auch, wird auch Affiliate-Marketing zu immer größeren Teilen automatisiert erfolgen können. Um diesen hohen Automatisierungsgrad zu erzielen, müssen die in immer größerer Zahl erhobenen Daten sinnvoll ausgewertet werden. Dabei spielen Machine Learning und KI auch im Affiliate-Marketing eine zunehmend wichtigere Rolle.

7. Nischen

Vor allem für Online-Shops ist Affiliate-Marketing ein beliebtes Mittel, um Markenreichweite und Umsätze zu steigern. Während große Gutschein- oder Themenportale vor allem mit großer Reichweite punkten können, besitzen Nischenseiten den Vorteil, dass sie ein Nutzerbedürfnis sehr spezifisch erfüllen können.

Websites, die eine thematische Nische belegen, sind auch für Affiliates selbst vorteilhaft. Es gilt nach wie vor - je spezieller das Thema, desto geringer ist der Wettbewerb in den SERPs. Im Ergebnis steigt die Chance, schnell gute Rankings in der organischen Websuche zu erzielen. Darüber hinaus steigt die Chance auf eine Provision, da Nutzer auf der Nischen-Website genau die Information finden, die sie suchen und zu den entsprechenden Kaufangeboten weitergeleitet werden.

Websites mit Nischen-Themen sind demnach für Publisher und Advertiser eine Win-Win-Situation und somit ein echter Trend … für die Nische ;-)

8. Agenturen

Online-Marketing ist im Marketingmix noch ein vergleichsweise junger Teilbereich. Doch mit zunehmender Dauer werden die Anforderungen in den Teildisziplinen des Online-Marketings immer größer. Technik und Methoden entwickeln sich weiter, sodass Fachwissen und Erfahrung gefragt sind. Das gilt auch für das Affiliate-Marketing. Unternehmen können nicht mehr “einfach” ein Affiliate-Programm aufsetzen und Provisionen verwalten. Vielmehr müssen viele verschiedene Parameter vom Tracking über den Datenschutz bis hin zur Analyse berücksichtigt werden, damit Affiliate-Marketing nachhaltigen Erfolg bringt. Zwar ist es immer noch einfach, mit Affiliate-Marketing zu beginnen, doch nur mit einem professionellem Ansatz lässt sich auch nachhaltig Geld verdienen.

Die gestiegenen Anforderungen erfordern durchaus Profis, weshalb immer mehr Unternehmen auf die Expertise von Agenturen zurückgreifen, die auf Affiliate-Marketing oder im größeren Rahmen auf Performance-Marketing spezialisiert sind.

9. Diversität

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Affiliate-Marketing ist mehr als beim Klick auf den Link eines Gutscheinportals einen Cookie zu setzen. Affiliates müssen sich deshalb mehr denn je um die adäquate Einbindung der Werbemittel bemühen. Somit ist auf Affiliate-Seite Diversität gefragt: Storys, Blogbeiträge, Videoformate, Bilderstrecken, Ratgeber. Es gibt viele Möglichkeiten, um ein Produkt oder eine Dienstleistung so zu präsentieren, dass der Nutzer zum Kaufen animiert wird.

Diversität auf Advertiser-Seite bedeutet, dass diese nicht nur auf eine Plattform setzen, sondern vielfältige Möglichkeiten nutzen, um Klicks zu erhalten.

Im Ergebnis sorgt so der Trend Diversität für einen noch höheren Bedarf an Professionalität, bei Publishern und Werbetreibenden. Beide sollten am besten im Vorfeld konzeptionell arbeiten, um eine Strategie für ihr Affiliate-Marketing auszuarbeiten.

10. Kundenmeinungen

Je größer das Angebot im Web wird, desto wichtiger sind echte Kundenmeinungen zu Produkten oder Angeboten. Echte Reviews können zur Conversion Optimierung beitragen. Dadurch ergeben sich für Affiliates noch mehr Möglichkeiten, um erfolgreiche Sales zu generieren. Für Unternehmen bietet Affiliate-Marketing im Zusammenspiel mit Kundenbewertungen die Chance auf eine höhere Erfolgsquote.
Für Publisher bedeutet dieser Trend allerdings auch, dass sie sich verstärkt um die Seriosität ihrer Kundenmeinungen bemühen müssen, damit diese auch als relevanter Gradmesser für die Qualität eines Produkts gelten.

Fazit

Es ist nicht verwunderlich, dass einige Affiliate-Marketing-Trends sich an den aktuellen SEO Trends 2019 wie Mobile und Content orientieren. Schließlich profitieren Advertiser und Affiliates gleichermaßen von guten SEO-Kennzahlen, die zu guten Rankings von Affiliate-Websites in den organischen Suchergebnissen führen. Mit der Voice Search erreicht ein neuer SEO-Trend auch das Affiliate-Marketing. Inwiefern hier Marketer und Publisher aktiv werden sollten, bleibt noch offen. Fest steht, dass immer mehr Nutzer Voice Search anwenden und sich deshalb auch für Affiliates ein Blick auf das Thema aus SEO-Sicht lohnt. Natürlich ist das Thema Datenschutz gerade im Rahmen der aktuellen Debatte um die E-Privacy im Fokus. Veränderungen am klassischen Cookie-Trackingmodell können die gesamte Affiliate-Landschaft beeinflussen. Vielleicht verändert sich dadurch aber auch die ewige Diskussion um Attributionsmodelle im Affiliate Marketing und es entwickeln sich für Publisher und Affiliates noch fairere Varianten der Vergütung.

Eines steht fest, Affiliate-Marketing vollzieht eine ähnliche Wandlung wie das Suchmaschinen-Marketing, indem es sich immer weiter professionalisiert und das Fachgebiet immer komplexer wird. Wer also langfristig im Affiliate-Bereiche erfolgreich sein möchte, sollte bei der Planung neuer Kampagnen die aktuellen Trends im Hinterkopf behalten.

Deine Website. Nur besser. Mit Ryte.

Veröffentlicht am Jul 18, 2019 von Philipp Roos