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And the Oscar goes to… – SEOkomm Recap 2015

Ganz unter dem Motto Hollywood stand die diesjährige SEOkomm, bei der natürlich auch das OnPage.org Team wieder mit von der Partie war. Was unsere Superheroes in Salzburg erlebt haben und wer alles einen Oscar abgestaubt hat, erfährst Du in unserem Recap.

Nach einem frühen Start um 6 Uhr morgens am Münchner Office traf unser Team, bestehend aus insgesamt 4 Speakern und 5 Helferlein pünktlich bei strömendem Regen in Salzburg ein. Aber auch wenn uns Petrus dieses Jahr im Stich gelassen hatte, tat das der Stimmung in der Brandboxx keinen Abbruch. Nachdem unser Waffelstand in dem kleinen Kassenhäusschen vor dem Eingang aufgebaut war, stand auch schon die Keynote an. Auf dem Weg dorthin wurden wir von keinem anderen als KITT und David Hasselhoff aka Michael Knight persönlich (wenn auch aus Pappe) begrüßt.

Abbildung 1: David Hasselhoff begrüßte die Besucher in der Eingangshalle

Welcome to Reality

Wie erwartet sorgte Marcus mit seinem Slide Storm unter der Überschrift "Welcome to Reality" für begeisterte Konferenzbesucher und damit für einen tollen Auftakt der Salzburger Konferenz.
Die Keynote stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Usersignale. Getreu dem Motto "Chasing the long click" zeigte Marcus anhand von mehreren Beispielen, wie wichtig Nutzersignale heutzutage für die Suchmaschinenoptimierung und damit für die Bewertung von Suchergebnissen sind.

Click Through Rate, Verweildauer, Bounce Rate und Anzahl der wiederkehrenden Besucher - all diese Signale kannst Du verbessern, indem Du Deine Besucher nur zur richtigen Zeit auf dem richtigen Kanal mit dem richtigen Content erreichst. Die Betonung liegt dabei auf Content, und zwar die Art von Content, mit dem Du die Aufmerksamkeitsspanne der Besucher erhöhen und die Interaktionsrate steigern kannst.

Eine einfache Frage kann hierbei Abhilfe schaffen: "Wenn mein Content verschwindet, würde ihn jemand vermissen?". Deshalb sollte es der Anspruch eines jeden Webseitenbetreibers sein, einzigartigen, hochwertigen Content zu erstellen, ob dieser nun aus Texten, Bildern oder aus Videos besteht.
Zudem sollte der Content auch leicht zugänglich sein. Die Stichworte lauten hier: Page Speed und Mobile Friendliness. Ein großes Potential sieht Marcus auch in Googles AMP, den Accelerated Mobile Pages. Dies sind mobile Seiten, auf denen Content rasend schnell angezeigt wird. Welche Bedeutung dieses Projekt noch in Zukunft haben wird und ob die AMP sogar ein Rankingfaktor werden könnte, wird die Zukunft zeigen.

Abbildung 2: Die Bühne des Track 1 “SEO Hardcore”

Die Vorträge

In insgesamt 3 Tracks mit jeweils 8 Vorträgen begeisterten die diesjährigen Speaker ihr Publikum. Jeder Track stand dabei unter einem eigenen Motto: SEO Hardcore, SEO Strategie und SEO Grundlagen. Für Anfänger bis hin zum Vollprofi wurde für jeden etwas geboten. Hier geht's zur diesjährigen Agenda.

Einen Einstieg ins Thema SEO bekamen die Besucher des Vortrags "Suchmaschinenoptimierung - Wo fange ich an?". Niels Dahnke nahm die Einsteiger an die Hand und zeigte ihnen die Theorie-Grundlagen, von der anfänglichen Strategie und deren Ausrichtung über OnPage- und OffPage-Faktoren bis hin zu einfachen Tipps bei der Nutzung der Google Search Console und Google Analytics.

Praktischer ging es hingegen im Vortrag von David Radicke zu, der die Tücken eines Relaunchs anhand des Beispiels Salzburg.com erläuterte. Er ließ die Besucher an seiner täglichen Arbeit als Berater teilhaben, indem er typische Fallstricke vorstellte, mit denen er bei diesem Projekt konfrontiert war.

Nach einer eingehenden Bestandsaufnahme stand Salzburg.com vor Problemen wie vorangegangenen Server- und Crawlfehlern, zu langen Ladezeiten, nicht aktuellen Sitemaps und vor allem internen Duplikaten, die über mehrere Pfade erreichbar waren. "Doch was tun mit solchen Altlasten?" - Alte Seiten bergen oft mehr Potential, als es auf den ersten Blick scheint. Deshalb solltest Du Dir im Falle eines Relaunchs genügend Zeit lassen, um zu prüfen, welche Inhalte eventuell noch wichtige Links enthalten oder viel Traffic bringen. Vorschnelle Entscheidungen können hier das Zünglein an der Waage für den Erfolg Deines Relaunchs sein.

Abbildung 3: David Radicke bei seinem Vortrag zum Thema Relaunch.

Superheroes in action

Zwischen den Vorträgen konnten sich Konferenzbesucher an unserem Stand mit frischen Waffeln und Glühwein stärken - so auch der Teil unseres Teams, der in Salzburg selbst einen Vortrag halten durfte. Beispielsweise unser neuer Head of Product Management Stephan Walcher, der sich sagte: "Do it yourself!", und in seinem Vortrag getreu diesem Motto "Analyse Powertasks ohne Entwickler" vorstellte. Dabei machte er klar, dass es als SEO wichtig ist, sich mit den eigenen Daten intensiv auseinanderzusetzen und daraus Anforderungen abzuleiten mit denen man, wenn nötig, zu den Entwicklern gehen kann, um den Prozess in Zukunft zu automatisieren. Dazu gab es jede Menge Tipps zum Gebrauch von Google Analytics, Google Spreadsheet, Excel und der Search Console.

Doch Stephan war nicht der einzige Superhero, der dieses Jahr zu den Speakern gehörte, denn unser Danny stellte zeitgleich im dritten Track für die Einsteiger der Branche praktische OnPage SEO Technik Grundlagen vor.

Abbildung 4: Stephan, Danny und Merlin nach ihren gelungenen Vorträgen.

Mehr (Page-) Speed geht nicht!

Wem dies noch nicht technisch genug war, der konnte in der nächsten Session von Track 1 Bastian Grimm lauschen, der im Vorfeld mit dem Titel seines Vortrags versprach: "Mehr (Page-) Speed geht nicht!". Anhand vieler spannender Tipps gab Bastian einen Einblick in die Zukunft der Ladezeitenoptimierung.

Neben den bereits bekannten Techniken zur Komprimierung von Dateien ("Weniger ist mehr") kamen dabei auch die neusten Trends wie Prefetching und Prerendering nicht zu kurz. Beide Techniken stehen für das Vorausladen von Dateien und sollen dazu dienen, Seiten besser untereinander zu verbinden. Mehr zu diesen aktuellen Methoden findest Du unter anderem in diesem aktuellen Artikel von Torben Leuschner im OnPage Magazin. Neben dem Vorausladen von Dateien setzte Bastian in seinem Vortrag außerdem auf das sogenannte Subresource, eine Technik bei der man für die aktuelle Seite priorisieren kann, welche Ressourcen schneller geladen werden sollen. (Ist bisher jedoch leider nur für den Chrome Browser verfügbar.)

Unter dem Hashtag #perfmatters und #amp kannst Du bei Twitter die aktuellen Entwicklungen zum Thema Page Speed verfolgen.

Crawl Budget Best Practices


“Crawl Budget ist wie Geld und Google investiert es in Eure Seite” - mit diesem Satz leitete unser CTO Merlin in der nächsten Session einen seiner sehr seltenen Vorträge auf Konferenzen ein und erklärte zunächst die drei wichtigsten Säulen im technischen SEO: Indexability, Crawlability und Rankability.

  • Indexability: Welche technischen Maßnahmen wie zum Beispiel eine Robots.txt oder das Meta-Attribute “noindex” verhindern die Indexierung einer Domain?

  • Crawlability: Was verhindert bzw. ermöglicht es, dass eine Seite von Suchmaschinen gecrawled werden kann?

  • Rankability: Unter welchen technischen Bedingungen wird eine URL in den Suchergebnissen gelistet bzw. nicht gelistet?

Besonders zu erwähnen ist sicherlich der Einsatz des if-modified-since HEADER, mit Hilfe dessen man Suchmaschinen wie Google mitteilen kann, ob es seit dem letzten Abrufen einer URL Veränderungen gegeben hat. Die Suchmaschine erhält als Antwort ein Datum und kann dieses mit seinem eigenen Timestamp vergleichen. Hat sich bei der URL nichts geändert, werden keine Daten übertragen und die Suchmaschine verbraucht keine Crawl-Ressourcen, da keine Bytes übertragen werden.

Abbildung 5: Merlin während seines Vortrags auf der SEOkomm 2015

Abbildung 6: Bei Twitter wurde der Vortrag von Merlin mehrfach gelobt.

Alternative Suchmaschinen

Zeitgleich mit unserem Merlin klärte derweil Karl Kratz seine Zuhörer im parallelen Track 2 über "Alternative Suchmaschinen" auf.

Anstatt eines Mobilegeddons, das dann doch nicht eingetreten ist, warnte Karl stattdessen vor dem "Googlegeddon" und fragte in die Runde, warum sich alle von nur einer Suchmaschine abhängig machen, anstatt sich mehrere Standbeine aufzubauen. Denn die Alternativen sind vielfältig, und Du brauchst dazu nichts weiter als eine Änderung Deiner Sichtweise.

Der Fokus wandert dabei auf den Bedarf des Nutzers: Wie viele Nutzer suchen ihren Arzt auf Jameda, wie viele ihren Flug auf Booking.com, wie viele ihr gewünschtes Produkt auf amazon? Und warum nutzen wir diese alternativen Suchmaschinen nicht? Dabei ist gutes Ranking dort meist um einiges einfacher (z.B. durch gute Bewertungen bei jameda). Nach diesem Plädoyer für die Erweiterung des Blickwinkels bekam Karl anschließend, so wie alle anderen Speaker, einen Oscar überreicht.

Abbildung 7: Karl Kratz hielt seinen Vortrag mit vollem Körpereinsatz.

Johannes Müller auf dem heißen Stuhl

Ein weiteres Highlight der SEOkomm 2015 war die Session mit Johannes Müller von Google, der sich auf der Bühne des Tracks 1 den Fragen der Konferenzbesucher stellte.

Abbildung 8: Johannes Müller von Google und Danny

Die Themen der Fragen waren bunt gemischt und reichten von der vorangegangenen Einstellung des AJAX Crawling Schemes über die Verwendung von Rich Snippets bis hin zur Mehrsprachigkeit.
Die Frage, ob der hreflang-Tag den Canonical-Tag ersetzen kann, verneinte Johannes Müller und erklärte stattdessen, dass die beiden im Gegenteil sehr gut zusammen arbeiten können. Beispielsweise wenn der Canonical-Tag als Unterstützung des hreflang-Tags auf einer länderspezifischen Seite eingesetzt wird. Jedoch sollte man die beiden nicht gegeneinander ausspielen.

Während der Fragerunde schien es so, als könnte ihn keine Frage aus der Ruhe bringen. Bis zu dem Zeitpunkt als eine Zuhörerin wissen wollte, ob denn die Google Mitarbeiter auch iPhones besitzen dürfen. Da musste selbst John Müller schmunzeln, der mit solch einer Frage garantiert nicht gerechnet hatte. Einen kleinen Ausblick auf mögliche neue Funktionen in der Google Search Console gab es obendrauf auch noch: Für 2016 könnten die Themen Mobile und Apps nochmal verstärkt in den Fokus rücken, aber auch, wie man besser mit JavaScript umgehen kann.

Und, der Vollständigkeit halber: Natürlich dürfen Google Mitarbeiter auch ein iPhone besitzen, schließlich sollten die eigenen Technologien ja auch auf dem System der Konkurrenz getestet werden ;-)

Abbildung 9: And the Oscar goes to...

Die Oscarnacht

Nachdem auch der letzte Rest Waffelteig aus den Waffeleisen gekratzt war, ging es für das OnPage Team weiter zur Party, die dieses Jahr das Motto "Oscarnacht" trug. Mit einem leckeren Essen startete der Abend in einer gemütlichen Runde mit netten Leuten. Mindestens so wertvoll wie die Sessions am Tag waren auch dieses Jahr wieder die Gespräche und die neuen Bekanntschaften am Rande der Veranstaltung.

Voller neuer Eindrücke ging es dann am nächsten Morgen wieder zurück nach München.
Alles in allem war die SEOkomm wieder einmal ein gelungenes Event. Ein großer Dank geht an die Organisatoren Oliver Hauser, Judith Herzl-Rössler und allen Helfern, die an dem reibungslosen Verlauf dieses Events beteiligt waren.

Vielen Dank für diese grandiose SEOkomm - Wir sehen uns im nächsten Jahr!

Andere Recaps:

http://www.seomotion.org/de/seokomm-omx/

http://www.netprofit.de/blog/seokomm-2015-recap.html

http://heiko-hoehn.com/seokomm-2015-recap/

http://www.sumago.de/recap-omx-und-seokomm-2015-salzburg/

http://www.michaelgoepfert.de/blog/seokomm-2015/

http://www.seo-book.de/allgemein/seokomm-2015

http://www.clickport.de/omx-und-seokomm-2015-der-recap-als-infografik/

http://www.linkresearchtools.de/news/omx-seokomm-2015-recap-links-bleiben-sehr-wichtig/

http://www.uberlift.de/seokomm-recap-2015/

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Veröffentlicht am Nov 23, 2015 von Eva Wagner