Demand Media

Das US-amerikanische Unternehmen Demand Media Inc. wurde am 1. Mai 2006 in Santa Monica gegründet und konnte im Jahr 2012 einen Jahresumsatz von 380,6 Mio. US-Dollar generieren. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Generierung von preisgünstigem Content, um möglichst hohe Werbeeinnahmen zu erzielen.

Funktionsprinzip von Demand Media

Bei Demand Media schreiben nicht überwiegend ausgebildete Journalisten und Redakteure, sondern sehr häufig Laien. Zeitweise war von mehr als 13.000 Autoren und Videoproduzenten die Rede.[1] Anhand spezieller Algorithmen ermittelt das System von Demand Media, nach welchen Themen Nutzer suchen, die bisher thematisch noch kaum abgedeckt wurden – sogenannte Nischen. Hierbei handelt es sich um werbewirksame Themen, mit denen das Unternehmen schnell ranken und dementsprechend viel Geld verdienen kann.

Sobald ein passendes Thema mit hohem Suchvolumen gefunden wird, wird es über die Plattform des Unternehmens als Auftrag ausgeschrieben. Die angemeldeten Autoren und Videofilmer können sich auf Basis einer freien Mitarbeit um die Aufträge bewerben. Bis zu zehn Aufträge gleichzeitig können sie reservieren. Nach der Erledigung reichen sie ihre Aufträge ein, die anschließend von weiteren freien Mitarbeitern korrigiert und geprüft werden. Danach erfolgt die Auslieferung an Partnerseiten im Werbenetzwerk. Die Werbeeinnahmen gehen an Demand Media. Wie Demand Media genau funktioniert, zeigt dieses Video.

Kritik an Demand Media

Demand Media musste im Laufe der Jahre viel Kritik wegstecken. Es wurde kritisiert, dass die Texter und Videofilmer schlecht bezahlt werden. Für Ratgebervideos gibt es 20 US-Dollar und für Texte 15 US-Dollar. Für das Redigieren von Texten erhalten die Mitarbeiter 2,50 US-Dollar, für das Überprüfen von Fakten nur 1 US-Dollar.[2] Außerdem wurde von verschiedenen Stellen kritisiert, dass die Qualität der produzierten Inhalte teilweise mehr als dürftig sei.[3]

Einbußen durch Google Panda Update

Zunächst war Demand Media eine Erfolgsgeschichte. Obwohl anfänglich keine Gewinne erzielt wurden, konnte der Umsatz in jedem Jahr signifikant gesteigert werden. Im November 2010 konnten die Webseiten des Unternehmens über 105 Mio. Besucher verzeichnen.[4] 2011 folgte der Börsengang, der zunächst nach einem vollen Erfolg aussah. Die Wende kam, als im Februar 2011 in den USA das Google Panda-Update ausgerollt wurde. Sie verwies Content Farmen in ihre Schranken, so auch mit einer gewissen Zeitverzögerung Demand Media. Die Webseiten des Unternehmens verloren enorm an Sichtbarkeit, wodurch auch die Werbeeinnahmen zurückgingen. Die Seitenaufrufe verringerten sich um bis zu 40 Prozent. Die Aktienkurse brachen ein. Ein Verlust in Höhe von 18,5 Mio. US-Dollar im Jahr 2011 war die Folge.[5] Bis heute konnte sich das Unternehmen nicht vollständig von der negativen Entwicklung erholen.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Content Farmen wie eHow, Demand Medias größte Contentplattform, wurden einige Zeit lang als gute Möglichkeit angesehen, um mit günstigem Content und einer umfangreichen Suchmaschinenoptimierung Geld zu verdienen. Anfänglich waren sprunghafte Umsatzsteigerungen durch das schnelle Ranking für Long Tail Keywords an der Tagesordnung. Das Google Panda Update hatte unter anderem das Ziel, Content Farmen auf die hinteren Plätze der SERPs zu verbannen, da sie häufig mit qualitativ minderwertigem Content ausgestattet waren, der dem Nutzer nur in sehr eingeschränktem Umfang einen Mehrwert bot. Seither sind viele Content Farmen komplett vom Markt verschwunden und haben zumindest stark an Sichtbarkeit in den Rankings eingebüßt.

Einzelnachweise

  1. Schrott auf Bestellung TAZ. Abgerufen am 27. Februar 2014.
  2. Umstrittener US-Konzern Demand Media: Nur schreiben, was die Menschen suchen. Stern. Abgerufen am 27. Februar 2014.
  3. Nachrichtenfabrik Demand Media: Guter Journalismus funktioniert anders. Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 27. Februar 2014.
  4. Virale Reichweitengiganten und der Niedergang der Contentfarmen. Netzwertig.com. Abgerufen am 27. Februar 2014.
  5. Umsatzverluste durch Panda bei Demand Media. Onlinemarketing.de. Abgerufen am 27. Februar 2014.

Weblinks