Hommingberger Gepardenforelle


Die Hommingberger Gepardenforelle hat in der Natur kein echtes Pendant. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Keyword-Kombination, die vom Computermagazin c’t im Jahr 2005 im Rahmen eines SEO-Wettbewerbs etabliert wurde[1].

Gewinner des Wettbewerbs konnte diejenige Seite werden, die mit dem Begriff „Homminberger Gepardenforelle“ an jeweils zwei Stichtagen am besten in den SERP von Google, Yahoo, MSN (heute: Bing) und Seekport gelistet wurde. Diese Veranstaltung hatte eine Initialfunktion innerhalb der Branche. In den Folgejahren bis heute werden regelmäßig SEO-Wettbewerbe durchgeführt, um die Effizienz von Strategien der Suchmaschinenoptimierung zu belegen.

Hintergrund

Suchmaschinenoptimierung war für viele Laien und auch Werbeprofis lange Zeit ein nettes Hobby, für viele Marketing-Agenturen aber eher zweitrangig. Das Fachmagazin c’t wollte mit dem SEO-Contest zur Hommingberger Gepardenforelle ein aktuelles Bild über die Effizienz der Suchmaschinenoptimierung abgeben. Jeder Teilnehmer durfte alle Mittel einsetzen um in den gängigen Suchmaschinen an zwei Stichtagen die bestmögliche Position zu erreichen. Gestartet wurde der Wettbewerb Mitte April 2005. Der erste Messpunkt war der 15. Mai, der zweite am 15. Dezember 2005 um 11.00 Uhr.

Die Wahl des Begriffs hat schließlich spätere Contests beeinflusst. Denn beide Begriffe der Suchkombination sind in keinem geläufige Lexikon zu finden, da es sich um Fantasienamen handelt. Folglich durften zu diesen Keywords und zu dieser Kombination vor dem Contest noch keine Ergebnisse bei Google, MSN, Seekport und Yahoo zu finden sein.

Interessanterweise erhielten die Gewinner weder einen hochdotierten Preis, noch weitere Anreize, außer einem Eintrag auf heise.de.

Umsetzung und Gewinner

Um die besten Positionen zu belegen, wurden unterschiedliche Strategien für die Optimierung angewandt. Zum einen waren viele Exact-Match-Domains vertreten und zum anderen wurde versucht, vor allem mit entsprechendem Content zu punkten. Viele starke Webseiten konnten zu Beginn ihren Vorteil nutzen und entsprechende Inhalte platzieren. Interessant war, dass viele SEOs auch über die Schaltung von Google AdWords versuchten, Traffic auf ihre Seite zu bringen. Schon zwei Tage nach dem Start wurden über 1.000 Webseiten im Index von Google zum Thema „Hommingberger Gepardenforelle“ gesichtet.[2]

Interessant war, dass unter den Gewinnerseiten vor allem viele Keyword domains zu finden waren. Ebenso wurde auch die Webseite heise.de als auf den vorderen Positionen der Suchmaschinen des Wettbewerbs gelistet. Zu den erfolgreichsten Seiten zählte www.hommingberger-gepardenforelle.de.

Wie nachhaltig sich die Suchbegriffkombination auch in den SERP niedergeschlagen hat, zeigt die Autocomplete-Funktion von Google Instant. Hier werden als Ergänzung immer noch Vorschläge zu Rezepten oder zum Lebensraum gemacht.

Nutzen für die SEO

Durch diesen ersten Wettbewerb im deutschsprachigen Raum haben sich SEO-Contests als Zeugnis für den Status quo der Suchmaschinenoptimierung etabliert. Jedes Jahr veranstalten unterschiedliche Unternehmen SEO-Wettbewerbe, wie z.B. auch die Veranstaltung SEOKanzler. Allerdings dienen diese vielfach mehr als Guerilla-Marketing oder Linkbaits für die eigene Webseite als tatsächliche Standortbestimmung. Dennoch bieten SEO-Contests eine gute Gelegenheit, um sein eigenes Können als SEO unter Beweis zu stellen und zum anderen um festzuhalten, wie sich die Algorithmen bzw. die Leistungen der Suchmaschinen im Laufe der Jahre verändern. So würde es heute sicherlich spätestens seit dem Exact-Match-Domain Update von Google im Jahr 2012 nicht mehr ausreichen, eine Keyword domain mit dünnem Content zu füttern, um Top-Rankings zu diesem Suchbegriff zu erzielen. Vielmehr müssten nun vermutlich noch stärker besondere Content-Strategien wie WDF*IDF zum Tragen kommen.

Einzelnachweise

  1. Jagd frei auf die Hommingberger Gepardenforelle heise.de Abgerufen am 01.03.2014
  2. 1000 Hommingberger Gepardenforellen in 48 Stunden heise.de Abgerufen am 01.03.2014

Weblinks