Wenn heute von Suchmaschinenoptimierung gesprochen wird, handelt es sich bei der “Referenz-Suchmaschine” um Google. Das ist erst einmal nicht weiter verwunderlich, schließlich wurden 2017 weltweit über 90 Prozent aller Suchanfragen im Netz über Google ausgeführt.
Doch wer genauer hinsieht, stellt fest, dass es neben Google noch viele weitere Suchmaschinen gibt, die für Traffic und/oder Umsatz sorgen können. Und wer noch einen Schritt weiter geht, findet weitere Trafficquellen, für die überhaupt keine Websuche notwendig ist. In diesem Beitrag zeigen wir Dir, welche das sind und wann sich SEO für andere Suchmaschinen außer Google lohnen kann.
Google ist für den organischen Traffic auf Deiner Website die wichtigste Quelle. Allein in Deutschland liegt der Marktanteil dieser Suchmaschine bei über 95 Prozent. Doch in der Praxis kannst Du nicht davon ausgehen, dass diese 95 Prozent Marktanteil zu 100 Prozent für Deinen Traffic verantwortlich sind. Ein Blick in Dein Webanalyse-Tool wird Dir das bestätigen.
Dort werden alle Quellen aufgeführt, die Besucher zu Deiner Website führen. Du wirst feststellen, dass der organische Traffic über die Google-Suche nur einen Teil Deines gesamten Website-Traffics ausmacht. In manchen Fällen können direkte Visits oder Besuche über Bing und andere Suchmaschinen mehr als 40 Prozent Deiner gesamten Besuche ausmachen.
Abbildung 1: Aufteilung des Traffics einer mittelgroßen deutschen Website mit >30.000 Visits/Monat im Jahr 2017.
Über diese Quellen können Deine Besucher auch auf Deine Seite kommen.
Direkteingabe Deiner URL in die Suchleiste/Adresszeile: Wenn das Branding Deiner Website erfolgreich ist, kennen viele Nutzer Deine Marke bereits. Sie benötigen dann in der Regel keine Suchmaschine, um auf Deine Seite zu kommen. Sie geben einfach Deinen Domainnamen in die Adresszeile des Browsers ein, z.B. ryte.com und landen dann direkt bei Dir. In Webanalyse-Tools wie Google Analytics wird dieser Traffic unter “direct” aufgeführt.
andere Suchmaschinen: Google ist zwar in vielen Ländern der Welt marktbeherrschend, doch nicht überall mit der gleichen Dominanz wie in Deutschland oder Frankreich. Ein gutes Beispiel dafür liefert Russland, wo Nutzer die Suchmaschine Yandex fast genauso oft verwenden wie Google.
Abbildung 2: Marktanteile Suchmaschinen in Russland 2017 (Quelle)
Auch in Tschechien kann mit Seznam eine Google-Alternative einen Marktanteil von fast 20 Prozent erreichen.
Abbildung 3: Marktanteile Suchmaschinen in Tschechien 2017 (Quelle)
Ein Blick nach Nordamerika zeigt, dass dort 2017 immerhin noch rund 10 Prozent aller Websuchen mit BING oder Yahoo! erfolgt sind.
Abbildung 4: Marktanteile Suchmaschinen in Nordamerika 2017. (Quelle)
Selbst in Deutschland gibt es noch knapp drei Prozent Internetnutzer, die BING oder YAHOO! zum Suchen nach Produkten oder Informationen im Web verwenden.
Abbildung 5: Marktanteile von Suchmaschinen in Deutschland 2017. (Quelle)
Was bedeutet das in Zahlen für Dich? Nehmen wir ein Beispiel: Deine Website erhält 100.000 Besuche pro Jahr über Suchmaschinen. Gemäß dem Marktanteil in Deutschland haben demnach rund 96.000 Visits die Google-Suche als Quelle. Doch immerhin 4.000 Besucher pro Jahr könnten dann von BING und anderen Suchmaschinen kommen. Hat Dein Shop eine durchschnittliche Conversion-Rate von 2 Prozent, könntest Du rund 80 Käufe allein mit den Besuchern von BING und anderen Suchprovidern erzielen. Bei einem durchschnittlichen Warenkorb von 100 Euro wären dann selbst die Suchmaschinen mit geringem Marktanteil für einen Umsatz von 8.000 Euro verantwortlich.
Social Networks: Abhängig von Deinem Geschäftsmodell und Deinem Branding können Zugriffe aus sozialen Netzwerken einen nicht unerheblichen Teil Deines gesamten Traffics ausmachen.
Eine Erhebung des US-Portals shareaholic hat gezeigt, dass Social in den USA bis Juni 2017 noch vor Search lag. Inzwischen hat sich das Verhältnis zwar umgekehrt, doch die Zahlen zeigen, dass Social Media vor allem in den USA einen immer noch großen Anteil am gesamten Website-Traffic haben.
Abbildung 6: Social vs. Search, Anteile am Website-Traffic in den USA. (Quelle)
Als bedeutender Trafficzulieferer aus sozialen Netzwerken gilt immer noch Facebook. Instagram und YouTube konnten laut einer Statistik von shareaholic deutlich zulegen.
Abbildung 7: Anteile verschiedener Social Networks am Social Traffic in den USA 2017. (Quelle)
E-Mail-Marketing: Für viele Online-Marketer klingt “E-Mail-Marketing” eher langweilig. Doch tatsächlich können Newsletter & Co. gerade für Online-Shops eine sehr wichtige Traffic- und somit auch Umsatzquelle sein.
Abbildung 8: Anteile an Newsletter-Visits eines kleineren Online-Shops mit >5.000 Visits/Monat.
Verweise von anderen Websites: Im Zeitalter vor Google und anderen Suchmaschinen waren Linkverweise von anderen Websites die wichtigste Trafficquelle für Internetseiten. Links von anderen Seiten waren elementar, um im Web gefunden zu werden. Heute sind Backlinks für eine nachhaltige SEO-Strategie immer noch wichtig. Du fragst Dich, was einen guten Link auszeichnet? Einfach. Es ist ein Backlink, der Nutzern einen wirklichen Mehrwert liefert und dadurch für Traffic auf Deiner Website sorgt.
Abbildung 9: Verweisende Websites als Traffic-Quellen.
Wenn Du einen eigenen Online-Shop betreibst und Waren über das Internet anbietest, spielen neben Google noch viele andere Quellen für Deine Zielgruppen eine Rolle.
Plattformen für Händler: Plattformen wie Ebay oder Amazon können maßgeblich zu Deinem Umsatz beitragen. Dafür müssen Deine Kunden in der Regel nicht einmal eine Google-Suche starten, sondern können direkt bei der entsprechenden Plattform suchen. Um die Macht von Amazon zu verdeutlichen: 2018 generierte der Handelsriese allein in den USA die Hälfte des Umsatzes im Online-Handel. Die Zahlen lassen sich laut einem Bericht des SPIEGEL auch auf Deutschland übertragen. Nicht umsonst agieren Unternehmen wie Zalando oder OTTO immer stärker als Plattformen, die mehrere Shops und Marken unter ihrem Dach vereinen und den Vertrieb der Produkte durch ihre hohe Reichweite sicherstellen.
**Produktvergleiche:**Für Online-Händler sind Produktvergleiche gerade bei Standard-Produkten eine wichtige Traffic-Quelle. Das gilt umso mehr, wenn ein Webshop mit einem Produkt den besten Preis bieten kann. Beliebte Portale in Deutschland sind idealo, billiger.de oder Google Shopping.
Wie wir Dir zeigen konnten, gibt es neben Google eine große Zahl an weiteren Quellen für Besucher in Deinem Shop oder auf Deiner Website. Oder allgemein ausgedrückt: Um online Umsatz zu generieren, bist Du nicht allein auf Google angewiesen.
Es gibt Alternativen zu Google, die weit über eine alternative Suchmaschine wie BING & Co. hinaugehen. Ob sich diese Alternativen lohnen, kannst Du anhand dieser Fragen prüfen:
In welchem Land willst Du verkaufen? Wie wir Dir gezeigt haben, sind die Marktanteile von Google in manchen Ländern zwar immer noch hoch, doch gibt es andere Provider, die über 10 Prozent Marktanteil erreichen können. Bietest Du Produkte in diesen Ländern an, solltest Du selbstverständlich auch die Besonderheiten dieser Suchmaschinen kennen.
An welche Zielgruppe richtest Du Dich? Bedient Dein Angebot eine Zielgruppe, die in Social Media sehr aktiv ist, kann sich eine Konzentration auf diese Trafficquelle für Dich lohnen. So können Kampagnen auf Facebook oder Instagram Deine Besucherzahlen steigern.
Was ist das Ziel Deiner Website? Möchtest Du überwiegend Produkte verkaufen, sind Produktvergleichsportale vielleicht auch eine sinnvolle Alternative zur organischen Google-Suche. Bietest Du Downloads oder Informationen an, kannst Du den Traffic auch mit Newsletter-Kampagnen oder Content-Marketing steigern.
Welche Produkte oder Dienstleistungen bietest Du an? Abhängig von der Produktgruppe können Portale wie Amazon oder Ebay für einen höheren Umsatz sorgen. Diese Plattformen liefern zwar keinen direkten Traffic, doch ist es möglich, dass sich Kunden Deine Marke merken und später direkt über Deinen Online-Shop einkaufen.
Möchtest Du vor allem regional Dienstleistungen anbieten, spielen neben einem optimierten Google My Business-Profil auch relevante Links aus Deiner Region oder Stadt eine wichtige Rolle, um mehr Besucher zu erhalten.
Wir haben Dir gezeigt, dass sich Deine Marketing-Aktivitäten nicht nur auf die Suchmaschinenoptimierung für Google beschränken müssen. Abhängig von Deiner gesamten Ausrichtung ist es sinnvoll, auf Dein Angebot über weitere Kanälen aufmerksam zu machen.
Du siehst, es gibt Alternativen zu Google und diese Alternativen müssen nicht unbedingt Suchmaschinen sein.
Wenn es jedoch um die Optimierung von Websites für Suchmaschinen geht, unterscheiden sich diese in ihrer Funktionsweise und den Anforderungen an die darin gelisteten Webseiten kaum.
Verwende einzigartigen und hochwertigen Content, der Nutzern einen echten Mehrwert liefert. Für die Texterstellung kannst Du zum Beispiel ein Tool wie Ryte Content Success verwenden.
Abbildung 10: Content mit Content Success von Ryte optimieren.
Verzichte auf Linkkauf oder künstliche aufgebaute Links.
Achte darauf, dass Deine Website fehlerfrei ist. Ryte Website Success kann Dich bei der Fehleranalyse unterstützen. Das Ryte Dashboard zeigt Dir auf einen Blick den Optimierungsgrad, die Content-Qualität sowie den SEO-Fortschritt Deines Projekts an.
Abbildung 11: Ryte Dashboard mit den wichtigsten Aspekten der Website auf einen Blick.
Es gibt viele verschiedene Wege, wie Deine Zielgruppe zu Dir findet. Deshalb solltest Du Dich nicht nur auf Google fokussieren, sondern auch nach Potential suchen, wie Du andere Traffic- und Besucherquellen aktivieren kannst. Allgemein gilt für Suchmaschinen: Wenn Deine Seite die Guidelines für Webmaster von Google erfüllt, technisch auf mobilen Geräten perfekt funktioniert und hochwertigen sowie einzigartigen Content enthält, hast Du eine solide Grundlage für gute Rankings in allen Suchmaschinen geschaffen.
Was denkst Du darüber? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Denkst du, dass eine Website für Bing oder Yandex anders optimiert werden muss als für Google? Welche Trafficquellen sind für Dich wichtig? Haben wir einen wichtigen Aspekt vergessen?
Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!
Veröffentlicht am Jan 23, 2019 von Philipp Roos