Structured Data


Structured Data (deutsch: Strukturierte Daten) ist ein Begriff aus dem Bereich des semantischen Internets. Sie ermöglichen es Suchmaschinen, strukturierte Informationen von Webseiten exakt einzuordnen und zusätzlich anzureichern.

Definition von Structured Data

Der Begriff „Structured Data“ bezieht sich auf Daten, die in einem festen Feld innerhalb einer Datei oder eines Dokuments liegen. Structured Data wird üblicherweise in sogenannten relationalen Datenbanken gespeichert. Die Daten können aus Zahlen und Buchstaben bestehen und sowohl automatisiert, als auch manuell bezogen werden, solange das Sourcing innerhalb der relationalen Datenbankstruktur stattfinden. Je nachdem wir das zugrunde liegende Datenmodell aussieht, wird entschieden, welche Daten berücksichtigt werden, wie sie gespeichert und verarbeitet werden.

Generell basiert die Definition von Structured Data auf fünf Eigenschaften: 1. Es handelt sich um klar definierte, durchsuchbare Daten. 2. Structured Data ist quantitativ und extrem effektiv. 3. Sie werden oft in sogenannten Data Warehouses gespeichert. 4. Structured Data ist leicht zu durchsuchen und zu analysieren. 5. Die Daten halten sich an ein vorab festgelegtes Datenmodell und Format. Gängige Beispiele für Structured Data sind Excel-Dateien oder SQL-Datenbanken. Für Webseiten bedeutet eine entsprechende Strukturierung von Daten, dass Suchmaschinen wie Google oder Bing sie gezielt einordnen und mithilfe der Semantik ergänzen können.

Einsatz von Structured Data

Um mit Structured Data arbeiten zu können, müssen sich Seitenbetreiber spezieller Formate und Auszeichnungen bedienen, die einheitlich definiert sind. In Frage kommen hierfür unter anderem das Resource Description Framework (RDF), verschiedene Mikroformate, Mikrodaten und Data Highlighter.

Structured Data wird verwendet, um Verbindungen zwischen Informationen herzustellen. In der Praxis werden die strukturierten Daten häufig als Rich Snippets umgesetzt.[1] Hierbei handelt es sich um weiterführende Informationen, die in den SERPs zusätzlich zum normalen Suchergebnis angezeigt werden. Dies kann beispielsweise folgendermaßen aussehen:

  • Suche nach "Pfannkuchen Rezept": Suchergebnisse von Rezeptdatenbanken angereichert mit Rezeptbeispielen inklusive Zubereitungsdauer und Kalorienzahl
  • Suche nach "Tickets München": Anzeige von Tickethändlern inklusive der nächsten Termine in München
  • Suche nach Hotels oder Restaurants: Einblendung von Kundenbewertungen (z.B. Sterne und Bewertungszahl)
  • Suche nach einem Produkt: Anreicherung der Suchergebnisse von Preisvergleichsmaschinen mit den Preisspannen, in denen das Produkt erhältlich ist
  • Suche nach einem Job: Ergänzung der Suchergebnisse von Jobbörsen um vakante Jobs in der gesuchten Region

Beispiele für Structured Data in Rich Snippets

Structured Data an der Beispielsuche „Tickets München“ und „Pfannkuchen Rezept“ – Quelle: Google.de:


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Google und Structured Data

Bei Google gibt es bereits seit einiger Zeit Entwicklungen hinsichtlich Structured Data. Im Verlauf des Jahres 2012 führte das Unternehmen zwei neue Tools ein, welche die Arbeit mit Structured Data und insbesondere mit Rich Snippets erleichtern:

  • Das Structured Data Dashboard, das in der Google Search Console zu finden ist, unterstützt Webseitenbetreiber bei der Auswertung der Wirkung ihrer eingesetzten Rich Snippets.
  • Der Google Data Highlighter hingegen bietet die Möglichkeit, Datenfelder einer Webseite mithilfe eines Mausklicks zu taggen.[2]

Anschließend können die gewonnenen Informationen ansprechend aufbereitet werden, beispielsweise über die zusätzliche Anzeige zu den Suchergebnissen oder durch die grafische Darstellung in einem Google Knowledge Graph oder den Rich Cards.

Structured Data und SEO

Structured Data sind Daten, die in einem festgelegten Feld innerhalb einer Datei liegen. Bei der Suchmaschinenoptimierung entsprechen strukturierte Daten dem Markup, das den Suchmaschinen hilft, Content zu interpretieren und auszugeben. Sie kommen dergestalt etwa auch bei Breadcrumbs, interaktiven Suchergebnissen, AMPs und Social Cards zum Einsatz.

Structured Data tragen grundsätzlich nicht direkt zum Ranking einer Website bei, es nutzt aber das Angebot zusätzlicher Informationen. So können Seitenbetreiber etwa von besseren Klickraten profitieren. In diesem Sinne ist Structured Data keine neuartige Erscheinung, sondern bereits seit Jahren ein fester Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung. Allerdings lässt sich durch den Einsatz von Structured Data nicht beeinflussen, wie Google die eigene Website in seinen Sucherergebnissen ausgibt.

Darum ist es nicht ratsam, einer Website jede mögliche Art Structured Data hinzuzufügen. Tatsächlich hat Google sehr strenge Richtlinien für Structured Data und Markup-Fehler können sogar mit einer Penalty belegt werden.[3], [4] Um Structured Data sinnvoll zu SEO-Zwecken einzusetzen, sollte man sich einerseits auf die Aspekte konzentrieren, die im Sinne der User Centricity wichtig für die eigenen Kunden sind. Andererseits sollte man Structured Data bei SEO sowieso am besten mehr als eine Art Empfehlung, denn als Garant für Rankingverbesserungen betrachten.

Einzelnachweise

  1. Einführung in Rich Snippets Google Search Central YouTube. Abgerufen am 11. September 2021
  2. Über Data Highlighter Google Search Console-Hilfe. Abgerufen am 11. September 2021
  3. Allgemeine Richtlinien für strukturierte Daten Google Search Central. Abgerufen am 11. September 2021
  4. Fehlerhafte strukturierte Daten: Google-Penalty droht SEO Südwest. Abgerufen am 11. September 2021

Weblinks