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Durch App-Indexierung zu besseren Google Rankings

Mit seinem neuesten Mobile Update hat Google die Mobilfreundlichkeit einer Webseite am 21. April 2015 offiziell als Rankingfaktor bestätigt. Seitdem gelten mobile Webseiten, vor allem Apps, für Webmaster als fester Bestandteil der Optimierung der eigenen Seite.

Immer mehr Suchanfragen erfolgen über mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets. Für die Suchmaschine Google ist demnach der Ausbau ihres Indexes um App-Inhalte die logische Konsequenz. Bereits im Oktober 2014 hat Google damit begonnen, Apps für das Betriebssystem Android zu indexieren. Seitdem haben angemeldete Google-Nutzer direkt in den SERPs die Möglichkeit auf Links zu App-Inhalten zu gelangen. Im Mai 2015 hat Google schließlich die App-Indexierung auch auf das Betriebssystem iOS ausgeweitet.

Die App-Inhalte sind über sogenannte Deep-Links (oder Tiefenlinks) in den Suchergebnissen erreichbar, ähnlich wie die normalen Suchergebnisse. Wenn Nutzer eine bestimmte App bereits installiert haben, bietet sich ihnen die Chance, diese App noch häufiger zu nutzen, da sie ihnen direkt bei der Suchanfrage über das Suchergebnis angeboten wird.

Falls die App noch nicht auf dem Smartphone eingerichtet sein sollte, schlägt sie Google dem Nutzer zur Installation vor.

Abbildung 1: In den Suchergebnissen wird die App zur Installation vorgeschlagen

Doch wie kann man mit der eigenen App in den Suchergebnissen mehr auffallen? Diese Kriterien können dabei helfen:

Webseite anpassen um App-Inhalte auszuspielen

Damit Nutzer Deine App überhaupt in den mobilen Suchergebnissen finden und darauf zugreifen können, solltest Du einige Anpassungen innerhalb Deiner App und im Quellcode Deiner Webseite vornehmen.

Technische Voraussetzung:

Um App-Inhalte in den Suchergebnissen angezeigt zu bekommen, sollten Nutzer idealerweise die Google-Search-App ab Version 2.8 oder Chrome for Android ab 4.1 installiert haben. Apple-Nutzern empfiehlt es sich die Google-App ab Version 5.3 zu installieren und mit der Apple-ID eingeloggt zu sein, um auf Deep Links zu installierten Apps in den Suchergebnissen zu stoßen.

Anpassungen in der App:

Damit Google Deinen App Content auch crawlen kann, solltest Du in der Manifest-Datei Deiner App sogenannte Intent-Filter angeben. Diese Filter ermöglichen das Deep Linking zu Deinen App Inhalten. Sie in sind vergleichbar mit einem Nachrichtendienst, der es innerhalb des Systems ermöglicht, Aktivitäten und Services aufzurufen. Wenn auf Kernelemente von Android zugegriffen werden soll, kann dazu ein Intent-Objekt erstellt werden, dieses mit Informationen befüllt und dann an den Kontext weitergegeben werden.

Eine genaue Anleitung der Einbindung von Intent-Filtern inklusive Code-Beispielen gibt Google unter folgendem Link: https://developers.google.com/app-indexing/webmasters/app

Anpassungen im Quellcode:

Mit Hilfe einiger Anpassungen innerhalb des Quellcodes Deiner Seite kannst Du die jeweiligen Bereiche Deiner App mit Deiner Webseite verknüpfen. Dabei lässt sich für jede Unterseite gesondert festlegen, ob der Nutzer bei der Suchanfrage zur App oder zur Webseite geleitet werden soll.

Abbildung 2: Die Produktkategorie wird direkt in der App geöffnet.

Es gibt drei einfache Möglichkeiten, der Suchmaschine App-Deeplinks für Deine Seite mitzuteilen.

1. Angabe eines <link>-Elements im <head>-Abschnitt der Seite

Innerhalb des <head>-Abschnitts Deiner Webseite lässt sich über das sogenannte <link>-Element eine alternative URL angeben, über die der Inhalt in Deiner App geöffnet werden kann.

Diese Deep-Links kannst Du nach folgendem festen Schema aufbauen:

android-app://{package_id}/{scheme}/{host_path}
ios-app://{itunes_id}/{scheme}/{host_path}

  • Die package_id/itunes_id ist die ID, die im Google Play Store/iTunes Store für Deine App hinterlegt ist.

  • Mit scheme wird das Schema bezeichnet, das an die App übergeben wird, z.B. http oder https.

  • Über host_path definierst Du das Linkziel in Deiner App. Darüber wird auf die spezifischen Inhalte verwiesen.

Ein fertiger Deep-Link sieht dann beispielsweise so aus:

android-app://com.beispiel.android/http//beispiel.com/artikel/

Ob Deine erstellten Deep-Links funktionieren, kannst Du anschließend mit diesem kostenlosen Google-Tool testen.

Integriert in ein <link>-Element kannst Du dann über das Attribut rel="alternate" den Tiefenlink zum HTML-Code der Seite http://beispiel.com/artikel hinzufügen:

<head>
<link rel="alternate" href="android-app://com.beispiel.android/http/beispiel.com/artikel" />
</head>

2. Angabe eines xhtml:link-Elements im <url>-Tag der Sitemap

Eine weitere Möglichkeit die Tiefenlinks in Deine Seite zu integrieren, ist die Einbindung über die Sitemap. Anhand von <link>-Elementen in der XML-Sitemap Deiner Website kannst Du angeben, wie die einzelnen Seiten in Deiner App geöffnet werden sollen.

Beispiel für eine Android App:

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" ?>
<urlset xmlns="http://www.sitemaps.org/schemas/sitemap/0.9" xmlns:xhtml="http://www.w3.org/1999/xhtml">
<url> <loc>http://beispiel.com/artikel</loc> <xhtml:link rel="alternate" href="android-app://com.beispiel.android/http/beispiel.com/artikel" /> </url>
</urlset>

Wichtig: Damit Google Deine App-Inhalte überhaupt indexieren kann, solltest Du dem Googlebot erlauben diese Verzeichnisse zu crawlen. Hinterlege hierzu am besten in der robots.txt-Datei folgenden Eintrag:

User-Agent: Googlebot Allow: /

3. Über die App Indexing API

Alternativ können Webmaster Google auch mit Hilfe der App Indexing API über Tiefenlinks zu ihren Apps informieren. Diese Variante ermöglicht mit Hilfe der automatischen Vervollständigungen von Anfragen einen schnellen und einfachen Zugriff auf die App-Inhalte (nur möglich für die Google Suche App ab Version 3.6).

Eine genaue Anleitung, wie Du die App Indexing API in Deine App integrieren kannst, findest du hier.

Eine Garantie für die Anzeige der App-Inhalte in den Suchergebnissen gibt es von Google nicht. Jedoch erhöht die Berücksichtigung der oben genannten Punkte deutlich die Chance, dass Deine App in den Suchergebnissen gelistet wird.

Tipp für Android-Apps: Nach der erfolgreichen Implementierung kannst Du Deine App über die Google Search Console mit Deiner Webseite verknüpfen. Dort hast Du die Möglichkeit, Deine App-Performance mit Google Analytics zu tracken.

Mit App-Indexierung zu besseren Rankings?

Die dargestellte Entwicklung könnte SEOs und Webseitenbetreiber in Zukunft vor neue Aufgaben stellen. Schon jetzt erfordert die App-Indexierung eine perfekte Korrelation zwischen mobilen Inhalten und der Desktop Version einer Webseite. Die Mobilfreundlichkeit einer Webseite und damit verbunden auch das Angebot einer dazugehörigen App wird mit der zunehmenden mobilen Nutzung des Internets immer wichtiger.

Mit dem Verweis auf die passenden Inhalte in einer App sorgt Google dafür, dass mobile Inhalte noch stärker in den Fokus rücken und sich die Google-Suche geräteübergreifend anpasst. Für Inhaber von Apps bedeutet das ein zusätzliches Traffic-Potential: Denn mit der App-Indexierung entsteht die Chance, die mobilen Rankings Deiner Webseite mit eigenen App-Inhalten anzureichern und so noch mehr Nutzer mit passenden mobilen Suchergebnissen zu gewinnen.

Zusätzlichen Traffic kannst Du außerdem durch das Bewerben Deiner App über Google Adwords Anzeigen erzeugen. Über die sogenannten “App Install Ads” hebst Du Deine App von der Masse ab, um noch mehr Downloads zu erzielen. Im Gegensatz zu den meisten AdWords-Kampagnen brauchst Du für die App Install Ads keine Einzelanzeigen zu verfassen. Stattdessen ist es möglich anhand der Assets aus dem Google Play Store / iTunes Store verschiedene Anzeigen in mehreren Formaten zu erstellen. Eine genaue Anleitung, wie Du eine Kampagne zur Bewerbung Deiner App erstellst findest Du hier.

Abbildung 3: Mit AdWords Kampagnen kannst Du DeineApp zusätzlich bewerben.

Wohingegen früher das Bewerben einer App lediglich durch App Install Ads via Google AdWords oder Facebook möglich war, hast Du nun dank der App-Indexierung die Chance, durch gute Rankings in den mobilen Suchergebnissen zusätzliche Nutzer via organic Search auf die eigene App aufmerksam zu machen.

Fazit

Wurde Deine App erfolgreich indexiert und die ersten Besucher kommen über die Suchergebnisse direkt auf Deine App-Inhalte, ist die Arbeit jedoch noch nicht getan. Um dafür zu sorgen, dass Deine Nutzer nicht direkt wieder in die Suchergebnisse zurückspringen, solltest Du Dich darum kümmern Deine App Inhalte stetig zu verbessern und noch genauer auf die jeweiligen Suchanfragen hin auszurichten.

So sorgst Du dafür, dass die User vermehrt bei Deinen Angeboten bleiben und noch bessere Suchergebnisse erhalten, denn durch die App-Inhalte sind diese zunehmend kontextbezogen und bedienen die Nutzerbedürfnisse damit immer besser. Zum anderen erhält der User über die App-Indexierung Inhalte auf seine Suchanfrage, denen er vermutlich deshalb schon mehr vertraut, weil er die App bereits aus eigenem Interesse installiert hat. Die Voraussetzung hierfür ist jedoch wie so oft einzigartiger Content mit Mehrwert, der den Bedürfnissen der Nutzer entspricht.

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Veröffentlicht am Oct 7, 2015 von Eva Wagner